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Massive Holzbauelemente ohne Chemie und Metall für Wand, Decke und Dach

(11.5.2011) Auch bei den "massiven" Holzbauweisen überwiegen inzwischen scheibenförmige Bauelemente. Deren Vorfertigung unter optimalen Arbeitsbedingungen im Werk orientiert sich auf der Basis individueller Planung und bauphysikalischer Ansprüche an den Montage- und Transportbedingungen. Auf der Baustelle lassen sich die exakt aufeinander abgestimmten Wand-, Decken- und Dachelemente in verhältnismäßig kurzer Zeit zu fertigen Gebäuden mit hoher Bau- und Wohnqualität zusammenfügen:

Die Ursprünge der modernen Massiv-Holzbaukonstruktionen liegen im traditionellen Blockhausbau. Weil das Verhältnis von Wärmeschutz und Wanddicke bereits beim Überschreiten statisch notwendiger Dimensionierung mit dem Ressourcenverbrauch kollidiert, werden zur Optimierung des Wärmeschutzes zunehmend separate Dämmschichten - auch als verputztes WDVS - auf schlanke Holzkonstruktionen appliziert. Die Elementsscheiben übernehmen die Funktionen Tragen, Abdichten und die Grundwärmedämmung - materialbedingt wärmebrückenfrei und mit angenehm hohen Wandoberflächentemperaturen im Innenraum. Zusätzlich dienen die massiven Holzkonstruktionen als leistungsfähige Wärmespeicher und Feuchtigkeitspuffer.

Die Art und Weise, wie Massivholzelemente aufgebaut sind, ist weitgehend standardisiert. Aber es gibt Ausnahmen: Die mehrschichtigen "soligno"-Massivholzelemente des Südtiroler Unternehmens Rubner werden ganz ohne Chemie und Stahl hergestellt. Ihr gesamter Querschnitt besteht nur aus Holz und erfüllt damit die Vorstellung von "Natur pur". Möglich wurde der Verzicht auf Leim, Schraube und Nagel durch die Weiterentwicklung eines rund 900 Jahre alten skandinavischen Holzverbundsystems. Die inzwischen mit einem Ökologiepreis bedachte, patentierte Fügetechnologie beruht auf der millimetergenauen Bearbeitung des Holzes - fertigungstechnisch ergänzt von einem optimierten Management der Holzfeuchte.

Für die Verklammerung nutzt man die spezifischen Holzeigenschaften: Einerseits die traditionell einfache Bearbeitung bei der Materialverbindung, andererseits das berechenbare Schwinden und Quellen im exakt gesteuerten Herstellungsprozess. Bei den fertigen Elementen füllen die im rechten Winkel eingeschobenen schwalbenschwanzartigen Gratleisten absolut fugenlos jenen Hohlraum aus, der in analoger Dimension und Kontur in die Stabprofile eingearbeitet wurde.

Es wird also das holztypische Prinzip "Verkämmen und Vergraten" dazu benutzt, eine innige Holzverbindung herzustellen, die zugleich auf Belastungen durch Verformungen reagieren kann, ohne dabei zu Bruch zu gehen oder an Tragfähigkeit zu verlieren. Von Grund auf garantiert sei  ebenfalls die Dichtigkeit: Bereits zweischichtige soligno-Elemente mit 120 Millimetern Dicke sollen ohne zusätzliche Folien dauerhaft luftdicht sein, was harte Prüfungstests beim ift Rosenheim bestätigt hätten.

Ihre besonders hohe Tragfähigkeit erreichen "soligno"-Elemente durch die statisch vorteilhafte Ausführung als "mehrlagig stehender Block". Damit sollten sich ohne Setzungsgefahren auch mehrgeschossige Gebäude errichten lassen, zumal durch das Variieren der Elementdicke (bis 400 Millimeter) und der Gratleisten unterschiedliche Wand-, Decken- und Dachdicken hergestellt werden können.

Die in mehreren Schichten mittels Nut und Feder senkrecht aneinander gereihten rechteckigen Massivholzbohlen können aus verschiedenen Holzarten bestehen, so dass sich überdies Holz-Sichtflächen ganz nach Wunsch gestalten lassen - zum Beispiel aus ...

  • dem wohngesunden und wohl riechenden Zirbenholz oder aus
  • stark asthaltigen Hölzern, die ein materialauthentisches, lebhaftes Spiel in der Fläche liefern.

Weder Installationen - die rückwärtig geführt werden - noch der Feuchtigkeitseinflüsse können das harmonische Erscheinungsbild der planebenen Holzsichtfläche stören, da die innere Verklammerung ein Werfen oder Wölben der Decklage verhindert. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Innenflächen mit Putzträger- und Trockenbauplatten unterschiedlichster Coleur zu beplanken, so dass der Gestaltungsphantasie beim Ausbau der Innenräume viele Wege offen stehen.

Variantenreiche Kombinationen aus soligno-Elementen und Zusatzdämmlagen mit Wetterschalung oder Verputz ermöglichen U-Werte bis 0,15 W/m²K. Auch bei den ergänzenden Baustoffen (Kork, Hanf, Lehm, Mineralputze, usw.) steht der ökologische Anspruch im Vordergrund.

Die Wand-, Decken- und Dachelemente werden objektbezogen und ausnahmslos nach Maß gefertigt. Dabei verspricht die statische und konstruktive Optimierung der Bauteile eine hohe Präzision sowohl im Element selbst als auch bei der Montage. Außerdem minimiert der konsequente Optimierungsprozess den Holzverschnitt.

Rippendecke nimmt die Haustechnik auf

Für das Führen von haustechnischen Ver- und Entsorgungsleitungen eignet sich ganz besonders die soligno-Rippendecke, die sich sowohl über variable Abstandsraster, als auch über die Höhe der Tragprofile statisch optimieren lässt. Schweres Schüttmaterial in den Hohlräumen minimiert das Schwingungsverhalten und sorgt für einen guten Tritt- und Luftschallschutz. Dessen unbeschadet können auf die Holz-Rohdecke schwimmende Trockenestriche auch mit Heizungsfunktion aufgebracht werden.

Individuell geplante soligno-Gebäude ermöglichen die Umsetzung ganz unterschiedlicher Bauherrenansprüche an die Wohn-, Nutzungs- und Gestaltungsqualität. Über die materialbedingte Ökologie und Nachhaltigkeit hinaus bieten sie Wohngesundheit über eine Konstruktion, die versteckte Schadstoffemissionen aus der Bausubstanz ausschließt.

Weitere Informationen zu soligno Massivholz-Bauelementen können per E-Mail an Rubner Haus angefordert werden.

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