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50,2 Hertz-Problem: Droht Blackout bei der Solarenergie?

(8.5.2011) Wie "Der Spiegel" in der Ausgabe 19/2011 auf Seite 18 berichtet, müssen wohl die meisten deutschen Photovoltaik-Anlagen teuer nachgerüstet werden, um einem großflächigen Stromausfall vorzubeugen. Das gehe aus dem "Erfahrungsbericht Erneuerbare Energien" der Bundesregierung und einem Gutachten des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik hervor.

Nach der aktuell geltenden Richtlinie müssen sich Photovoltaik-Anlagen automatisch abschalten, wenn die Netzfrequenz über 50,2 Hertz steigt. Kritisch wird dies nun bei starkem Sonnenschein, denn dann tragen Solarzellen massiv zum Stromangebot bei. Durch eine breite Schnellabschaltung könnten wiederum binnen kürzester Zeit bundesweit mehrere Gigawatt Solarstrom wegfallen, heißt es in der Fraunhofer-Studie. Die dadurch entstehenden Störungen im Stromnetz könnten "großräumige Versorgungsausfälle" - also Blackouts - zur Folge haben.

Die Forscher fordern, dass die meisten Photovoltaik-Anlagen technisch nachgerüstet werden - sprich einen neuen oder umprogrammierten Wechselrichter erhalten, um eine Frequenzerhöhung besser abzufangen. Dem will die schwarz-gelbe Koalition offenbar nachkommen und eine gesetzliche Pflicht dazu beschließen. Laut Fraunhofer Institut koste die Nachrüstung insgesamt rund 200 Euro pro Anlage.

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