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Hansgrohe und Chefchemiker Andreas Fath erhalten den UMSICHT-Wissenschaftspreis 2011

Hansgrohe-Chefchemiker Dr. Andreas Fath(10.7.2011) Die Hansgrohe AG und ihr Chefchemiker Dr. Andreas Fath wurden mit dem renommierten UMSICHT-Wissenschaftspreis ausgezeichnet, den der Förderverein des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik jährlich vergibt. Prämiert wurde eine vom Schwarzwälder Armaturen- und Brausenspezialisten entwickelte umweltfreundliche Filtertechnologie, mit der es gelingt, die Schadstoffbelastung von Galvanikabwässern drastisch zu reduzieren. „Wir hoffen, dass unsere Technologie in einigen Jahren breite Anwendung findet. Sie könnte ein wichtiger Baustein für den Gewässer- und Umweltschutz in industriell geprägten Regionen sein“, betonte Andreas Fath, der Erfinder des zukunftweisenden Verfahrens, anlässlich der Preisverleihung im Rahmen des Oberhausener Wirtschaftsforums.

Der mit 10.000 Euro dotierte UMSICHT-Wissenschaftspreis würdigt herausragende Arbeiten in den Bereichen Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik. Vergabeentscheidend sind dabei nicht allein das Niveau der wissenschaftlichen Arbeit und ihr Innovationsgrad. Andreas Fath und sein Team haben die Jury - so heißt es in deren Begründung - zudem mit der „hohen Praxisrelevanz“ ihres Projekts zur Zersetzung von Perfluorierten Tensiden (PFT) im Galvanikabwasser und „wegen des Nutzens für Umwelt und Gesellschaft“ überzeugt.

BTW: Perfluorierte Tenside (PFT) kommen in galvanischen Prozessen zum Einsatz - beispielsweise bei der Verchromung. Sie haben nicht nur eine gleichmäßige und stabile Beschichtung zu gewährleisten, sondern sind auch aus Gründen der Arbeitssicherheit unverzichtbar, um die Tröpfchenbildung aus gefährlichen Lösungen und das Entweichen giftiger Chrom-Dämpfe am Arbeitsplatz zu vermeiden. Allerdings gelten sie, wie man inzwischen weiß, hinsichtlich ihrer langfristigen Wirkungen auf Gesundheit und Umwelt als bedenklich.

Die Hansgrohe AG und ihr Chefchemiker haben in einem gemeinsamen Pilotprojekt mit dem Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg eine automatisierte Anlage zur Reduzierung der PFT aus dem Galavanikabwasser entwickelt. Dabei kommt ein elektrochemischer Prozess zum Einsatz, der die Tenside in Fluorsäure, Wasser und Kohlendioxid mineralisiert. Damit sollen keine Rückstände im Abwasser verbleiben. Die Hansgrohe AG setzt das Verfahren seit 2010 in ihren Werken in Schiltach und Offenburg ein.

„Der Einsatz von chemischen Stoffen in der Galvanik bleibt unverzichtbar“, so Andreas Fath. „Umso wichtiger ist es, kontinuierlich nach innovativen Lösungen zu suchen, um Mensch und Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. Die Hansgrohe AG hat sich daher im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, den Einsatz von Gefahrstoffen bis 2014 um zehn Prozent zu senken. Das ausgezeichnete Verfahren leistet dazu einen wichtigen Beitrag.“

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