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Bei Verbänden nachgefragt: „Wie steht es um die Holzenergie?“

(7.9.2011) Der Funke scheint noch nicht überall gezündet zu haben, wenn es um die öffentliche Darstellung von Holz als Energieträger geht - so der Tenor einer Umfrage, welche die PR-Agentur Solar Consulting aus Freiburg unter dem Titel „Wie steht es um die Holzenergie?“ bei Verbänden der Branche durchgeführt hat.

Vor dem Hintergrund des beschlossenen Atomausstiegs dominierten zuletzt die Energieträger Solarstrom und Windenergie als Alternativen die öffentliche Diskussion. Darüber geriet die Biomasse, insbesondere die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz, in letzter Zeit etwas in den Hintergrund. Ziel der Umfrage war es, sich bei den Verbänden der Holzenergiebranche einen Überblick zu verschaffen, wie diese die momentane Rolle und die Zukunft des nachwachsenden Rohstoffes Holz als Energielieferant beurteilen.

Holz als Energieträger noch nicht ausreichend positioniert

Zwar setzen die befragten Organisationen in der Kommunikation auf ein breites Spektrum an Maßnahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und auf Werbung. Dennoch sei nach übereinstimmender Einschätzung der befragten Verbände das übergeordnete Thema „Holz als Energieträger“ noch nicht ausreichend in der Öffentlichkeit positioniert. In der öffentlichen Darstellung und Wahrnehmung dominierten andere erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Windkraft und auch fossile Brennstoffe und Kernkraft.

Im Detail ist nach Meinung des Bundesverbands BioEnergie e.V. (BBE) noch viel Öffentlichkeitsarbeit und Überzeugung, beispielsweise zum Thema Austausch alter Heizungen, nötig. Dem Thema Holz, insbesondere dem Brenn- und Scheitholz, haftet nach Ansicht von Geschäftsführer Bernd Geisen immer noch etwas Altbackenes an. Dabei sei moderne Holzenergienutzung beispielsweise durch Holzpellets-Anlagen Hightech, was in der Bevölkerung inzwischen auch recht gut wahrgenommen werde. Dennoch sieht Geisen in der Öffentlichkeitsarbeit für Endverbraucher noch Luft. Wegen der thematischen Vielfältigkeit des Heizens mit Holz sei dies aber eine große Herausforderung

Einen weiteren Aspekt bringt der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) ins Spiel. Das Thema Wärme habe es grundsätzlich schwer in der Darstellung. Es finde vor allem neben dem Thema Strom kaum statt, so Geschäftsführer Martin Bentele. In Konkurrenz mit großen Kampagnen beispielsweise der Photovoltaik fehle am Heizungsmarkt ein Symbol für die Energiewende. Wichtig wäre für Bentele zu kommunizieren, dass der Ersatz von fossilen durch erneuerbare Energieträger wie Holz den Geldbeutel des Verbrauchers schont und die Maßnahme sei, mit der ein Haushalt am meisten CO₂ einsparen kann.

Nach Ansicht von Michael Kralemann vom Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe ist Energieholz vor allem mit Pellets und Kaminöfen in der Öffentlichkeit präsent. Bei Pellets sei das zu begrüßen, hier schlummere noch ein größeres Potential. Allerdings plädiert das Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe für eine effizientere und emissionsärmere Holznutzung in modernen Scheitholzzentralheizungen und automatisch befeuerten Holzheizanlagen statt in Kaminöfen.

Ein einheitliches, gemeinsames Auftreten der Bioenergiebranche, z.B. im Rahmen einer Kampagne, könnte nach Einschätzung von Dr. Hermann Hansen, Bioenergieberatung der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), ein wirksames Signal geben.

Teilnehmer

Von 17 angesprochenen Verbänden und Organisationen haben sechs auf die gestellten Fragen oder mit anderweitigen Infos geantwortet - nämlich neben den bereits genannten das Centrale Agrar-Rohstoff-Marketing- und Entwicklungsnetzwerk e.V. (C.A.R.M.E.N.) und der Bundesverband der Altholzaufbereiter und –verwerter e.V. (BAV).

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