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Deutscher Markt für Elektro-Hauswärmetechnik trotzt Krise

(22.4.2010; Light+Building-Bericht; upgedatet am 3.5.2010) Trotz der schwierigen Situation in der Bauwirtschaft und der allgemeinen wirtschaftlichen Krise hat sich der deutsche Markt für Elektro-Hauswärmetechnik im Jahr 2009 stabil gezeigt. Zum Jahresende wurde eine schwarze Null erreicht, der Gesamtumsatz im Inland lag bei etwa 460 Millionen Euro. Dies berichtete Karlheinz Reitze, Vorsitzender der ZVEI-Fachverbands Elektro-Hauswärmetechnik, im Rahmen eines Pressegesprächs auf der Frankfurter Messe Light+Building. Weniger erfreulich stelle sich die Situation im Export dar. Während sich die Märkte in Asien langsam zu erholen scheinen, ist die Situation in einigen Ländern Europas und auch in USA weiterhin schwierig. Es gab deshalb im Jahr 2009 ein deutliches Minus von zirka zehn Prozent auf etwa 380 Millionen Euro.

Die relativ guten Geschäftsentwicklungen im Bereich der klassischen Technologien Elektro-Warmwasser und Elektro-Heizungen 2009 gingen im Wesentlichen auf Ersatzgeschäft zurück.

Beim Absatz von Wärmepumpen hat sich der rasante Aufschwung der vergangenen Jahre verlangsamt. Der Verkauf von Heizungswärmepumpen begann 2009 vielversprechend, bereits in der zweiten Jahreshälfte waren die Absatzzahlen jedoch rückläufig.

Das Jahr 2010 startete verhalten, derzeit ist wieder eine leicht erhöhte Nachfrage spürbar. Das liege unter anderem daran, dass der Ölpreis wieder ansteige und dass die Themen Heizkosten und Energiesparen bei den Verbrauchern durch die Kälteperiode im Januar und Februar noch sehr bewusst seien. "Wir erwarten deshalb für dieses Jahr insgesamt eine positive Entwicklung" so Karlheinz Reitze weiter. "Den Durchbruch erreichen wir aber nur, wenn es gelingt, die vorhandene Kaufzurückhaltung schnellstmöglich aufzulösen."

Energiesparen und Klimaschutz braucht Förderung

In Deutschland gibt es nach Brancheninformationen derzeit einen Bestand von etwa 17 Millionen Heizungen, davon sind nur etwa zwölf Prozent weniger als zehn Jahre alt. 70 Prozent sind zwischen zehn und 24 Jahre alt und ungefähr 18 Prozent sind sogar älter als 24 Jahre. Die Bundesregierung solle deshalb weiterhin Anreize zur Erneuerung und damit zum Energiesparen setzen. Das Gegenteil passiere aber derzeit. Das Marktanreizprogramm der Bundesregierung als zentrales Aufbauinstrument für Erneuerbare Energien im Wärmebereich steht kurzfristig vor einem Bewilligungs- bzw. Programmstopp. Nach Auffassung des ZVEI-Fachverbands Elektro-Hauswärmetechnik ist das kontraproduktiv. Die vorhandene Förderung müsse aufgestockt und gleichzeitig vereinfacht werden.

Update 3.5.2010: Der Deutsche Bundestag hatte mit dem Bundeshaushalt 2010 eine Haushaltssperre beim Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien beschlossen. Das BMU hat sich laut eigener Einschätzung intensiv um eine Aufhebung dieser Haushaltssperre bemüht. Die Weiterleitung dieses Antrags an den Haushaltsausschuss wurde aber vom Bundesfinanzministerium jetzt abgelehnt. Die Haushaltssperre hat zur Folge die Einstellung der Förderung von Solarkollektoren, Biomasseheizungen, Wärmepumpen und Kraft-Wärme-Kopplung (Mini-KWK) - siehe Beitrag "Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien gestoppt - zum Teil rückwirkend" vom 3.5.2010.

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