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Fenster- und Fassadenbranche legt weiterhin zu

(25.8.2010) Nach Erhebungen des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) erzielte die Branche 2009 ein Mengenwachstum von 3,6 Prozent. Auch in diesem Jahr wird sie zulegen, die Prognose lautet 4,1 Prozent plus. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung reagiert die Branche mit verhaltenem Optimismus. VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn: "Schließlich stellt die KfW-Bank ab dem 1. September 2010 die Förderung von Einzelmaßnahmen im Programm 'Energieeffizient Sanieren' ein" (siehe zur KfW-Förderung diesen Beitrag vom 17.8.2010). Das Förderangebot im Rahmen von Sanierungen zu KfW-Effizienzhäusern bleibe zwar bestehen, doch könne man die Uhr danach stellen, wann die staatlichen Förderprogramme weiter reduziert oder ganz eingestellt werden. "Klimaschutzziele der Bundesregierung hin oder her, wenn kein Geld mehr für diese Ziele fließt, wird es für unsere Branche eher schwieriger als einfacher werden", so Tschorn.

Halbjahres-Konjunkturumfrage

Die vom VFF jetzt abgeschlossene Halbjahres-Konjunkturumfrage verdeutlicht, dass die Unternehmen mit der derzeitigen Lage zufrieden sind. Danach beurteilten 43 Prozent der Unternehmen die Umsatzlage besser, 37 Prozent gleichbleibend und 20 Prozent schlechter als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Außerdem stuften rund 55 Prozent der Befragten die Produktnachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum als besser ein, 30 Prozent sahen keine Veränderungen und rund 15 Prozent beurteilten die Lage schlechter. Die abgefragten Segmente entwickelten sich dabei je nach Marktsituation unterschiedlich:

Der Fensterbereich kann etwas zulegen

In der Fensterbranche beurteilten rund 50 Prozent der befragten Unternehmen die Umsatzsituation als besser, rund 33 Prozent als gleichbleibend und 17 Prozent als schlechter im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Fenster mit dem Rahmenmaterial Holz haben weiter aufgeholt und zeigen ein ausgeglichenes Bild mit einer Tendenz hin zu "besser". Metallfensterkonstruktionen werden ebenfalls wieder etwas stärker nachgefragt, während sich Holz/Metall- und Kunststoff-Fensterkonstruktionen am Markt gut positionieren konnten. "Gründe dafür sehen wir in den Anforderungen, die die Energieeinspar-Verordnung an die Hersteller stellt und in den stark differierenden Vertriebswegen", so Tschorn. Den Aufwärtstrend von Holz-Metall-Fensterkonstruktionen und von Kunststoff-Fenstern mache er vor allem an den derzeit verstärkt durchgeführten energetischen Modernisierungen von Wohngebäuden fest.

Haustüren und Fassaden ausgeglichen

Ein etwas besseres Bild als im ersten Halbjahr 2009 bietet die aktuelle Umsatzsituation der Haustürbranche. 34,5 Prozent der Unternehmen stuften die Lage als besser, rund 47 Prozent als gleichbleibend und nur 18,5 Prozent als schlechter ein. Ausgeglichen stellt sich auch die Situation bei den Fassadenkonstruktionen dar. 35 Prozent der Unternehmen sahen die Situation positiver, rund 33 Prozent stuften sie als gleichbleibend ein und 32 Prozent beurteilten die Umsatzsituation im Vergleich zum 1. Halbjahr 2009 als eher schlechter.

Wintergärten weiter schlechter

Bei Wintergärten ist der Trend auch weiterhin rückläufig. Ca. 10 Prozent der befragten Unternehmen sahen die Lage positiver, rund 43 Prozent gleichbleibend und rund 47 Prozent waren der Meinung, dass sich die Lage verschlechtert habe.

Ausblick mit Marktanreizkampagne

Trotz der insgesamt guten Ergebnisse der Branchenumfrage stellt sich die Fenster- und Fassadenindustrie in Deutschland auf schwierigere Zeiten ein. Denn trotz des gestiegenen Bewusstseins zur energetischen Modernisierung im privaten Bereich fallen Investitionen der öffentlichen Hand durch das Auslaufen des Konjunkturpaketes II weg und zusätzlich wird das Volumen der KfW-Förderung seit 2009 kontinuierlich weniger.

Um das bisherige Niveau zu halten bzw. auszubauen, hat der VFF deshalb jetzt eine umfangreiche Marktanreizkampagne aufgelegt. "Neue Fenster sparen Geld" startet am 15. September 2010 deutschlandweit und soll der Fenster- und Fassadenbranche als "Hilfe zur Selbsthilfe" Kauf- und Vermarktungsanreize geben. Fünf verkaufsfördernde Themen werden in Form von Aktionspaketen für die VFF-Mitgliedsunternehmen, deren Partner und damit für die ganze Branche vorbereitet. Sie sollen den Kunden auch in Zeiten knapper werdender staatlicher Mittel von den vielen Vorteilen moderner Energiesparfenster überzeugen - zusätzlich zu Verbesserungen in Komfort und Technik.

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