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Lichtmarkt stabilisiert sich

(13.4.2010; Light+Building-Bericht) Die deutschen Leuchtenhersteller mussten 2009 einen Umsatzrückgang von 16,3 Prozent auf 2,23 Mrd. Euro verkraften. Das berichtete der ZVEI-Fachverband Licht auf Light+Building 2010. Hersteller von Innenleuchten waren durchweg früher und stärker von der Krise betroffen als die Hersteller von Außenbeleuchtung. Diese liefern zum Großteil an kommunale Auftraggeber und profitierten von staatlichen Investitions- und Förderprogrammen.

Bei Lampen führte der Beginn des Ausphasens der Glühlampe in Deutschland, Österreich und Ungarn im 3. Quartal 2009 zu einer Sonderkonjunktur. Die Glühlampenverkäufe - aber auch der Verkauf von Energiesparlampen - zogen kräftig an, so dass die Lampenhersteller das Produktionsniveau von 1,05 Mrd. Euro 2009 knapp halten konnten.

Auch die Beschäftigtenzahl blieb nahezu konstant. "Die Lichtbranche beschäftigt insgesamt knapp 33.000 Mitarbeiter. Diese Zahl konnte durch neue Regelungen insbesondere bei Kurzarbeit stabil gehalten werden", sagte Dr. Andreas Ludwig, Vorsitzender des Fachverbands.

Seit Jahresbeginn 2010 hat sich der Absatz der Lichtindustrie in Deutschland stabilisiert, wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau. Die Anfragen aus dem Ausland, vor allem Fernost, ziehen wieder an. Eine Prognose für das Gesamtjahr 2010 wollte Ludwig aufgrund der unsicheren weltwirtschaftlichen Randbedingungen nicht abgeben.

Da die Neubautätigkeit insgesamt rückläufig ist, liegen die Hoffnungen der Branche auf energetischer Sanierung des Gebäudebestands und der Infrastruktur. Immerhin sind drei von vier Gebäuden in Europa älter als 45 Jahre. Große Chancen sehen die Unternehmen im Trend zu hochwertigen Lichtsystemen und bei energieeffizienten Produkten.

LED dominieren den technologischen Trend

Ein Schwerpunkt-Thema der Light+Building bildet Beleuchtungstechnik mit Leuchtdioden (LED). Neue LEDs mit hoher Lichtintensität verfügen über enormes Innovations- und Wachstumspotenzial. Sie erlauben modernes Design und besonders kleine Bauformen bei gleichzeitig verringertem Energiebedarf. Sie benötigen nur einen Bruchteil der Energie herkömmlicher Lampen - allerdings liegt ihr Umsatz-Anteil zur Zeit laut Bauchgefühl der Branchenvertreter bei rund 5%.

Ein Problem sieht der Fachverbandsvorsitzende in der schlechten Produktqualität einiger Importe und fordert eine stärkere Marktüberwachung, denn mangelhafte Qualität könnte sich auch negativ auf die Lichtquelle der Zukunft, die LED auswirken. Durch schlechte Erfahrungen mit minderwertigen Produkten könnten Verbraucher ihre Kaufentscheidung in Zukunft auch gegen LED-Produkte fällen.

Nachholbedarf besteht nach Aussage des ZVEI noch immer bei der Anwendung energieeffizienter Produkte. Energieeffizienz ist meist mit dem Einsatz von Elektronischen Vorschaltgeräten und mehr Elektronik verknüpft. Die Einsparziele der EU sind nach Ludwigs Überzeugung mit konventioneller Technik nicht zu erreichen. Das größte Potenzial für Beleuchtung und Energieeffizienz sieht er derzeit im Renovierungsmarkt in Deutschland und in Europa. Diesen Markt anzukurbeln, sollten sich die Politik und die Industrie als wichtigsten Punkt auf die Agenda schreiben. "Dann kann viel erreicht werden, für die Konjunktur und für die Umwelt, die zu erhalten ja letztlich unser Ziel ist."

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