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Bundesbehörden bilanzieren Forschungsprojekte zur Sicherheit von Nanomaterialien

(24.3.2013) Nanotechnologie gilt als die Fortschrittstechnolo­gie des 21. Jahrhunderts. Sie ist hoch innovativ und dynamisch und eröffnet neue Chancen, Ressourcen zu schonen und Ener­gie zu sparen. Aber wie bei jeder neuen Technologie werfen ihre potenziellen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesund­heit von Verbrauchern und Beschäftigten viele Fragen auf. Um die mit Nanomaterialien verbundenen offenen Fragen beant­worten und ihre Chancen und Risiken gegeneinander abwägen zu können, haben die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Ar­beitsmedizin (BAuA), das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Umweltbundesamt (UBA) bereits im Jahr 2007 eine Forschungsstrategie erarbeitet, in deren Fortschreibung und Entwicklung auch die Physikalisch-Technische Bundes­anstalt (PTB) und die BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung einge­bunden wurden. Jetzt liegt die erste Bilanz vor, für die der Stand von über 80 For­schungsprojekten zu Chancen und Risikoaspekten der Nanotechnologie unter die Lupe genommen wurde. Erfolge lassen sich unter anderem bei der Entwicklung von Mess- und Testverfahren, der Ermittlung von Belastungen für Mensch und Umwelt sowie bei der Bewertung von Risiken verbuchen.

Mit der gemeinsamen Forschungsstrategie bündeln die beteiligten Bundesbehörden ihre Ressourcen für den notwendigen Brückenschlag zwischen der Innovationskraft neuer Technologien und der Sicherheit von Mensch und Umwelt. Durch eine struktu­rierte Zusammenarbeit sollen Risiken neuer Technologien bereits in einem frühen Ent­wicklungsstadium erkannt und bewertet werden - als Grundlage für die Politikbera­tung und die Entwicklung praxisgerechter Lösungen.

Im Blickpunkt der öffentlichen Diskussion stehen mögliche Risiken von Nanomateria­lien. Die 2007 von den Bundesoberbehörden formulierte Forschungsstrategie benennt offene Forschungsfragen und setzt Prioritäten. Hervorgehoben wurden vor allem Fragen ...

  • einer Charakterisierung von Nanomaterialien hinsichtlich Gestalt und Zusammen­setzung,
  • des Erkennens schädlicher Eigenschaften und
  • zu Methoden zur Ermittlung von Belastungen von Mensch und Umwelt mit aus Nanomaterialien freigesetzten Partikeln.

Darüber hinaus beschreibt die Forschungsstrategie Voraussetzungen, unter denen Ri­siken, die mit Nanomaterialien verbunden sein könnten, bewertet werden können und formuliert Leitlinien für ein erfolgreiches Risikomanagement und die zugehörige Risiko­kommunikation.

In der nun vorgelegten Bilanz werden der Stand und die wichtigsten Ergebnisse von 85 Forschungsprojekten zusammengestellt, die durch die gemeinsame Forschungs­strategie angestoßen oder begleitet wurden. Die Ergebnisse belegen eine große Viel­schichtigkeit der Fragestellungen, ermöglichen aber auch eine erste Eingrenzung von Risikoschwerpunkten. Die zukünftige Forschung soll dazu beitragen, aufwändige Un­tersuchungen vieler einzelner Nanomaterialien zu vermeiden und trotzdem belastbare Aussagen zum Schutz von Beschäftigten, Verbrauchern und Umwelt abzuleiten.

Die 125 Seiten starke erste Bilanz zur gemeinsamen Forschungsstrategie der Ressort­forschungseinrichtungen des Bundes „Nanotechnologie - Gesundheits- und Umwelt­risiken von Nanomaterialien“ kann von den Internetseiten der Bundesbehörden herun­tergeladen oder über die Seiten des BMU (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) bezogen werden: direkter PDF-Download.

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