Baulinks -> Redaktion  || < älter 2012/1955 jünger > >>|  

Bericht vom Deutschen Stahlbautag 2012

(11.11.2012) Der deutsche Stahlbautag 2012, der am 18./19. Oktober in Aachen stattfand, stand ganz im Zeichen des Zu­sammenschlusses von Bauforumstahl (BFS) und Deutschem Stahlbau-Verband DSTV. Am 1.1.2012 hatten sie ihre gesam­ten Aktivitäten unter dem Dach von Bauforumstahl e.V. in Düsseldorf zusammengeführt. Darüber hinaus war die Stimmung der Teilnehmer ausgesprochen gut, zumal angesichts der bis­lang bemerkenswerten Baukonjunktur in Deutschland die Stahl­baubetriebe ein gutes erstes Halbjahr 2012 verzeichnen konn­ten: Mit einer Produktion von 1 Mio. Tonnen in den ersten sechs Monaten konnte der deutsche Stahlbau an das überaus gute Baujahr 2011 anknüpfen. Insgesamt ergab sich ein Zu­wachs von 2,7% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr 2012 wird mit rd. 2 Mio. Tonnen im Kernbereich des konstruktiven Stahl­baues ein Produktionsniveau wie in den letzten Jahren erwartet.

Am ersten Tag hatten die rd. 750 Teilnehmer des Deutschen Stahlbautages aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienbranche, aus Architektur- und Planungsbüros die aktuellen Trends und Entwicklungen diskutiert. Einen Schwerpunkt bildete dabei das nachhaltige Bauen in verschiedensten Anwendungsbereichen sowie die Bedeutung des regenerativen Baustoffes Stahl für die Klimapolitik und eine erfolgreiche Energiewende. Thomas Kempen, Mitglied des Vorstands der Ingenieurkammer-Bau NRW, referierte über die breiten Einsatzmöglichkeiten der Stahlbauweise, wobei er gleichzeitig die un­nötigen Hemmnisse bedauerte, mit denen der Stahlbau in Deutschland beim Brand­schutz konfrontiert werde.

Rautengewölbe der leichten Dachkonstruktion: Museum der Bayerischen Könige - Preis des Deutschen Stahlbaues 2012
Die stählernen Rautengewölbe der leichten Dachkonstruktion transformieren hintersinnig das Rautenmuster der bayerischen Landesflagge. Museum der Bayerischen Könige - Preis des Deutschen Stahlbaues 2012; Foto: Marcus Ebener 

Ihm Rahmen eines Festaktes unter der Schirmherrschaft von Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer wurden am zweiten Tag die diesjährigen Stahl-Architekturpreise ver­liehen. Die im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgelobten traditionsreichen Preise werden von Bauforumstahl verliehen - siehe auch die Baulinks-Beiträge

"Klimaschutz braucht Baupolitik"

Dr. Roger Schlim, Vorsitzender des Vorstands von Bauforumstahl, wendete sich an die anwesenden Architekten mit den Worten: "In einer ausschließlich von Technikern ge­prägten Welt gäbe es viele faszinierende Bauwerke nicht. Ich bewundere nicht nur ihre Kunst sondern auch Ihren Mut, mit dem sie uns immer wieder zum Staunen brin­gen."

Als Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen forderte Michael Arns in seiner Begrüßung die Politik auf, dafür zu sorgen, dass wieder mehr Investitionen in den Bausektor möglich werden. "Klimaschutz braucht Baupolitik", erneuerte Arns das Motto des diesjährigen Architektentages NRW. Sowohl die Wohnungswirtschaft als auch private Bauherren benötigten verlässliche Rahmenbedingungen und steuerliche Anreize.

Ralf Luther, Präsident des Deutschen Stahlbau-Verbandes DSTV und stellvertretender Vorsitzender von Bauforumstahl mahnte die Politik, bessere Rahmenbedingungen für die Abwicklung von Großprojekten zu schaffen. "Gute Architektur braucht auch gute Planungs- und Realisierungsbedingungen, um zu wachsen. Gerade am Öffentlichen Bau müssen wir ein neues Grundverständnis über die Zusammenarbeit zwischen Auftrag­geber und Auftragnehmer herbeiführen."

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH