Aktuelle Trends im Bad
(11.4.2011; ISH-Bericht) Ob
es wohl an dem allgemeinen Wunsch nach einer unschuldigen, reinen Umwelt liegt?
Weiß - schon immer der Deutschen Lieblingsfarbe im Bad - erfährt in diesem Jahr
ein weiteres Upgrade und setzt inmitten eher bräunlich changierender
Für diejenigen, die die bisweilen unterkühlte Ausstrahlung von Weiß mit gemütlicheren Farben auflockern wollen, setzen die deutschen Hersteller gerne edles Echtholz oder täuschend echt wirkende Holzdekore als Kontrastfarbe und zugleich Sympathieträger ein - siehe u.a. auch Beitrag "Filigrane Kombination aus Keramik und Kastanie" vom 12.4.2011.
Ist's ein Zurück-zur-Natur-Statement oder einfach die Sehnsucht nach lebendigem
Material: Es gibt keinen besseren Werkstoff als Holz, um meisterliches Handwerk
zu demonstrieren. Das gilt besonders für den leichten, immer wieder neu
aufgelegten Landhaus- bzw. Country-Stil. Das trifft aber auch auf opulente
Badentwürfe zu, denen sich die Hersteller angesichts der Frankfurter Messe ebenfalls widmeten - in moderner Interpretation und mit der zeitgemäßen Devise, dass "es ruhig wieder ein bisschen mehr sein darf, wenn auch
in Maßen". Zu diesem Trend passen in Anlehnung an französische Prachtstraßen
Seriennamen wie Elysée oder Esplanade. Die entsprechenden Linien lassen das
klassische Boudoir wieder auferstehen.
Das Bad dringt in den Wohnbereich
Es müssen jedoch nicht immer Pianolack, Gold oder Leder sein, um das Bad einem Wohnzimmer gleich zu präsentieren. Mit Liegen, Sesseln, Kissen und neuem Selbstbewusstsein ausgestattet dringt das Bad zunehmend in die Wohnbereiche und beansprucht wieder mehr Quadratmeter für sich - nicht zuletzt, weil weiße Möbel, um ihre Wirkung zu entfalten, Platz brauchen. Großzügige Waschplätze, horizontale Schrank- und Regalreihungen oder freistehende Badewannen zeugen davon. Zudem erobern Armaturen ebenfalls die Fläche, indem sie sich ganz flach machen und dafür in die Breite gehen. Statt gebündelt trifft das Wasser in angenehm schmeichelnden Einzelstrahlen auf die Hände.
Ganz in der Fläche aufzugehen, ist auch ein weiterentwickelter Trend bei Duschen. Ihre Wannen werden immer "bodengleicher", die Türen lassen sich nach Gebrauch wegklappen und verwandeln sich dabei in Wandverkleidungen, hinter denen sich Brausen oder Duschgels gut verstecken. Spiegelglas macht das Badezimmer zudem um ein Vielfaches größer - siehe auch Beitrag "Eine Dusche zum 'Wegklappen'" vom 14.4.2011. Wenn auch die Bäder größer werden, sind die Designer dennoch weiterhin bestrebt, Einrichtungsgegenstände mit Mehrfachnutzen zu entwerfen. Ein beliebtes Objekt: die Badewanne. Mit einer gepolsterten Auflage gibt sie eine bequeme Liege ab, oder sie verfügt über ein Soundmodul, das Verbindung zum MP3-Player aufnimmt und damit individuelles Musikvergnügen garantiert.
Individualität - so oft hat man das Wort im Bad lange nicht gehört. Vor allem die Möbelprogramme ähneln einem Design-Puzzle, mit dem sich immer wieder neue Kombinationen zusammenstellen lassen. Häufig im Stil moderner Architektur mit geradlinigen Formen, griffloser Optik und innen wie außen mit aus dem Bad nicht wegzudenkender LED-Beleuchtung ausgestattet. Und noch einem Begriff kann und sollte man sich bei der Anschaffung eines neuen Bades nicht entziehen: dem Komfort.
Komfort für alle
Zu den konsequentesten Vertretern dieser Strömung zählen Dusch-WCs, die vom vorgewärmten Sitz über den reinigenden Duschstrahl für den Intimbereich bis hin zum Nachtlicht Funktionalitäten für große und kleine Nutzer bieten und dabei mittlerweile richtig schick aussehen. Für die VDS müssten sie deshalb zum Objekt der Begierde für diejenigen werden, die sich noch nicht zur Generation 50plus zählen, sich trotzdem über das Älterwerden und die damit verbundenen Konsequenzen Gedanken machen. Dabei spielt nicht nur die Frage "Was wird aus uns?", sondern auch der Gedanke "Was für eine Welt hinterlassen wir den Kindern?" in den Planungen und Überlegungen vieler Eltern eine zunehmend wichtige Rolle. Maßnahmen und Techniken, die Wasser sparen, werden thematisiert und bevorzugt.
Darüber hinaus achten die Käufer auf zeitlose Formensprache, gute Ausstattungsqualität und umweltfreundliche, langlebige Materialien. Damit wäre ein weiterer wichtiger Trend genannt: Wegwerfartikel haben im Bad keine Chance. Nachhaltige Markenprodukte haben das Sagen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- VDS Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V.
- Bilder von: Keuco, Burgbad, Duravit, Kaldewei, Villeroy & Boch, Dornbracht
- Keramag lanciert „Keramag Design“ als neue Marke für Top-Badserien (13.3.2012)
- max 1: Badkonzept der neuesten Burgbad-Generation (20.4.2011)
- be yourself. – raumgliedernde Waschplätze von Alape (20.4.2011)
- Keuco Edition 11 setzt auf formale Reduziertheit und optimalen Materialeinsatz (20.4.2011)
- BetteOne: Universales Design für Wanne, Dusche und Waschtisch (13.4.2011)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Positionspapier der Sanitärbranche zum demografischen Wandel (11.4.2011)
- Sanitärbranche meldet "unerwartete Umsatzdynamik" (11.4.2011)
- Spezielle Stahlzargen für Barrierefreies Wohnen (3.3.2011)
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- Rheingold Studie stellt Paradigmenwechsel im Bad fest (3.11.2010)
- Barrierefreie Badewanne mit Lift und Tür (29.9.2010)
- Badmöbel in Motion für die Generation 60plus (22.6.2010)
- VDE-Positionspapier zum Ambient Assisted Living (10.4.2010)
- Schwarz auf Weiß - neue DIN 32975 regelt Kontraste (10.1.2010)
- Barrierefreie Elektroinstallationstechnik (3.7.2009)
- Studie untersucht Wohnansprüche Älterer (27.1.2008)
- Kriterienkatalog für Demenzfreundliche Architektur (20.1.2008)
- Neuer Ansatz für ein 'nachsichtiges Bad' (6.11.2007)
- Universal Design Bad verbindet Generationen (26.9.2007)
- Einstiegshilfe für Badewannen von Erlau (21.11.2005)
- Gestatten: Duscholux-Badewanne mit Tür (29.3.2005)
- Sanitärobjekte, Whirlpool, Armaturen, WC, barrierefreies Bad und bodengleiche Dusche auf Baulinks
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