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Zumtobel Group Award in Bregenz zum zweiten Mal vergeben

(20.9.2010) Im Rahmen einer Festveranstaltung im Festspielhaus Bregenz wurden am 9. September die diesjährigen Preisträger des Zumtobel Group Award geehrt. Die beiden transparenten Trophäen, die für zukunftsweisende Projekte für mehr Nachhaltigkeit und Menschlichkeit in der gebauten Umwelt vergeben werden, gingen in diesem Jahr an ...

  • das Architekturbüro TRIPTYQUE aus São Paulo und
  • das gemeinnützige Designkollektiv Terreform ONE + Terrefuge aus New York City.

Die Preisträger - in beiden Fällen junge, noch wenig etablierte Teams - zeigten sich sehr geehrt, die Auszeichnung entgegennehmen zu dürfen: "Es war eine lange Durststrecke, bis unsere Projekte Anerkennung gefunden haben. Insofern markiert dieser Preis für uns einen wichtigen Wendepunkt", freute sich Mitchell Joachim, Mitbegründer von Terreform ONE aus New York.

In seinem Grußwort erläuterte der CEO der Zumtobel Gruppe, Harald Sommerer, vor rund 200 geladenen Gästen aus aller Welt die Zielsetzung des Preises: "Die Auslobung eines solchen Preises ist für uns logische Konsequenz, weil sich ja auch unser Kerngeschäft ganz wesentlich mit den Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beschäftigt. Mit innovativen Lichtquellen und Steuerungssystemen leisten wir einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz in der künstlichen Beleuchtung. Mit dem Zumtobel Group Award gehen wir aber bewusst einen deutlichen Schritt über unser Geschäft hinaus, indem wir uns mit sehr grundlegenden Fragestellungen zu Nachhaltigkeit und sozialen Themen in Architektur und Stadtplanung beschäftigen."

Preisträger 2010 mit CEO Dr. Harald Sommerer. v.l.n.r.: Grégory Bousquet, Carolina Bueno, Olivier Raffaelli, Harald Sommerer, Maria Aiolova, Mitchell Joachim (Bild vergrößern)

Der Preis, der 2006 von der Zumtobel Gruppe initiiert und nach der Auslobung 2007 nun zum zweiten Mal vergeben wurde, wird von dem Aedes Architekturforum, Berlin, kuratiert. "Der Zumtobel Group Award ist ein wunderbares Instrument, um uns alle noch mehr für die drängenden Herausforderungen mit Blick auf unsere gebaute Umwelt zu sensibilisieren," so Kristin Feireiss, Direktorin von Aedes und Kuratorin des Preises.

Der Award 2010 in der Kategorie "Gebaute Umwelt" - dotiert mit 80.000 Euro - ging an das französisch-brasilianische Architekturbüro TRIPTYQUE, in Bregenz vertreten durch Carolina Bueno, Grégory Bousquet und Olivier Raffaelli, für das Projekt "Harmonia 57" in São Paulo (siehe Google-Maps und weitere Bilder: Innenansicht und Eingangseite mit übergroßen "Fensterläden"). In seiner Laudatio erläuterte Lukas Feireiss, was die Besonderheit dieses Projekts - ein architektonisch wie ökologisch wegweisendes Galeriegebäude in Sao Paulo mit einer intelligenten, grünen Fassade - ausmacht: "Wie es der Name bereits ausdrückt, ist Harmonia 57 eine Harmonie und zugleich ein Hybrid aus vielen Eindrücken und Geschichten, die zeigen, wie sich dieses Gebäude über die Zeit entwickelt hat und sich durch seine begrünte Fassade auch weiter entwickeln wird. In dem Gebäude vereinen und verbinden sich die Gegensätze: es ist verspielt und doch präzise, es bespielt den Innen- und Außenraum, es ist funktional und poetisch und damit ist es letztlich fortschrittlich und gleichzeitig nachhaltig."

Die Auszeichnung in der Kategorie "Forschung & Initiative" - dotiert mit 60.000 Euro – ging an das New Yorker Designkollektiv Terreform ONE + Terrefuge, vertreten durch die beiden Gründer Maria Aiolova und Mitchell Joachim. Ihre Forschungsarbeit beschäftigt sich mit einem visionären Model und dem Masterplan einer sich selbstversorgenden Stadt.

Jurymitglied Colin Fournier erläuterte in seiner Laudatio, warum sich die Jury für dieses Projekt entschieden hat: "Dieses Projekt erinnert uns daran, dass es ein wesentlicher Bestandteil unserer urbanen Kultur sein muss, Vorstellungen und Visionen davon zu entwickeln, wie wir in der Zukunft leben könnten. Das ist der einzige Weg, um frühzeitig drohende Gefahren zu erkennen und durch die Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen unser langfristiges Überleben zu sichern. Schriftsteller, Künstler und Filmemacher haben sich über die Jahrhunderte mit Utopien und Katastrophen beschäftigt. Es ist großartig, dass sich Terreform ONE mit ihrer visionären Stadtplanung dieser Herausforderung stellen und sie tun dies mit großer Begeisterung, wunderbaren Designentwürfen und vor allem auch mit Humor."

Am Nachmittag der Preisverleihung fand im Festspielhaus Bregenz eine Podiumsdiskussion zum Thema "Nachhaltigkeit und Ästhetik - Herausforderungen für die Architektur der Zukunft" statt. Auf dem Podium präsentierten ...

  • Dagmar Richter, Institutsvorstand für Architektur und Stadtplanung an der Cornell University,
  • Brian Cody, Professor an der TU Graz,
  • Hubert Klumpner von der ETH Zürich und
  • Stéphanie Lavaux, Mitbegründerin des Architekturbüros R&Sie(n), Paris,

... ihre Strategien und Lösungsansätze für eine nachhaltige Architektur- und Stadtentwicklung.

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