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BMVBS-Umfrage: ÖPP schaffen architektonische und funktionale Qualität

(14.11.2011) „Öffentlich Private Partnerschaften haben den Qualitätstest bestanden: Die große Mehrheit der Auftraggeber und Nutzer attestiert ihren ÖPP-Projekten eine - im Vergleich zu konventionell realisierten Projekten - zumindest 'vergleichbare', vielfach aber auch 'bessere' oder 'wesentlich bessere' architektonische und funktionale Qualität.“ Mit diesen Worten kommentierte am 11.11. in Berlin der Vorsitzende des Arbeitskreises Öffentlich Private Partnerschaften im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie Thomas Töpfer, Mitglied des Vorstands der Bilfinger Berger SE, die Ergebnisse einer Auftraggeber- und Nutzerbefragung zur Qualität von ÖPP-Hochbauprojekten, die im Rahmen des Forschungsprojekts „Architekturqualität für ÖPP“ im Auftrag des BMVBS durchgeführt wurdet. „Damit dürfte das oft zu hörende Vorurteil, ÖPP gingen zulasten der Qualität, ein für alle Mal widerlegt sein.“

Beispiel eines PPP-Projekts: Die Multifunktionshalle Ludwigsburg. (Bild: BAM Deutschland AG) 

Nutzer und Auftraggeber kommen in besagter Studie einmütig zu überaus positiven Urteilen:

  • 32% der Nutzer attestierten ÖPP-Projekten im Vergleich zu konventionell realisierten Projekten eine „wesentlich bessere“ oder „bessere“ Qualität und Funktionalität,
  • weitere 13% immerhin eine „vergleichbare“,
  • nur 12 % eine „schlechtere“ oder „wesentlich schlechtere“.
     
  • 40% der Auftraggeber bewerteten ihre ÖPP-Projekte im Vergleich mit den Noten „wesentlich besser“ oder „besser“;
  • weitere 43% sehen die architektonischen und funktionalen Qualitäten „vergleichbar“,
  • nur 8% schätzen die Qualitäten von ÖPP-Projekten als „schlechter“ ein als die konventionell realisierter Projekte.

ÖPP-Ausschreibungen werden also - entgegen immer wieder zu hörender Vorurteile - keineswegs nur über den Preis entschieden, erläuterte Töpfer. 81% der befragten Auftraggeber hätten die architektonische und funktionale Qualität im Rahmen des Gesamtangebots in die Bewertung einbezogen, 28% dafür sogar ein Fachgremium eingeschaltet. Im Durchschnitt sei die Qualität mit einem Gewicht von 28% in die Wertung eingegangen. Nur 4% der Auftraggeber hätten sich für den bei konventionellen Bauvorhaben üblichen vorgeschalteten Architektenwettbewerb entschieden. Töpfer: „Der vorgeschaltete Architektenwettbewerb behält sicherlich für herausragende Einzelprojekte seine Bedeutung; die Umfrage zeigt aber auch, dass er keineswegs der einzige Weg der Qualitätssicherung ist.“

Für die deutsche Bauindustrie sei eine hohe architektonische und funktionale Qualität ein wichtiges Anliegen, erklärte Töpfer. Mit welchem Gewicht Qualität jedoch in die Bewertung der Angebote eingehe, liege in letzter Konsequenz in der souveränen Entscheidung und damit auch in der Verantwortung des Auftraggebers. Die Bauindustrie halte nichts davon, diese souveräne Entscheidung des Auftraggebers durch Vorgaben von Bewertungsquoten einzuschränken.

Die Umfrageergebnisse basieren auf einer schriftlichen Befragung von Auftraggebern und Nutzern der bis Herbst 2010 realisierten ÖPP-Neubauprojekte. Die Rücklaufquote lag bei 80%.

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