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Fenster-/Baumarkt in Südeuropa ... und Rotos Sicht darauf

(14.10.2010) Während die Marktentwicklung in wichtigen südeuropäischen Ländern auch 2010 negativ ist, erzielt die Roto-Division Fenster- und Türtechnologie in dieser Region voraussichtlich ein zweistelliges Umsatzwachstum. Wesentliche Gründe für die "ausgeprägte Firmenkonjunktur" sind eine konsequente Kundenorientierung, eine effiziente Logistik sowie eine hohe Lieferfähigkeit - so die Erklärung von Jordi Nadal im Rahmen des 5. Internationalen Fachpressetages des Unternehmens. Der Leiter des Wirtschaftsraumes Südeuropa, zu dem Spanien, Griechenland, Portugal, Italien und Frankreich gehören, erläuterte Mitte Oktober 2010 in Barcelona "unser offenbar richtiges Krisenbewältigungs-Konzept".

Nach wie vor sind offensichtlich die Rahmenbedingungen alles andere als günstig. Das zeigt der exemplarische Blick auf den spanischen Bausektor. Bereits 2008 hat es mit -13,5% einen scharfen Einbruch gegeben, der sich 2009 mit -21,5% noch verstärkte. Für 2010 sei nochmals ein rückläufiges Bauvolumen zu erwarten. Besonders hart betroffen war und ist danach der Fenstermarkt, der sich von 2008 bis 2010 etwa halbiert habe. Ab 2011 könne man zwar mit einer Stabilisierung, nicht aber mit einer spürbaren Erholung rechnen.

Wie ernst die Situation noch sei, mache die mit fast 700.000 extrem hohe Zahl unverkaufter Wohnungen in Spanien deutlich. Deshalb werde es im Neubaubereich, der 2009 mit knapp 100.000 Wohnungen "völlig am Boden lag", nur langsam wieder aufwärts gehen. Zum Vergleich: Auf dem Gipfel des Baubooms wurden 2006 gut 865.000 Wohnungen fertig gestellt:

Aufgrund des Einbruchs im Neubaubereich ruhen die Hoffnungen wie in ganz Europa primär auf dem Renovierungsgeschäft, konstatierte Nadal. Von den über 30 Millionen Wohnungen in Spanien seien lediglich 25% jünger als 13 Jahre, aber z.B. 16% älter als 50 Jahre. Staatliche Programme etwa zur Förderung von Energiesparmaßnahmen dürften die Investitionsbereitschaft der Bevölkerung erhöhen.

Roto und die eigene "ausgeprägte Firmenkonjunktur"

Roto sieht sich daher in einem "sehr angespannten und zum Teil sogar katastrophalen Umfeld", resümierte Nadal die generelle Marktsituation im Wirtschaftsraum Südeuropa. Die Bemühungen, sich davon nach Möglichkeit abzukoppeln, begannen nach seiner Aussage schon früh - und zunächst mit "aktivem Zuhören". Das Instrument: eine bereits 2007 durchgeführte Befragung bestehender und potenzieller Kunden. Dabei habe man erfahren, dass logistische Dienstleistungen sowie kaufmännische und technische Praxishilfen die wichtigsten Kriterien für die Auswahl eines Industriepartners seien.

Für Roto sei daher die erste Konsequenz gewesen, die logistische Qualität im gesamten Wirtschaftsraum zu verbessern. Dazu dienten, wie es hieß, u.a. diverse Projekte zur Prozessoptimierung in der kompletten Wertschöpfungskette. Daraus habe sich eine "signifikant gestiegene Lieferfähigkeit" ergeben. So kletterte laut Nadal am Standort Montmeló bei Barcelona, der Spanien und Portugal versorge, die entsprechende Quote innerhalb von vier Jahren von 42% auf heute 94%.

Parallel dazu sei die Entwicklung umfangreicher Dienstleistungspakete für Kunden forciert worden. Das Unterstützungsangebot umfasse unterschiedliche "Werkzeuge" für die professionelle Vermarktung von Fenstern und Türen ebenso wie den individuellen "Engineering-Support", durch den Fensterbaubetriebe ihre Produktionsabläufe optimieren und damit ihre Produktivität dauerhaft erhöhen könnten. Das schlage sich am Ende konkret "in Euro und Cent" nieder. Zur Mehrwert-Palette zähle ferner das "Campus-Schulungskonzept", das den Kunden eine noch professionellere vertriebliche und technische Qualifizierung ermögliche.

All das zeige Wirkung. Besonders 2010 habe sich Roto in Südeuropa unter dem Strich erheblich besser als der Markt entwickelt. Das zu erwartende kräftige Umsatzplus bestätige die langfristig angelegte Strategie nachdrücklich. Etwa 40% der Verkaufserlöse im Wirtschaftsraum entfallen den Angaben zufolge im laufenden Jahr auf Italien. Dahinter rangierten Frankreich (23%), Spanien (19%), Griechenland (14%) und Portugal (4%).

Im Übrigen sind, ergänzte Nadal, südeuropäische Fenstermärkte mit Blick auf die Rahmenmaterialien kaum miteinander vergleichbar. So führe in Italien Holz (45%) das Ranking vor Aluminium (35%) und PVC (16%) an. In Frankreich dagegen dominiere eindeutig PVC mit 62% vor Aluminium mit 21%. Spanien und Griechenland wiederum seien ausgesprochene Alu-Hochburgen (jeweils 75%) - Grund seien die zahlreichen Bauxit-Vorkommen in diesen beiden Ländern.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

weitere Meldungen vom Roto-Pressetag in Barcelona am 13.10.2010:

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