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ifo Konjunkturtest: Bauwirtschaft mit günstigeren Geschäftsaussichten

(2.12.2012) Im Bauhauptgewerbe hat sich laut ifo Konjunkturtest für November das Geschäftsklima wieder aufgehellt. Die befragten Bauunternehmen waren mit ihrer der­zeitigen Geschäftslage zufriedener als im Oktober. Zudem wurde die Geschäftsent­wicklung im kommenden halben Jahr zuversichtlicher eingeschätzt.

Die Auslastung der Gerätekapazitäten verharrte bei 72% (saison- und witterungs­bereinigt), der vergleichbare Vorjahreswert wurde damit um einen Prozentpunkt unter­schritten. 30% der Testteilnehmer meldeten Behinderungen der Bautätigkeit - der größte Teil (17%) wegen Auftragsmangels. Von negativen Witterungseinflüssen berichteten 7% der Befragten (November 2011: 1%); daneben klagten wie im Vorjahr 6% über Arbeitskräftemangel. Die Reichweite der Auftragsbestände verlängerte sich im Durchschnitt der Bausparten von 2,6 auf 2,8 Monate (saison- und witterungs­bereinigt); sie war somit größer als vor Jahresfrist (2,7 Monate). Nach den Firmen­meldungen zu schließen, dürften unverändert häufig Preiserhöhungen vorgenommen worden sein. Die Testteilnehmer gingen ähnlich oft wie im Vormonat davon aus, dass sie auch in der nahen Zukunft die Preise heraufsetzen können. Per saldo beabsichtig­ten mehr Unternehmen als im Oktober, ihren Personalbestand in den nächsten Mo­naten zu erhöhen.

Sonderfrage zum Schlechtwetter

Nach den Ergebnissen der November-Sonderfrage lassen es Auftragslage und eine entsprechende Ausrüstung bei 42% der befragten Bauunternehmen zu, im Winter 2012/2013 auch außerhalb der behördlich anerkannten Schlechtwettertage mit voller Belegschaft durchzuarbeiten. Die Notwendigkeit für Entlassungen bzw. Kurzarbeit er­gibt sich bei den übrigen 58% hauptsächlich aus einem Mangel an Aufträgen. Baube­triebliche Gründe spielen in 19% der Fälle eine Rolle. Zudem wurden die teilnehmenden Firmen nach der persönlichen Einstellung ihrer Arbeiter zum Winterbau befragt. Soweit den Unternehmen bekannt ist, würden 82% dieser Beschäftigtengruppe - wenn sie die Wahl hätten - die Arbeit mit normalem Lohn und Wintergeld fortsetzen. 18% würden dagegen eine Arbeitspause bei gleichzeitigem Bezug des Winterausfallgeldes präferie­ren.

Aktuelle Aufhellung im Hochbau

Im Hochbau hat sich das Geschäftsklima spartenübergreifend aufgehellt. So wurde die aktuelle Geschäftslage von den Firmen aller drei Teilsparten günstiger bewertet als zuletzt. Die Geschäftsperspektiven für die nächsten Monate wurden dagegen etwas zurückhaltender eingeschätzt. Dies lag einzig an der gestiegenen Skepsis der im Woh­nungsbau tätigen Unternehmen. 28% der Testteilnehmer meldeten Behinderungen der Bautätigkeit, in der Mehrzahl wegen Auftragsmangels (15%). Im öffentlichen Hochbau betrug dieser Anteil sogar 22%, im gewerblichen Hochbau hingegen nur 12%. Die Geräteauslastung blieb nahezu unverändert bei 73% (November 2011: 74%).

Die Reichweite der Auftragsbestände verlängerte sich im Wohnungsbau um 0,1 auf 2,6 Monate. In den anderen beiden Teilsparten waren die Anstiege mit 0,3 auf 2,4 Monate (öffentlicher Hochbau) und sogar 0,4 auf 3,5 Monate (gewerblicher Hochbau) erheblich ausgeprägter. Mit insgesamt 3,0 Monaten waren die Auftragspolster der Hochbaufirmen um 0,2 Monate größer als vor Jahresfrist.

Den Testergebnissen zufolge konnten die befragten Firmen höhere Preise durchset­zen; insbesondere die im gewerblichen Hochbau aktiven Firmen berichteten von größ­eren Preissetzungsspielräumen. Für die kommenden Monate wird mit weiter steigenden Preisen gerechnet.

Verbesserungen auch beim Tiefbau

Im Tiefbau verbesserte sich der Klimaindikator ebenfalls. So waren die Befragungsteil­nehmer mit ihrer gegenwärtigen geschäftlichen Situation zufriedener als im Oktober. Bezüglich der Entwicklung in den kommenden sechs Monaten zeigten sich die befrag­ten Tiefbaufirmen zudem spürbar zuversichtlicher als zuletzt.

Der Ausnutzungsgrad der Maschinenkapazitäten stagnierte bei 70%; vor einem Jahr waren die Geräte etwas besser ausgelastet (71%). Nahezu ein Drittel der Unter­nehmen meldete Beeinträchtigungen bei der Bautätigkeit. Am häufigsten wurde dabei über Auftragsmangel geklagt (19%). Ferner berichtete jede zehnte Firma über ungünstige Witterungseinflüsse. Die Auftragsreserven stiegen im Straßenbau um 0,2 auf 2,4 Monate und im sonstigen Tiefbau um 0,3 auf 2,8 Monate. Im Durchschnitt der Tiefbausparten reichten die Auftragsbestände - wie im Vorjahr  - für 2,6 Produk­tionsmonate. Die Firmenmeldungen deuten darauf hin, dass die Preise vielerorts gesenkt werden mussten. Hiervon war vor allem die Teilsparte Straßenbau betroffen. Für die kommenden Monate gingen die Tiefbaufirmen davon aus, dass sie die Preise mancherorts weiter herabsetzen müssen.

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