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Nachhaltigkeitsstudie zur Photovoltaikindustrie ... mit Überraschungen?

(26.1.2010) Die Herstellung von PV-Modulen ist per se keine grüne Technologie. Eine aktuelle Studie von Murphy&Spitz Research rückt in diesem Sinne ein weit verbreitetes Bild über die Photovoltaik-Branche ins richtige Licht.

Die Photovoltaik nutzt im Kern Halbleitertechnologien und ist daher ebenso energie- und rohstoffintensiv. Bei der Nachhaltigkeitsbewertung eines Produktes bzw. eines Herstellers muss daher die vollständige Kette der eingesetzten Rohstoffe und verwendeten Herstellungsverfahren berücksichtigt werden. Auf Grund der Heterogenität der Prozesse ist die Transparenz der einzelnen Hersteller ein entscheidendes Kriterium.

Die Murphy&Spitz-Studie betrachtet die gängigen Herstellungsprozesse vom Sandkorn bis zum Endprodukt - also einem Photovoltaikmodul. Dabei erörtert sie den Energieeinsatz sowie die verwendete Materialien und beantwortet die Frage nach der Technologie mit der energetisch günstigsten Bilanz.

Die abschließende Bewertung der untersuchten Unternehmen kommt zu einigen überraschenden Resultaten: Insgesamt führen First Solar und SolarWorld das Ranking an, gefolgt von dem chinesischen Hersteller Yingli. Generell punkteten alle untersuchten chinesischen Unternehmen mit dem Nachweis eines Umweltmanagementsystems nach ISO 14001-Norm:

  • Der US-Hersteller First Solar bekam die besten Noten auf Grund der hohen Transparenz, der Qualität der Informationen, dem Recycling-Ansatz und der Umweltrelevanz von Zulieferern.
  • Das deutsche Unternehmen SolarWorld lieferte ein ähnliches Bild. Allerdings mussten Abstriche gemacht werden, weil nur ein Teil der Produktion nach ISO 14001 zertifiziert ist.
  • Der amerikanische Hersteller Sunpower bildete in der Untersuchung das Schlusslicht und glänzte nur beim Marketing seiner Produkte als umweltfreundlich. Die eigenen Produktionsprozesse blieben gänzlich undokumentiert.

„Die Annahme, chinesische Hersteller produzierten nicht umwelt- und sozialverträglich, kann nicht allgemein getroffen werden. Die breite Implementierung der ISO 14001-Norm beweist, dass die Hersteller ein Umweltbewusstsein entwickelt haben und über Instrumente verfügen, Umweltschutzziele zu definieren, umzusetzen und zu dokumentieren. Die Lücken beim Nachweis der Zuliefererkette geben allerdings Anlass für Kritik. Hier ist die Transparenz bei den Chinesen noch verbesserungswürdig“, erläutert Nicole Vormann, Leiterin Sustainability bei Murphy&Spitz Research, das Resultat.

Weitere Informationen zur Studie können per E-Mail an Nicole Vormann angefordert werden.

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