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ifo: Geschäftsklima in der Bauwirtschaft erreicht neuen Spitzenwert

(24.2.2011; BAU-Bericht) Nach den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe im Februar verbessert. Es ist mittlerweile so gut wie letztmals vor knapp 20 Jahren. Die befragten Unternehmen waren mit ihrer aktuellen Geschäftssituation deutlich zufriedener. Im Hinblick auf den Geschäftsverlauf in den nächsten sechs Monaten sind sie lediglich geringfügig weniger optimistisch als im vergangenen Monat:

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Die Bautätigkeit wurde nach Auskunft der Unternehmen witterungsbedingt nicht ganz so stark eingeschränkt wie im Januar. Dennoch wurde bei rund 70% der Testteilnehmer (Januar: 80%) die Abwicklung der Aufträge vom Wetter beeinträchtigt. Dagegen klagte nur noch ein Viertel der Firmen über Auftragsmangel, vor einem Jahr war es noch jeder Dritte. Der Ausnutzungsgrad der Gerätekapazitäten war mit 69% (saison- und witterungsbereinigt) 6 Prozentpunkte größer als im Februar 2010. Im Durchschnitt der Bausparten hat sich die Reichweite der Auftragsbestände verkürzt; mit 2,5 Monaten (saison- und witterungsbereinigt) war sie genauso groß wie vor Jahresfrist. Die Firmenmeldungen lassen erkennen, dass die Preise im Berichtsmonat heraufgesetzt wurden. In den nächsten Monaten werden die Preise nach Ansicht der Unternehmen weiter angehoben werden können. Die Unternehmen werden in den nächsten Monaten auch zusätzliches Personal einstellen.

Im Hochbau

... hat sich das Geschäftsklima in allen drei Teilsparten verbessert; besonders gute Klimawerte wiesen der Wohnungsbau sowie der gewerbliche Hochbau auf. Die Unternehmen waren mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufriedener als in den Vormonaten; die bereits recht guten Geschäftsaussichten hellten sich noch ein wenig weiter auf.

Die Auslastung der Gerätekapazitäten verbesserte sich. Mit 69% wurde der Vorjahreswert (62%) deutlich übertroffen. 63% der Testteilnehmer (Februar 2010: 75%) meldeten Behinderungen durch Witterungseinflüsse; über Auftragsmangel klagten 25% - nach 35% vor einem Jahr. Die Reichweite der Auftragsbestände verkürzte sich im Wohnungsbau sowie im öffentlichen Hochbau jeweils von 2,4 auf 2,3 Monate; im gewerblichen Hochbau schrumpfte sie um 0,3 Monate auf 2,7 Monate. Im Durchschnitt der Hochbausparten lagen die Auftragsreserven mit 2,5 Monaten etwas über dem Vorjahresniveau (2,3 Monate). Den Firmenmeldungen zufolge wurden die Preise im Berichtsmonat vor allem im Wohnungsbau angehoben. Die Testteilnehmer gingen sogar davon aus, dass sie in den nächsten Monaten die Preise vermehrt heraufsetzen können.

Im Tiefbau

... hellte sich das Geschäftsklima ebenfalls weiter auf; es ist aber nicht so gut wie im Hochbau. Dabei beurteilten die Unternehmen die aktuelle Lage deutlich weniger zurückhaltend als im Januar; in Bezug auf die künftige Entwicklung äußerten sie sich jedoch nicht mehr ganz so zuversichtlich wie im Vormonat. Trotz ähnlich hoher witterungsbedingter Behinderungen (87% gegenüber 93% im Januar) konnte der Ausnutzungsgrad des Maschinenparks gesteigert werden. Die Geräteauslastung war mit 70% auch höher als vor Jahresfrist (65%). Die Auftragsreserven verringerten sich im Straßenbau von 2,7 auf 2,4 Monate und im sonstigen Tiefbau von 2,7 auf 2,5 Monate. Im Durchschnitt der Tiefbausparten reichten die Auftragspolster für 2,4 Produktionsmonate; vor einem Jahr waren es 2,6 Monate. Nach den Unternehmensmeldungen zu schließen, wurden die Preise im Berichtsmonat verschiedentlich erhöht. Für die kommenden Monate rechneten die Firmen damit, dass sich ihre Preiserhöhungsspielräume noch vergrößern.

Exkurs: Bauwirtschaft (Ost)

Auch in den neuen Bundesländern verbesserte sich das Geschäftsklima. Die befragten Unternehmen äußerten sich zufrieden über ihre derzeitige Situation, hinsichtlich der Entwicklung in den kommenden Monaten überwogen die positiven Erwartungen, wenngleich der Optimismus nicht ganz so groß war wie noch im Januar. Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten kletterte auf 74% (saison- und witterungsbereinigt); vor einem Jahr waren es 11 Prozentpunkte weniger. Fast alle Testteilnehmer meldeten Behinderungen der Bautätigkeit, überwiegend wegen ungünstiger Witterung (82%), gefolgt von Auftragsmangel (20%). Die Reichweite der Auftragsbestände stagnierte bei 2,5 Monaten (saison- und witterungsbereinigt). Dabei standen einer kräftigen Aufstockung der Auftragspolster im Wohnungsbau (2,0 nach 1,6 Monaten) Reduzierungen im gewerblichen Hochbau (2,3 nach 2,4 Monaten) sowie im sonstigen Tiefbau (2,9 nach 3,0 Monaten) gegenüber. Im Berichtsmonat konnten die Testteilnehmer die Preise weiter heraufsetzen; sie gingen auch davon aus, dass sich dieser Trend in den nächsten Monaten fortsetzt.

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