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ifo Architektenumfrage zu Beginn des Jahres 2013: Weiterhin hohe Auftragsbestände

(17.3.2013) Nach den Ergebnissen der Umfrage des ifo Instituts bei den freischaffen­den Architekten hat sich das Geschäftsklima zu Beginn des 1. Quartals 2013 ein wenig verbessert, was auf eine optimistischere Einschätzung der Umfrageteilnehmer in Bezug auf die kommenden sechs Monate zurückzuführen sei. Zur aktuellen Lage äußerten sich die Befragten allerdings etwas verhaltener.

Mit ihrer aktuellen Geschäftslage waren 41% der befragten Architekten (Vorquartal: 39%) zufrieden. Zwar stieg gleichzeitig der Anteil derer, die ihre Geschäftslage als „schlecht“ bezeichneten - nämlich von rund 18 auf 23%. Aber bezüglich der Ge­schäftserwartungen für die nächsten sechs Monate nahm die Zuversicht sichtlich zu. Die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung hat sich damit im Verlauf der letzten gut sieben Jahre nahezu kontinuierlich verbessert. So erwartete jeder sechste Umfra­geteilnehmer (Vorquartal: 12%), dass seine Auftragssituation in etwa einem halben Jahr voraussichtlich „eher günstiger“ sein wird. „Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der Skeptiker, die von eher ungünstigen Entwicklungen im kommenden halben Jahr ausgehen, von 19 % im Vorquartal auf 16 %“, ergänzt Erich Gluch, Bau-Experte am ifo Institut.

Im 4. Quartal 2012 konnten rund 60% der Befragten neue Verträge abschließen, einen vergleichbar hohen Wert gab es letztmals vor 20 Jahren. Dabei dürfte sich aber dieses Mal ein saisonaler Effekt besonders stark ausgewirkt haben, denn erfahrungsgemäß geht mit den Urlaubsmonaten Juli und August die Auftragsvergabe im 3. Quartal immer etwas zurück, um dann in den letzten Monaten vor dem Jahresende wieder anzustei­gen.

Der Umfang der neu akquirierten Planungsaufträge war im letzten Quartal 2011 sowie im ersten Quartal 2012 stark angestiegen und erreichte mit einem kumulierten Plus von 83% fast den doppelten Wert. Das geschätzte Bauvolumen aus den neu abge­schlossenen Verträgen (Neubauten ohne Planungsleistungen im Bestand) stieg im 4. Quartal 2012 gegenüber dem Vorquartal um rund 6%. Diese Zunahme geht allein auf die sichtlich höhere Nachfrage nach Planungsleistungen für Wohngebäude (+52%) zurück. Im Nichtwohnbau schrumpften die Planungsvolumina um gut ein Fünftel.

Die Aufträge zur Planung von Ein- und Zweifamilienhäusern lagen im Berichtsquartal knapp ein Viertel über dem Niveau des Vorquartals. Bei den Planungsaufträgen für Mehrfamiliengebäude ging es nach einer kleinen „Verschnaufpause“ im 3. Quartal 2012 weiter deutlich aufwärts. Das gesamte Volumen der im 4. Quartal 2012 hereingenom­menen Aufträge erreichte in diesem Teilsektor ein 18-Jahres-Hoch, der Vorquartals­wert wurde um stolze 66% übertroffen. Der Aufwärtstrend, der sich erst vor einem Jahr vorsichtig abzeichnete, hat sich im Mehrfamilienhausbau damit eindrucksvoll be­stätigt.

Mit einem Plus von 6% erhielten die befragten Architekten im Berichtsquartal nur un­wesentlich umfangreichere Planungsaufträge von privaten und gewerblichen Auftrag­gebern als im 3. Quartal 2012, die öffentlichen Auftraggeber vergaben sogar sichtlich weniger Aufträge an die freischaffenden Architekten als im Vorquartal.

Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände verfehlte den bisherigen Spit­zenwert vom Sommer 2011 (6,1 Monate) nur ganz knapp. Damit stagnieren die Auf­tragsreserven der Architekten seit rund zwei Jahren auf einem Niveau von knapp 6 Monaten. „Die fast 10 Jahre währende Aufstockung der Auftragspolster, die bei rund 3½ Monaten begann, scheint an ihre Grenzen gestoßen zu sein“, kommentiert Gluch abschließend.

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