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Rheingold Studie stellt Paradigmenwechsel im Bad fest

  • Das Bad, der "So-bin-ich-eigentlich"-Raum

(3.11.2010) In unserer schnelllebigen Welt steigen die Anforderungen an den Einzelnen ständig. Leistungsfähig bleibt nur, wer wachsende Fremdbestimmung und Hektik im Alltag durch Regenerationsphasen kompensieren kann. So werden individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für das Badezimmer als Raum der Intimität und Entspannung immer wichtiger. Im Auftrag von Kaldewei hat das Kölner Rheingold Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen jetzt den Bedeutungswandel der einstigen Nasszelle untersucht. Für die Studie "Paradigmenwechsel im Bad als Antwort auf gesellschaftliche Veränderungen" schilderten repräsentativ ausgewählte Probanden ihre veränderte Wahrnehmung des Bades sowie ihre Eindrücke bezüglich zwei in der Kaldewei Trendforschung entwickelten fiktiven High-Tech-Szenarien.


Re-Privatisierung und Individualisierung

Die veränderten Anforderungen an Funktionalität und Design des Badezimmers belegen vier bereits von Kaldewei initiierte Studien zur Psychologie des Badens mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Einen deutlichen Wandel hat demnach auch die Definition des "Premium"-Begriffs erfahren: Denn auch heute legt man Wert auf Design und Qualität, jedoch ohne die damals übliche Statusdemonstration nach außen. Das Bad gilt als individueller "So-bin-ich-eigentlich"-Raum jenseits des Alltags. So werden immer häufiger funktionale Aspekte wie Waschmaschine und, wenn möglich, auch Toilette aus dem Wohlfühlbad verbannt. Der Trend geht weg vom "one size fits all" und Standard-Denken hin zu einer starken Individualisierung der Einrichtung und des Materials. Als privater Rückzugsort soll das Bad mittlerweile sogar wichtiger sein als das Schlafzimmer.

Zwei scheinbar konträre Ansätze prägen die Anforderungen an das Bad der Zukunft:

  • auf der einen Seite der Wunsch nach Technologisierung,
  • auf der anderen Seite das Erleben von Ursprünglichkeit.

Gemeint ist kein Rückschritt in Richtung Waschzuber, sondern die Verwendung natürlicher Materialien wie Holz oder Naturstein und organisch wirkender Formen. Zusätzlich sollen große Fenster sowie Sitz- und Liegeflächen Komfort und den Eindruck von Weite vermitteln - präferiert wird ein weitläufiges, offen gestaltetes Bad mit Blick in die Natur. Die Badewanne als Spiegel der eigenen Persönlichkeit wird ganz im Sinne Kaldeweis wohl auch nicht länger in eine Ecke verbannt, sondern bildet - einem natürlichen Wasserbecken gleich - das zentrale Element im Badezimmer. Ergänzt wird die neue Großzügigkeit durch geräumige bodengleiche Duschen. Ein derart gestaltetes Bad wird auch gerne gemeinsam mit dem Partner genutzt und trägt so positiv zur Beziehungspflege bei.


Bild aus dem Piatto-Beitrag "Noch Duschteller oder schon Wellness-Bühne?" vom 16.3.2009 (Bild vergrößern)

"Der bei den Befragten offensichtliche Wunsch nach organischer Formgebung und hochwertigen, natürlichen Materialien findet bereits jetzt in unseren Produkten konsequent Umsetzung", erläutert Martin Koch, Leiter der Kaldewei Unternehmenskommunikation. "Damit schaffen wir eine Kombination von Individualität und Luxus für einen Raum jenseits des Alltags; einen Ort der Weite, an dem man mit sich selbst ins Reine kommen kann." Entsprechend finden sich im Portfolio des Badausstatters neben freistehenden Bade- und Whirlwannen aus natürlichem Stahl-Email auch bodenebene Wannenmodelle, ergänzt durch exklusive und entspannende Beleuchtungskonzepte.

Das Bad der Zukunft: Eintauchen in ein stimmungsvolles Erlebnis

In den klassischen Studienansatz wurde die Vorstellung von zwei bewusst futuristisch überhöhten Bad-Szenarien implementiert. Die Reaktionen der Befragten darauf decken sich mit den Erkenntnissen, die im Studienverlauf gewonnen wurden: Komfortsteigernde Elemente wie stimmungsvolle Video-Projektionsflächen oder neuartige Badkonzepte sind durchaus erwünscht. Zustimmung fanden auch komplexe Duschsysteme, die die Reinigung zu einem Erlebnis werden lassen, sowie die Option, die individuell optimale Wassertemperatur einstellen zu können. Wichtig ist jedoch, dass moderne Technik unauffällig den Komfort steigert. Die Befragten distanzierten sich von dem betont technologischen Zukunftsszenario, das den Menschen scheinbar zum Spielball einer intelligenten Technik werden lässt und "bevormundet", indem es beispielsweise automatisch seine jeweilige Verfassung erkennt und analysiert. Während die Untermalung mit meditativer Musik durchaus willkommen ist, wird externe Kommunikation wie chatten oder telefonieren im Bad abgelehnt.

Massiver Bedeutungszuwachs

Die Anforderungen an das Bad der Zukunft sind im Wesentlichen durch den Wunsch nach einer gelungenen Symbiose von Technologie und Natürlichkeit geprägt. Die Hektik des Lebens erfordert einen Ausgleich: den "So-bin-ich-eigentlich"-Ort jenseits des Alltags, an dem sich das Ich wieder manifestieren kann. Diese Rolle fällt immer mehr dem Raum zu, in dem Individualität und Intimität den Mittelpunkt bilden: dem Bad. Damit, so indizieren die vorliegenden Studienergebnisse, steht es als eigentlicher Ich-Raum zunehmend im Zentrum individueller Wünsche und Bedürfnisse.

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