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Swarovski-Verwaltungsgebäude als Hufeisen-Kristall mit Aussicht auf den Zürichsee

(5.9.2012) Nachhaltig und naturnah - so präsentiert sich der Schweizer Hauptsitz der Daniel Swarovski Corporation AG in Männedorf am Zürichsee. Das vom Architekturbüro Ingenhoven entworfene Verwaltungsgebäude in Form eines Hufeisens bietet fast allen der rund 450 Mitarbeitern Seeblick (siehe Google-Maps). Die Niedrigenergietechnik mit Seewassernutzung und dreifach-verglasten Fassaden-Elementen erfüllt den Schweizer Minergie Standard.

alle Fotos: H.G. Esch, Hennef 

20 km südlich von Zürich liegt in beeindruckender Lage, direkt am See, der Ort Män­nedorf. Seit Oktober 2010 haben hier rund 450 Mitarbeiter ihren Platz im neuen Ver­waltungsgebäude gefunden, in dem nun wieder der internationale Konsumgüter-Be­reich, das Edelsteingeschäft sowie der Finanzbereich der Firma unter einem Dach vereint sind.

Die auffällige Hufeisenform des Gebäudes und die raumhoch verglasten Fassadenelemente ermöglichen fast allen Mitarbei­terinnen und Mitarbeitern den attraktiven Blick auf den Zürich­see und die Alpen. Die Transparenz der Fassade gibt dem Ge­bäude auch die gewünschte Leichtigkeit. Die geschwungene Form und die größtenteils offenen Arbeitsplätze (Großraum) ermöglichen die vom „Meister der Poesie der Präzision“ (Swa­rovski über Swarovski) geforderte Teamarbeit. Zudem ist das Nutzungskonzept flexibel und reversibel, so dass sich organi­satorische Veränderungen schnell und kostengünstig umsetzen lassen.

Schweizer Minergie-Standard

Der Ansatz von ingenhoven architects international war, von vornherein ein Gebäude zu schaffen, welches den Schweizer Minergiestandard erfüllt. Die Gesamtkonstruktion der Fassade, der Haustechnik und ein thermoaktives System erfüllen diesen ge­wünschten Standard. Das betrifft im Speziellen die Anforderungen an Luftdichtigkeit, Tageslichtnutzung, Heizwärmebedarf, Wärmedämmung, Wärmeschutzverglasung, Wärmeverteilung und kontrollierte Lüftung. Entsprechend trägt die Struktur der Fas­sade aus Wärmeverglasung zur Tageslichtnutzung, Wärmedämmung und eine auto­matisch gesteuerte Belüftung bei.

Nicht nur visuelle Vorteile hat die Nähe zum sechstgrößten Schweizer See. Die gesam­te Heiz- und Kühltechnik wird über eine Seewasser-Wärmepumpe mit Zürichseewasser betrieben. Mit dem System kann nicht nur geheizt sondern auch gekühlt werden.

Fassadenkonstruktion

Die zweischalige Fassadenkonstruktion basiert auf einer Ele­mentbauweise. Die innere primäre Fassadenebene ist mit Dreifach-Sonnenschutz-Gläsern Climatop mit einer Breite von 2,70 m verglast. Die Verglasung ist selbstaussteifend ohne zusätzliche vertikale Pfosten. Motorisch betriebene, 1,35 m breite Zu- und Abluftklappen im Deckenbereich ermöglichen eine natürliche Belüftung. Für den Sonnenschutz sorgen 2,70 m breite und 150 mm tiefe vorgehängte, motorisch betriebene Raffstores.

Die zweite Fassadenschale besteht aus vorgehängten VSG-Monoglasscheiben mit Randsiebdruck. Filigrane Stahlwinkel, die rückseitig verklebt sind, lagern die Prallscheibe am oberen und unteren Glasrand. Die Vorhangfassade hat drei Aufgaben zu erfüllen: Sie schützt ...

  • die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Lärm, zum Bei­spiel von der nahe gelegenen Zugstrecke,
  • die Raffstores vor den häufiger auftretenden Stürmen am Zürichsee und vor Verschmutzung sowie
  • die gesamte Fassade vor Winddruck.

Die besonders breiten Flachlamellen der Raffstores werden automatisch dem Sonnenstand so angepasst, dass sie bei effektivem Sonnenschutz noch genügend Tageslicht herein­lassen und den Ausblick auf den See ermöglichen.

Helle Materialien bei der Innenraumgestaltung sorgen dafür, dass das Tageslicht bis in weite Raumtiefen reflektiert wird. Ein direkt und indirekt agierendes Beleuchtungssys­tem sorgt für gleichmäßig homogenes Licht in den dunklen Stunden. Beim Beleuch­tungskonzept musste unter anderem die direkte Nachbarschaft zu Wohnhäusern mit­bedacht werden, damit die Umgebung in den Abendstunden nicht zu stark „bestrahlt“ wird.

Bautafel

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