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Deutschland bei Patentanmeldungen im Technikbereich Bau europaweit Spitze


Patentintensitäten im Technikbereich Bau und in allen anderen Technik­bereichen in deutschen Raumordnungsregionen
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(26.5.2013) Mit insgesamt 5.850 Anmeldungen im Technikbe­reich Bau hat die Bundesrepublik zwischen 2005 und 2012 im europäischen Vergleich die meisten Anmeldungen beim Europä­ischen Patentamt verzeichnet. Damit stammt fast jede fünfte einschlägige Patentanmeldung aus Deutschland. Die führende Position bestätigt sich auch, wenn die Zahl der Anmeldungen auf die Gesamtzahl der Beschäftigten in der Wertschöpfungs­kette Bau bezogen wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Stu­die des Instituts Arbeit und Technik (IAT), Gelsenkirchen, im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumfor­schung (BBSR).

Für ihre Studie haben die Wissenschaftler die Patentaktivi­täten in der Bundesrepublik mit denen anderer europäischer Staaten sowie den USA und Japan verglichen. Ausgewertet wurden alle Patentanmeldungen, die sich auf baurelevante Materialien, Teile, Ausrüstungen sowie Prozesse in der Wert­schöpfungskette Bau beziehen. Zur Wertschöpfungskette Bau zählen ...

  • das Bauhauptgewerbe und
  • das Ausbaugewerbe,
  • industrielle Vor- und Zulieferanten,
  • Dienstleistungen sowie
  • Handel mit Bezug zur Bauwirtschaft.

Mehr als 50% der Patentanmeldungen stammen demnach aus der Industrie, besonders aus ...

  • der Herstellung von Metallerzeugnissen,
  • dem Maschinenbau,
  • dem Bereich Glas, Keramik, Steinen und Erden sowie
  • der Herstellung von Kunststoff- und Gummierzeugnissen.

Aus der Bauwirtschaft selbst stammen in Deutschland 6,3% der Anmeldungen, aus Universitäten und Forschungseinrichtungen 3,1%. In Deutschland gibt es im Vergleich zu anderen Staaten nur wenige Anmelder: Zehn Unternehmen vereinen mehr als die Hälfte aller Anmeldungen auf sich.

Innovationskooperationen ausbauen

Klimaschutz-Technologien sind laut Studie ein wichtiger Innovationsmotor. Seit Ende der 1990er Jahre gehört der Bereich zu den am schnellsten wachsenden Patentfel­dern. Bezogen auf die einschlägigen Patentanmeldungen im Baubereich liegt Deutsch­land in absoluten Werten auch hier an der Spitze: Ein Fünftel der zwischen 2005 und 2012 angemeldeten Patente stammt aus Deutschland. Schwerpunkt ist vor allem die Gebäudedämmung sowie energieeffizientes Heizen, Kühlen und Belüften. Dies hat ei­nen starken Bezug zum Maschinenbau, einer der klassischen deutschen Technologie­stärken.

Nachholbedarf sehen die Forscher hingegen in Innovationskooperationen. Nur 6,1% der deutschen Patentanmeldungen beim EPO sind Ergebnis kooperativer Innovations­tätigkeiten. Dieser Wert liegt unter dem europäischen Durchschnitt (8,7%). Deutlich höher ist der Wert beispielsweise in den Niederlanden (17,9%) und in Frankreich (15,3%). In sektoraler Hinsicht arbeiten vor allem Unternehmen aus unterschiedlichen industriellen Branchen zusammen.

Die Studie ist als BMVBS-Online-Publikation Nr. 8/2013 online als PDF-Dokument verfügbar.

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