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Diskussion um Genauigkeit der Berechnung von energetischen Niveaus in Gebäuden beendet

(19.6.2011) Die KfW-Bankengruppe hat mit Rundschreiben vom 3. Juni 2011 ihre Geschäftspartner darüber informiert, dass die Nachweisführung mit überprüften Rechenprogrammen nach DIN V 18599 für die Berechnung der energetischen Niveaus von KfW-Effizienzhäusern ab sofort wieder anerkannt wird. Auch das vom Fraunhofer IBP entwickelte Programm "IBP:18599" und der von vielen Softwareherstellern eingesetzte Rechenkern "ibp18599kernel" gehören zu den von der KfW und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) anerkannten Programmen. Damit nimmt eine intensive Diskussionsphase über die Genauigkeit von Bewertungen auf Basis der DIN V 18599 ein positives Ende.

zur Erinnerung: Mit dem Bankenrundschreiben Nr. 29 vom 14. Oktober 2010 hatte die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über die Aussetzung der DIN V 18599 für die Berechnung der energetischen Niveaus von KfW-Effizienzhäusern informiert - siehe auch Beitrag "Energiebilanzen nach DIN 18599 von der KfW nicht mehr akzeptiert" vom 24.10.2010.

Mittlerweile wurden für Wohngebäude mit den Softwarehäusern einheitliche und verbindlich zu verwendende Rechenparameter abgestimmt und eine Vergleichsrechnung der verschiedenen Softwareprodukte mit positivem Ergebnis abgeschlossen. Die DIN V 18599 wird somit ab sofort wieder für die Berechnung der energetischen Niveaus von KfW-Effizienzhäusern anerkannt. Berechnungen nach der Norm erlauben die Beurteilung aller Energiemengen, die zur bestimmungsmäßigen Heizung, Kühlung, Warmwasserbereitung, raumlufttechnischen Konditionierung und Beleuchtung von Gebäuden notwendig sind. Dabei berücksichtigt sie auch die gegenseitige Beeinflussung von Energieströmen aus Gebäude- und Anlagentechnik.

Die intensive Diskussionsphase, die im Zeitraum von Oktober 2010 bis Mai 2011 mit allen Beteiligten stattgefunden hat, verdeutlichte, dass die DIN V 18599 keine fehlerhaften Bewertungen vornimmt, sondern dass einige in der Norm bewusst differenzierbaren Einflussparameter von verschiedenen Softwareherstellern unterschiedlich umgesetzt wurden. Dieser so genannte normativ zulässige Variationsbereich ist jetzt durch eine Verabredung zwischen den Softwarehäusern für den öffentlich rechtlichen Nachweis eingeschränkt worden. Die vereinbarten Parameter sind auf der Internetseite des BMVBS abrufbar unter: nachhaltigesbauen.de/leitfaeden-und-arbeitshilfen-veroeffentlichungen/veroeffentlichungen-din-18599.html.

Das Fraunhofer IBP ist maßgeblich an der Entwicklung der DIN V 18599 beteiligt. Das Institut stellt neben dem Obmann des interdisziplinären Normenkreises auch den Koordinator für die lichttechnischen Belange. Wesentliche Inhalte der Norm wurden aus Forschungsvorhaben des Fraunhofer IBP abgeleitet, die messtechnische Validierung des Gesamtansatzes erfolgte in der Versuchseinrichtung für energetische und raumklimatische Untersuchungen (VERU) am Standort Holzkirchen. Die Norm stellt die weltweit umfassendste Bewertungsmethode zur Ermittlung der Energieeffizienz von Gebäuden dar. Sie dient auch international als Richtlinie.

"Die Rehabilitierung des wegweisenden normativen Regelwerks DIN V 18599 durch die KfW und das BMVBS belegt einmal mehr die Zuverlässigkeit der Arbeit des Normausschusses sowie der grundlegenden Entwicklungsarbeit, die mit der Umsetzung der Software 'IBP:18599' erfolgt«, kommentiert Prof. Dr. Gerd Hauser, Leiter des Fraunhofer IBP, die Entscheidung.

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