ZDB zur Baukonjunktur 2009 bis 2011
(7.3.2010) "Der Umsatz im Bauhauptgewerbe lag in 2009 bei 82,2 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang von 4%. Trotz des Einbruchs im Wirtschaftsbau um 9% ist dieser die umsatzstärkste Sparte geblieben, gefolgt vom öffentlichen Bau, der ein Plus von 3,4% verzeichnet. Schlusslicht ist der Wohnungsbau mit minus 4,8%." Dieses Fazit zur Baukonjunktur 2009 zog Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) anlässlich der Frühjahrspressekonferenz seines Verbandes. Damit habe die Branche einmal mehr einen Rückschlag hinnehmen müssen, der im Vergleich zu anderen wichtigen Wirtschaftszweigen aber nicht so groß gewesen sei.
Loewenstein beklagte, dass die Arbeitskosten wie auch die Kosten für Materialien zum Teil deutlich gestiegen seien, wohingegen die Preise kaum Einfluss auf die Umsatzentwicklung gehabt hätten. "Damit hat sich die Ertragssituation der Unternehmen in 2009 erneut verschlechtert."
Für 2010 prognostiziert Loewenstein einen geringen Umsatzrückgang von minus 0,7%. Der ZDB erwartet ...
- im Wirtschaftsbau wegen der geringen Kapazitätsauslastung der
produzierenden Unternehmen nochmals einen Rückgang
von 8,3%, - im öffentlichen Bau Dank der Konjunkturpakete ein Plus in Höhe von 6,8%, auch wenn die Potenziale aus dem Konjunkturprogramm wegen wegbrechender Steuereinnahmen und steigender Ausgaben nicht voll ausgeschöpft würden,
- im Wohnungsbau aufgrund fehlender Beschäftigungsimpulse und Rahmenbedingungen, dass sich der Umsatz auf Vorjahresniveau einpendelt (+0,5 %).
Loewenstein gab zu bedenken, dass der größte Unsicherheitsfaktor hinsichtlich der Baukonjunktur 2010 das Investitionsverhalten der Kommunen sei, die weiter rückläufige Steuereinnahmen bei gleichzeitig steigenden Soziallasten erwarten ließen. Eine Stabilisierung der Investitionshaushalte der Kommunen sei deshalb ebenso dringend geboten wie eine Belebung des Wohnungsbaus. "Ansonsten droht ein Einbruch der Baukonjunktur, wodurch der für 2010 prognostizierte, leichte Wiederanstieg des Bruttoinlandprodukts verhindert wird." Vor diesem Hintergrund müsse in 2010 jedoch mit einem durchschnittlichen Stand von unter 700.000 Beschäftigten gerechnet werden.
Die in 2011 erwartete, nur moderate Konjunkturentwicklung gibt dem Wirtschaftsbau keine durchgreifenden Impulse. Ohne die notwendige Verbesserung der steuer- und förderpolitischen Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau und eine Aufrechterhaltung der öffentlichen Baubudgets wird die Bauwirtschaft in 2011 keinen positiven Beitrag zur Konjunkturentwicklung leisten können. "Das Gegenteil dürfte eher der Fall sein: Wegen der auslaufenden Konjunkturprogramme wie auch der zu erwartenden rückläufigen Investitionen der öffentlichen Hand, dürfte der Bauwirtschaft ein weiteres Jahr der Rezession bevorstehen." So die Prognose des Verbandspräsidenten für das Baujahr 2011.
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