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Deutsche Börse mit LEED-Platin ... und wie Wand- und Türelemente dazu beitragen

(3.9.2011) Der Neubau der Konzernzentrale der Gruppe Deutsche Börse (siehe Google-Maps) in Frankfurt mit einem Investitionsvolumen von rund 230 Mio. Euro wurde aufgrund seiner nachhaltigen Gebäudekonzeption als erstes Hochhaus in Deutschland mit der LEED-Platin Zertifizierung, der höchsten Kategorie des US Green Building Councils, ausgezeichnet.

Die kompakte Gebäudestruktur ermöglicht nicht nur verhältnismäßig kurze Wege innerhalb des Hauses, sondern schafft auch ideale Voraussetzungen für ein energie­effizientes Gebäude. Zu den Besonderheiten zählen zwei hausinterne Blockheiz­kraftwerke, eine hoch effiziente Wärmerückgewinnung sowie eine intelligente Gebäudeautomation für den Sonnenschutz und die Beleuchtung.

Die beiden Blockheizkraftwerke auf dem Dach des Gebäudes decken rund 80 Prozent des eigenen Strombedarfs und produzieren vor Ort, und damit ohne Transportverluste, Strom und Wärme.

  • Im Winter wird die entstehende Wärme zur Beheizung und
  • im Sommer über Absorptionskältemaschinen zur Kühlung des Gebäudes eingesetzt.

Durch die direkte Nutzung der Abwärme aus der Stromer­zeugung liegt der Primärenergieverbrauch des Gebäudes deutlich unter dem Durchschnitt. Die Blockheizkraftwerke können zudem von Erdgas auf erneuerbares Biogas umgestellt werden und arbeiten dann CO₂-neutral. Hinzu kommt eine thermische Solaranlage, die zur Deckung des Warmwasserbedarfs beiträgt.

Bei den Baustoffen kommen vorwiegend ressourcenschonende und umweltverträgliche Materialien aus der Region zum Einsatz. Im Oktober 2010 wurde der Neubau der Gruppe Deutsche Börse als erstes Hochhaus und Bürogebäude Deutschlands mit der höchsten Kategorie des US Green Building Councils, „LEED Platin“, zertifiziert.

Offenes Architekturkonzept ermöglicht Transparenz

Das rund 90 Meter hohe Bauwerk besteht aus zwei sich gegenüberliegenden L-förmigen Hochhäusern, die über acht Brücken und zehn Stege, einem Skygarten und einer Kunst­galerie miteinander verbunden sind. Auf einer quadratischen Grundfläche werden beide Gebäudeteile von einer gemein­samen Glasfassade umhüllt. Blickfang ist die lichtdurchflutete Empfangshalle, die über eine Grundfläche von 1.000 m² und eine Höhe von nahezu 90 m verfügt. Die Halle, die durch ein gläsernes Dach zusätzlich von oben natürlich belichtet wird, ist das Herzstück des offenen Architekturkonzepts und bildet den kommunikativen Mittelpunkt der Unternehmenszentrale.

Das transparente, offene Gebäude ermöglicht vielfältige Ein- und Ausblicke. Die Gebäudehülle mit den charakteristischen Kastenfenstern schafft zudem durch natürliche Belichtung gute Arbeitsbedingungen.

Haushohe, gläserne Einschnitte, die als „Landschaftsfenster“ Ausblicke in den Taunus und auf die Umgebung erlauben, belichten die Eingangshalle. Bestand doch die ge­stalterische Herausforderung beim Entwurf darin, trotz des hohen geschlossenen Fassadenanteils von rund 40 Prozent ein offenes, transparentes Gebäude zu entwerfen, das vielfältige Ein- und Ausblicke ermöglicht.

Die raumhoch verglasten Büroräume in Richtung Eingangshalle, Glastrennwände zu den Fluren und Gängen, die Glasbrüstungen der Stege und Brücken, ermöglichen darüber hinaus vielfältige Blickbeziehungen innerhalb des Gebäudes. Die Transparenz des Gebäudes macht die Aktivitäten der Menschen innerhalb des Hauses erlebbar und schafft auch eine visuelle Nähe zwischen den verschiedenen Abteilungen des Unternehmens.

Neubau schafft Räume für informelle Kommunikation und Informationsaustausch

Die neue Zentrale der Gruppe Deutsche Börse ist nicht zuletzt ein Gebäude der Kommunikation. Die flexibel nutzbaren Büroflächen bieten neben individuellen Einzel- und Doppelbüros und „Denkzellen“ für konzentriertes Arbeiten auch offene Teamflächen, Besprechungs­räume sowie zahlreiche Orte für informelle Kommunikation. Alle Räume sind mit modernster Technik ausgestattet und klimatisiert. Insgesamt stehen rund 2.400 Büro-Arbeitsplätze auf circa 55.500 m² Bruttogeschossfläche zur Verfügung.

Das offene Architekturkonzept bietet vielfältige Gelegenheiten für einen kreativen Ideen- und Informationsaustausch: Die Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse begegnen sich in der Eingangshalle, auf den Stegen und Brücken, in der Cafeteria, im Restaurant und in den zahlreichen Kaffeeküchen sowie auf der Freitreppe vor dem Eingang.

Feco-Systemtrennwände in anthrazitfarbenem Businessoutfit

Entschieden hat sich die Deutsche Börse gemeinsam mit den Bauherrn Groß & Partner und Lang & Cie. für den Einsatz der Systemtrennwände der Feco Innenausbau­systeme ...

  • zum einen, weil nur Feco die LEED-Anforderungen erfüllen konnte siehe auch Beitrag "LEED-konforme Wand- und Türelemente von Feco" vom 18.11.2010 und
  • zum anderen, weil man gute Erfahrungen sowohl mit dem Produkt als auch mit dem Karlsruher Hersteller in verschiedenen Projekten gesammelt habe.

Darüber hinaus unterstützte das Trennwandsystem in Kombi­nation von Vollwand und Doppelverglasung das Konzept der Architekten. Über Gestaltungsfragen hinaus leistet das Feco-Trennwandsystem vor allem auch einen entscheidenden Beitrag zur Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien an das Gebäude. Insgesamt kommen 7.800 m² versetzbare System­trennwände als geschlossene, melaminharzbeschichtete Vollwand und als Fecofix-Doppelverglasung sowie 370 raumhohe Schalldämm-Türen aus formaldehydfrei verleimten Holzwerkstoffen zum Einsatz.

Schalldämmwerte bis zu 54 dB

Feco Innenausbausysteme realisiert die geschlossenen, mit holzwerkstoffbeplankten Vollwände mit einem geprüften Schalldämmwert von bis zu Rw;P = 54 dB. Die Fecofix-Glaswände weisen einen Schalldämmwert von bis zu Rw;P = 49 dB auf. Dabei beträgt die Wandstärke jeweils lediglich 105 mm. Besonders hoch ist auch der Schalldämm­prüfwert der stumpf einschlagenden Holztüren mit bis zu Rw;P = 45 dB. Gestalterisch hat man sich bei den Wandflächen und Rahmenprofilen für ein elegantes Anthrazit entschieden, das mit dem Grau des Teppichbodens harmoniert. Besonders filigran wirken die umlaufend 20 mm schlanken Aluminiumrahmen der Fecofix-Verglasung. Diese kommen in dem dunkelgrauen Businessoutfit besonders gut zur Geltung.

Formaldehydfrei verleimte, FSC zertifizierte Holzwerkstoffplatten

Der "LEED Credit MR 7 Certified Wood 50%" fordert die Verwendung von 50% FSC-zer­tifiziertem Rohholz bei der Herstellung von Holzwerkstoffplatten. Diesen Nachweis konnte der Karlsruher Trennwandhersteller über die Vorlieferanten erbringen. Darüber hinaus besteht das Rohmaterial der verwendeten Holzwerk­stoffplatten zu 100% aus Rest- und Abfallhölzern aus FSC-zertifizierten Wäldern und Sägewerken. Die geforderten Transportwege von maximal 500 km vom Wald über das Sägewerk bis zum Hersteller der Holzwerkstoffplatten konnten mit 200 km weit unterschritten werden und erfüllen so die Forderung „LEED Credit MR 5.1. Regional Materials“.

Die strengen Forderungen der LEED-Platin Zertifizierung haben zur Verwendung formaldehydfrei verleimter, FSC-zertifizierter Holzwerkstoffplatten und der Entwicklung einer LEED-konformen Holztür geführt. Zum Zeitpunkt der Angebotslegung fand Feco Innenausbausysteme trotz intensiver Recherche und zahlreichen Gesprächen mit diversen Objekttür-Herstellern kein Holz-Türblatt auf dem Markt, das die geforderten Werte nachweisen konnte, insbesondere in der Kombination LEED-konform und hochschalldämmend.

Die Füllungen herkömmlicher Schalldämm-Türblätter bestehen aus Holzwerkstoffen mit Harnstoffverleimung. Eine LEED-Platin Zertifizierung lässt den Einsatz harnstoffgebundener Holzwerk­stoffe - auch solche mit reduzierter Formaldehyd-Emission - nicht zu. Daher entwickelt der Trennwandhersteller ein völlig neues Türelement. Dieses besteht aus einem Aluminium-Tragrahmen, der für Stabilität sorgt und beidseitig mit ausschließlich harnstofffrei verleimten Holzwerkstoffplatten beplankt ist. Zum Einsatz kommt das gleiche Material wie bei den Wandschalen der Trennwandelemente. Dadurch wird eine absolute Oberflächengleichheit gewährleistet. Zwischen diesen beiden Holzwerkstoffplatten befindet sich je nach Schalldämm­anforderung des Türelementes eine mehrlagige Einlage, die ebenfalls LEED-konform ist. Das Feco-Türelement erfüllt auch die Prüfungen in den Schallschutzklassen II (Rw;P = 37 dB) und III (Rw;P = 42 dB) sowie eine objektbezogene Anforderung mit Rw;P = 45 dB auf Anhieb. Die in der Konzernzentrale der Gruppe Deutsche Börse ausgeführten Schallmessungen bestätigen die hohe Qualität der Türelemente wie auch der Trennwände.

Feco-Systemtrennwände verfügen auch über den höchstmöglichen werkseitigen Vorfertigungsgrad. Alle Wandschalen, auch die Passelemente, werden im Werk auf Maß formatiert und vierseitig umkantet. Türzargen und Türblätter liefert Feco Innen­ausbau­systeme ebenfalls als maßgefertigte Elemente an. Die Tätigkeit auf der Baustelle beschränkt sich somit auf reine Montagevorgänge der vorgefertigten Wandelemente. Die bei klassischen Baugewerken übliche Fertigung am Bau entfällt. So entstehen keine nennenswerten Umwelt-Belastungen, weder durch die Verarbeitung auf der Baustelle noch durch die Entstehung von Abfällen. Feco Innenausbausysteme hat durch die umfangreichen Neuentwicklungen im Bereich Green Building einen wertvollen Beitrag liefern können und seine Fachkompetenz im Bereich Nachhaltigkeit weiter ausgebaut.

Weitere Informationen zu LEED-konformen Wand- und Türelemente können per E-Mail an feco Innenausbausysteme angefordert werden.

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