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Solarwärme wird dank neuer Kombiförderung attraktiver

(17.2.2013) Deutschland setzt weiter auch auf Solarwärme. Allein im Jahr 2012 sind rund 145.000 Solarthermie-Anlagen neu installiert worden. Insgesamt werden nach Angaben des Bundesindustrieverbands Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttech­nik (BDH) und des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) aktuell in Deutsch­land rund 1,8 Millionen Solarwärme-Anlagen betrieben. Damit hat sich ihr Bestand in­nerhalb von sechs Jahren annähernd verdoppelt (2006: 0,94 Mio.).

Für das laufende Jahr erwarten beide Verbände eine steigende Nachfrage, weil sich der Umstieg auf Solarwärme bei anhaltend hohen Heizkosten auszahle. Hinzu komme, dass immer mehr Heizungen nicht mehr auf dem Stand der Technik sind. „Wir beo­bachten einen wachsenden Modernisierungsdruck angesichts vieler veralteter Heizun­gen. Wer 2013 seine Heizung modernisiert, sollte unbedingt die Installation einer So­laranlage zur Heizungsunterstützung und Warmwasser-bereitung ernsthaft prüfen und nach den attraktiven staatlichen Zuschüssen und Finanzierungsmöglichkeiten fragen,“ empfiehlt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Die Förderkonditionen der vom Bundesamt für Wirtschaft (BAFA) gewährten Zuschüsse im Marktanreizpro­gramm für Erneuerbare Energien wurden erst im letzten Jahr verbessert. Die Installa­tion einer Solarheizung inklusive eines neuen Heizkessels wird mit einem Zuschuss in Höhe von mindestens 2.000 Euro belohnt. Bei einer besonders umweltfreundlichen Kombination mit einer Pelletsheizung winken zusätzliche attraktive Zuschüsse - siehe auch „Mehr Fördergeld seit 15.8. für Solarthermie-Anlagen, Biomassekessel und Wär­mepum­pen“.

Neu: Ab Anfang März 2013 winken zusätzlich zinsgünstige Kredite der KfW, die mit den BAFA-Zuschüsse kombiniert werden können (Programm-Nr. 167).

Wichtig ist, zwischen der Förderung für Solarstrom über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und der Förderung für Solarwärme zu unterscheiden. Die kontinuierlichen Förderkürzungen für Solarstrom haben nichts mit staatlichen Zuschüssen für den Ein­bau von Solarwärme-Anlagen zu tun!

Aus Sicht des BDH beginnt die Energiewende im Heizungskeller. „Solarthermische An­lagen können in einem effizienten Heizsystem einen Großteil der benötigten Wärme sichern. Sie sind ideal zu kombinieren mit hocheffizienten Gas- und Brennwertkesseln, Wärmepumpen oder Holzzentralheizungskesseln“, erklärt Andreas Lücke, Hauptge­schäftsführer des BDH. „Mit solaren Hybrid-Heizungen erhält der Besitzer Erneuerbare Energien mit hoher Effizienz und dies auf dem neuesten Stand der Technik.“ (siehe VdZ-Infobroschüre zu Hybridheizungen)


Bild aus dem Beitrag „'Hybridheizung' speichert Wärme auf Vorrat“ vom 11.10.2012 (Bild vergrößern)

solare Prozesswärme etabliert sich

Im Jahr 2012 wurden etwa 1,15 Millionen Quadratmeter Kollektorfläche neu aufgebaut. Die weit überwiegende Mehrheit der Systeme nutzt wie in den Vorjahren die Flachkol­lektor-Technik. Bei knapp einem Zehntel der Kollektorfläche (9,9 Prozent) kamen Röh­renkollektoren zum Einsatz. Längst setzen nicht nur umwelt- und preisbewusste Bür­ger auf die Wärmeproduktion durch direkte Sonnenstrahlen. Im gewerblichen und in­dustriellen Bereich entwickelt sich zusehends der Markt für solare Prozesswärme. Die­se staatliche geförderte Technologie kann - je nach Kollektortyp - Betriebstempera­turen im Nieder- und Mitteltemperaturbereich erzeugen und hier relevante Teile der benötigten Wärme decken.

Solarthermie-Markt fehlt Performance

Beide Verbände betonen allerdings, dass der Solarthermie-Markt 2012 lediglich das Niveau des Jahres 2010 erreicht habe und damit deutlich unterhalb der Rekordwerte des Boomjahrs 2008 liege. Vor allem ein kontinuierliches und haushaltsunabhängiges Förderinstrument fehle nach wie vor, um den dringend notwendigen forcierten Aus­bau der Solarwärme zu erreichen. BDH und BSW-Solar fordern alle Parteien daher auf, endlich die notwendigen Rahmenbedingungen für einen Durchbruch der Erneuerbaren Wärme zu schaffen. Dies müsse unabhängig vom Wahlausgang eines der ersten Pro­jekte der neuen Bundesregierung sein. Während der Anteil Erneuerbarer Energien im Strommarkt inzwischen bei 25 Prozent liegt, liegt ihr Anteil am Wärmemarkt in Deutschland erst bei rund 11 Prozent.

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