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Städel Museum: Dichtung zu den „Augen für die Kunst“

(27.6.2012) Die Grundidee war von Anfang an bestechend: Die Architekten Schneider + Schumacher, 2008 die Gewinner eines international ausgeschriebenen Wettbewerbs, gingen mit dem Erweiterungsbau des Frankfurter Städel Museums unter den Garten des Bestandsgebäudes, anstatt dem bestehenden Ge­bäudeensemble einen weiteren oberirdischen Flügel aufzuzwin­gen. Die Eröffnung der rund 3.000 m² großen Aus­stel­lungs­flä­che, auf der das Museum seine Werke der Gegen­wartskunst präsentiert, fand Ende Februar 2012 statt. Der spektakuläre Neubau - eine unterirdische Kunsthalle im Garten, nach außen sichtbar durch eine kuppelförmige Wölbung und 195 kreisrunde Oberlichter -, beschert dem Städel seitdem eine enorme öf­fent­liche und mediale Aufmerksamkeit.

Im Inneren dominiert die frei geformte Deckenschale die ganz in Weiß gehaltenen Ausstellungsräume. Die Spannbetonkonstruktion, die nur auf zwölf Innenstützen und den umlaufenden Außenwänden ruht, wölbt sich im mittleren Saal­bereich bis in eine Höhe von 8,2 m kuppelförmig nach oben. Die Beleuchtung erfolgt über die runden Lichtkuppeln, die flächendeckend über die gesamte Deckenkonstruk­tion verteilt sind.

Foto: Norbert Miguletz 

Die Oberlichter mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2,5 m leiten das natürliche Tages­licht ins Innere und lassen nachts einen Lichtteppich nach außen erstrahlen. Nach außen präsentiert sich der unterirdische Raum primär durch die gewölbte Dachfläche mit ihren speziell für das Städel entwickelten „Augen für die Kunst“ (Architekten). Die charakteristische Bullaugendecke erzeugt selbst die Anmutung eines Kunstwerks. Die Architektur dient der Kunst und manifestiert sich als eigenes Kunstwerk.

Das gewölbte Gründach ist zugleich begehbarer Garten. Die Geometrie der 195 kreis­runden Oberlichter, die die Dachfläche durchbrechen, ist schwierig abzudichten, des­halb planten die Architekten von Anfang an mit einer Flüssigabdichtung. Zur Ausfüh­rung kam das geruchsneutrale und lösemittelfreie Kemperol 2K-PUR, das auch während der Verarbeitung keine Geruchsemissionen verursacht.

Architektur inszeniert Kunst

Das Städel, prominent am Museumsufer in Frankfurt gelegen (siehe Bing-Maps und/oder Google-Maps), ist eine feste Größe in der deutschen Museumslandschaft und macht immer wieder durch große Kunst, große Ausstellungen und große Namen auf sich aufmerksam. 1815 legte Johann Friedrich Städel, Bankier, Gewürzhändler und Kunstmäzen, den Grundstock für das heutige Museum, als er seine Kunstsammlung und sein Vermögen den Bürgern der Stadt Frankfurt vermachte. Das historisch ge­wachsene bürgerliche Engagement trägt das Haus bis in die heutige Zeit. Der 34 Mio. teure Neubau, der in der öffentlichen Wahrnehmung fast uneingeschränkten Zuspruch findet, finanzierte sich zur Hälfte durch Privatspenden. Schneider + Schumacher ist eine erstaunliche Leistung gelungen. Ihr architektonisches Werk verneigt sich vor der Kunst und verschafft ihr einen einzigartigen Wirkungs-Raum.

Abdichtung bei Minusgraden

Mit PB Flachdachbau übernahm ein langjähriger und erfahrener Kemperol Partner die Abdichtungsarbeiten, die insgesamt von September 2010 bis September 2011 dauerten. Unternehmens­inhaber Jürgen Bartmuß ließ sich auch durch unvorhergesehene Ereignisse nicht beirren. Aufgrund zeitlicher Verzögerungen er­folgte die Abdichtung der runden Lichtkuppeln erst von Mitte Dezember 2010 bis Anfang April 2011. Dies betrachtete Dipl.-Ing. Jürgen Bartmuß als logistische Herausforderung und erin­nerte sich an das Motto aller Outdoor-Fans: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Und so ließ er die Städel Baustelle witterungsgerecht ‚einkleiden‘ und beheizte Zelte installieren. Wäh­rend draußen vor der Tür winterliche Temperaturen mit teilweise strengem Frost bis -15 °C herrschten, arbeitete sich das Verlegeteam im warmen Inneren abschnittweise voran:

Im ersten Schritt wurden die Flächen zwischen den quadratischen Lichtkuppelkränzen je nach Beschaffenheit geschliffen oder gestrahlt. Anschließend trugen die Verarbeiter auf dem Betonuntergrund flächendeckend die lösemittelfreie Kempertec EP5-Grundie­rung auf. Das Produkt auf Basis von Epoxidharz kann bei Umgebungstemperaturen von bis zu 5 °C verarbeitet werden. Wie für alle Kempertec Grundierungen gilt, dass die Rest­feuchte im Betonuntergrund max. 5% in den oberen 2 cm betragen darf. Um zu ver­meiden, dass sich auf der Oberfläche ein trennender Film bildet, war darauf zu achten, den Taupunkt nicht zu unterschreiten. Bei der Ausführung muss die Oberflächentem­peratur 3K über dem Taupunkt liegen.

W3 Klassifizierung nach ETAG 005

Die nachfolgende Kemperol 2K-PUR Abdichtung ist eine ge­ruchsneutrale und lösemittelfreie Flüssigabdichtung, die auf Reaktionsharzen basiert und für schwierigste Abdichtungsauf­gaben entwickelt wurde. Das Produkt kann selbst in sensiblen Einsatzfeldern mit Publikumsverkehr problemlos verarbeitet werden, da keine ‚chemischen Geruchsemissionen‘ entstehen. Die Abdichtung ist nach ETAG 005 geprüft und besitzt die W3 Klassifizierung mit einer Nutzungsdauer von 25 Jahren. Kem­perol 2K-PUR ist nach FLL-Richtlinien durchwurzelungsfest.

Das kalt zu verarbeitende Material wird vor Ort flüssig auf die Dachfläche aufgebracht und mit einem Vlies armiert. Kemperol 2K-PUR härtet nach dem Abbinden zu einer dauerelastischen, fugenlosen Abdichtung aus, die sich wie maßgeschneidert allen baulichen Gegebenheiten anpasst. Selbst schwierige Details und komplizierte Unter­grundgeometrien können so mühelos abgedichtet werden. Da Kemperol Bauwerksbewe­gungen aufnimmt, lassen sich unterschiedliche Materialien und Untergründe problemlos in die Abdichtung einbinden. Der Flüssigkunststoff verbindet sich während der Aus­härtungsphase vollflächig mit dem Untergrund, deshalb entfällt eine mechanische Befestigung und Unter- bzw. Hinterläufigkeit sind ausgeschlossen.

Parallel zur Errichtung des Neubaus wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten am Altbau vorgenommen. Um hier die Sicherheit im Detail zu gewährleisten, erfolgte die Abdichtung aller Anschlüsse und Details ebenfalls mit Kemperol.

Weitere Informationen zu Flüssigabdichtungen können per E-Mail an Kemper System angefordert werden.

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