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Wer billig plant, baut teuer: Ingenieure fordern Leistungs- statt Preiswettbewerb

(12.5.2013) Wenn der Billigste den Besten schlägt, geht das oft zulasten der Qualität. Trotzdem ist gerade bei der Vergabe von Planungsleistungen im Bauwesen oft der Preis ausschlag­gebend. Um das zu ändern, appelliert die Bayerische Ingenieu­rekammer-Bau mit einem neuen Flyer an Auftraggeber, auf ei­nen Leistungswettbewerb, anstatt auf einen reinen Preiswett­bewerb zu setzen.

 „Wenn ein Auftrag an den Bieter mit der besten Planungsleis­tung vergeben wird, kann der Auf­traggeber davon ausgehen, das bestmögliche Ergebnis zu bekommen – nach wirtschaftli­chen Gesichtspunkten und unter dem Aspekt der Nachhaltig­keit,“ erklärt der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Dr.-Ing. Heinrich Schroeter. Dagegen riskiere, wer nur auf den niedrigsten Preis achte, eine unausgewogene Planung mit hohen Folgekosten, wenn im Zuge des Projekts Nachbes­serungen nötig würden.“

Ingenieurbüros brauchen angemessen vergütete Zeit für die kreative Ideenentwicklung und sorgfältige Planung, damit ihre Bauwerke die Anforderungen an Funktionalität, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit, Ästhetik, Dauerhaf­tigkeit und Nachhaltigkeit erfüllen.

Damit die Leistung, und nicht allein der Preis entscheidet, schreibt die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) in einigen Planungsbereichen eine Honorarzone vor. Im Zuge der gegenwärtigen Novellierung der HOAI fordert die Bayerische Ingenieurekammer-Bau die Übertragung von weiteren, derzeit als frei ver­handelbar in der Anlage 1 der HOAI geführten Planungsleistungen in den verbindlichen Teil der Honorarordnung. Denn wenn wichtige Planungsleistungen frei verhandelbar seien, werde auf Kosten von Qualität und Sicherheit in Zukunft immer öfter der Billigs­te den Zuschlag bekommen - und ein drohendes, existenzgefährdendes Lohndumping für die Ingeneieurbüros müsse verhindert werden.

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