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Bharati-Forschungsstation mit Wicona-Systemen im Antarktis-Härtetest

(2.7.2012) Der Juli ist einer der kältesten Monate in der Antarktis (siehe Google-Maps). Hier zeigt sich in den nächsten Wochen, wie die zum Teil mit Wicona-Syste­men errichtete Polar-Forschungsstation „New Indian Research Station Bharati“ den extremen Wetter- und Klimabedingungen gewachsen ist. 

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Die gestalterische Planung der Station lag in Händen des Hamburger Büros bof Archi­tekten. Deren Grundidee war ein „Gebäudekern“ aus versetzt gestapelten und tech­nisch modifizierten Containern, umgeben von einer Stahlunterkonstruktion und einer darauf applizierten Paneelfassade als Gebäudehülle. Es entstand ein zweischaliger Aufbau mit einem Zwischenraum zwischen der Paneel-Außenhülle und den Container­wänden. Dieser dient nicht nur als temperaturausgleichendes Luftpolster, sondern auch als Raum für Versorgungsleitungen, als Zugang für Wartungsarbeiten und als Fluchtweg.

Die Fassaden-Ausführungspläne von bof Architekten gelangten im weiteren Projektverlauf zur Bremer Lenderoth GmbH. Hier entstanden zwischen Mai und Juli 2011 die entsprechenden Detailpläne für die Fassadenelemente mit Glasfronten und die Brandschutzelemente (Fenster und Türen), nach denen zu­nächst in Bremen gefertigt und später vor Ort montiert wurde. Die aus 134 Containern bestehende Forschungsstation gelang­te zuvor per Schiff bis zum Standort nahe der „Larsemann Hills“ an der Nordküste der Antarktis. Am Zielort blieb für den Aufbau nur ein begrenztes dreimonatiges Zeitfenster im ant­arktischen Sommer bis Ende März 2012, alle Montageschritte mussten perfekt passen. Der Aufbau gelang wie geplant, die Station konnte termingerecht in Betrieb gehen.

Entwicklungsdetails und Konstruktion der Fassade orientieren sich an den extremen Wetterbedingungen der Südpolregion. Thermische und mechanische Belastungen durch Blizzards mit riesigen Schneemengen und Windgeschwindigkeiten bis 270 km/h sowie Temperaturen von -40°C und darunter stellen höchste Anforderungen an das Material - besonders im antarktischen Winter.

Auf spezielle technische Regeln, Normen oder Richtwerte konnte man beim Fassaden­bauer Lenderoth nicht zurückgreifen: „Es gab keine“, so Geschäftsführer Axel Lende­roth, „wenn wir recherchiert haben, wie sich ein bestimmtes Baudetail, Material oder Verfahren denn bei -40°C verhält, haben wir keine konkreten Antworten gefunden.“

Der Glasfassadenteil des Komplexes besteht aus einer modifi­zierten Pfosten-Riegel-Konstruktion und dreifach isolierten Glaselementen mit einer 15°-Neigung an der Nord- und Süd­seite. Die Basis hierfür bilden die Wicona-Systeme Wictec 50 und Wicline 75 evo, beide jeweils in der HI (High insulated) Version. Mit diesem Aufbau wurde der exzellente Ucw-Wert von 0,8 W/m²K erzielt. Als technische Besonderheit und den klima­tischen Bedingungen geschuldet sind die Aluminiumrahmen mit elektrischen Heizdrähten ausgestattet.

Bei den Container-Innenelementen stand das Thema Feuer­schutz im Vordergrund. Brandschutztüren (T-30) und -Loch­fenster (F-30) mit Drehflügeln auf Basis der Wicona-Systeme Wicline 75 und Wicstyle 77, jeweils in der Version FP (Fire-Pro­tected), konnten hier die passende Lösung aus dem Serien­portfolio bieten.

2012 sind/waren 15 Wissenschaftler auf der Bharati-Forschungssta­tion aktiv; sie testen Einrichtungen, Abläufe und Technik. Mit diesen Erfahrungen können dann im kommen­den antarktischen Sommer ab Ende 2012 die wenigen Restarbeiten ausgeführt und die Station voll ausgelastet werden.

Weitere Informationen zu Pfosten-Riegel-Konstruktionen sowie Brandschutztüren und -fenstern auf Basis von Wicona-Systemen können per E-Mail an Wicona angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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