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„Form follows energy“ beim 6. Stiebel Eltron-Dialog zur Evolution der Architektur

(1.11.2012) Rund 150 Architekten und Fachplaner sprachen im Rahmen des 6. Stiebel Eltron-Dialoges zur Evolution der Architektur über den Einfluss der Energiewende auf das Bauen. Im Porsche-Museum in Stuttgart waren sich die Besucher und die hochka­rätigen Referenten dabei in ihrem Fazit einig: Der Einfluss auf die Architektur ist immens. Professor Brian Cody von der technischen Universität Graz brachte es in seinem Vortrag auf den Punkt: „Form follows energy“ ist seine Kernaussage.

„Form follows energy“ beim 6. Stiebel Eltron-Dialog zur Evolution der Architektur

Neben dem TGA-Experten betonte auch Professor Manfred Hegger die immense Rolle, die das Energiethema für die Architektur darstellt. Der Vorsitzende der deutschen Ge­sellschaft für nachhaltiges Bauen DGNB präsentierte unter anderem das Plus-Energie-Haus, mit dem eine Studentengruppe unter seiner Leitung bereits 2007 den Solar-De­cathlon-Wettbewerb in Washington gewonnen hatte - zur Erinnerung siehe Baulinks-Beitrag "Solarhaus der TU Darmstadt gewinnt Solar Decathlon in Washington" vom 28.10.2007

Henning Schulz von Stiebel Eltron machte in seinem Vortrag deutlich, dass Plus-Ener­gie-Häuser im Neubaubereich längst keine Utopie mehr sind, und wies darauf hin, dass die Industrie Systemlösungen für das Haus der Zukunft und dessen Part in einer sich verändernden Energielandschaft längst anbiete. Außerdem präsentierte er eine ener­getische Sanierung von vier Wohnblöcken in Solingen, die beweist, dass „Mieter zu Gewinnern der Energiewende werden können.“

Architekt Eike Roswag informierte über neue Baumaterialien - und nannte gleich eine Schwierigkeit: „In Deutschland ist in manchen Bereichen eine Überregulierung zu be­klagen, die es schwer macht, innovative Wege zu gehen. Statt Einzelmaßnahmen per Gesetz vorzuschreiben, sollte lieber ein Ergebnis festgesetzt werden.“

Neue Wohnformen und Ideen für ein neues miteinander Wohnen und Leben in der Stadt präsentierte Christian Roedel. Er ist Projektkoordinator der Internationalen Bau­ausstellung in Hamburg, die Anfang 2013 eröffnet wird, und informierte über die um­fangreichen Maßnahmen in der Hansestadt. Eines der Projekte wurde vom Architek­turbüro Nägeliarchitekten aus Berlin geplant: das Hybrid House mit verschiedenen Nut­zungsmöglichkeiten. Architektin Gudrun Sack stellte das innovative Projekt im Detail vor.

v.l.n.r.: Brian Cody, Eike Roswag, Stiebel Eltron-Geschäftsführer Karlheinz Reitze, Moderator Thomas Welter, Gudrun Sack, Christian Roedel und Manfred Hegger 

Moderator Dr. Thomas Welter, Geschäftsführer des Bundes Deutscher Architekten BDA, stellte in der abschließenden Podiumsdiskussion die Frage, wie realistisch die energetischen Ziele der Bundesregierung im Gebäudesektor sind - ab 2020 im Neubau­bereich ausschließlich Plus-Energie-Häuser zu realisieren und ab 2050 im Bestand eine Klimaneutralität zu erreichen. Dass diese Ziele technisch machbar sind, betonten alle Referenten. „Wichtig ist, die Energiewende als Chance zu begreifen und nicht als Be­lastung anzusehen“, resümierte Stiebel Eltron-Geschäftsführer Karlheinz Reitze.

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