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Solaranlagen sicher auf dem Dach befestigen

(27.6.2013) Der Eigenverbrauch von Strom aus photovoltaischer Erzeugung ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende - gerade auch in Verbindung mit einer Wärme­pumpe. Allerdings zeigen die Erfahrungen, dass das Verständnis der Gewerke unterei­nander noch ausbaufähig ist. So spielen die werkstoffspezifischen Fachregeln für die Dachdeckung mit Dachziegeln und Dachsteinen des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) eine wichtige Rolle bei der Einhaltung der Regen- und Dachsicherheit. Sie haben somit Geltung für alle Gewerke, die Dacharbeiten ausführen und müssen auch vom Elektro- und Sanitärhandwerk beachtet werden.


Bild aus dem Beitrag „Professionelles Zubehör für Solardächer“ vom 15.6.2010 (Bild vergrößern)

wasserdicht versus regensicher

Als wesentliche Komponente beschreibt das Regelwerk für Dachdeckungen neben der Beachtung der statischen Anforderungen vor allem Maßnahmen zur Regensicherheit. Dabei gehen die Fachregeln von der Erkenntnis aus, dass klein- wie auch großformati­ge Dachdeckungen nicht wasserdicht sind:

  • Zwar sind die Einzelelemente einer Deckung - also z.B. Dachsteine und Dach­ziegel - entsprechend ihrer jeweiligen Güteanforderung als wasserundurchlässig anzusehen, und in ihrem Zusammenwirken als Dachdeckung kann auch von einer Regensicherheit ausgegangen werden, die bei Einhaltung der in den Fachregeln angegebenen werkstoffabhängigen Regeldachneigungen und Werkstoffüberde­ckungen im Normalfall erreicht wird. Konsequenterweise betrifft dies auch Ein­bau- und Zubehörteile zur Deckung.
  • Aber bei extremen Witterungseinwirkungen, wie z. B. Treibregen, Flugschnee, Vereisungen und Schneeablagerungen kann kurzfristig bzw. auch vorübergehend Niederschlagsfeuchte unter die Dachdeckung gelangen und zur Durchfeuchtung der darunter liegenden Räume führen. Hier kommen zusätzliche Maßnahmen wie z. B. Unterspannungen, Unterdeckungen oder Unterdächer zum Einsatz, um der­artige Einwirkungen zu minimieren.

Erfahrungen mit Solaranlagen auf dem Dach zeigen, dass im Mittelpunkt der Schadensbetrachtung die mangelhafte Befestigung und Durchleitung durch die Dachdeckung steht.

Ein Großteil der Schäden sind auf Sturm, Schneelast und Feu­er zurückzuführen. Falsche Bauteile, Planungs- oder Installa­tionsfehler machen eine Solarstromanlage schnell zu einem Zu­schussgeschäft. Planung und Errichtung einer Solarstromanla­ge gehören deshalb in die Hände qualifizierter Fachbetriebe.

So zeigen Erfahrungen eines führenden Herstellers von profes­sionellem Dachzubehör, dass die derzeit häufigste Montage mit herkömmlichen Dachhaken in der Dachdeckung in den seltens­ten Fällen ausreicht, um die Lasten aus Windsog und Schnee­last sicher aufzunehmen.

In der Folge kann es zu Beschädigungen der Dachdeckung mit weiteren Folgeschäden kommen. Dabei können vor allem Kraft­übertragungen im Bereich der Befestigungselemente mit großen Belastungen zum Bruch der Dachpfannen führen und in der Fol­ge zu Undichtigkeiten der Deckung. Diese Brüche werden häu­fig schon während der Installation als Haarrisse erzeugt, kön­nen oft aber erst lange nach Abbau von Montagekran und Ge­rüst zu Einregnungen und Feuchteschäden führen. Zur Repara­tur ist dann ein teurer Rückbau unvermeidlich.

flache Dachneigungen

Flachgeneigte Dächer mit speziellen Dachziegeln oder Dachsteinen liegen im Trend. Diese Bedachungsmaterialien haben aufwändig verfalzte Zonen oder Regensperren in ihren Überdeckungsbereichen, um so die geforderte Regensicherheit sicherstellen zu können. Um einfache Dachhaken durch die Dachdeckung führen zu können, müssen die Kopf- und Fußverfalzungen der Dachziegel z.B. mit der Flex oder einem Hammer bearbeitet werden. Dies führt zu Einschränkungen der Regensicherheit der Dachde­ckung und entspricht nicht den Verarbeitungsvorschriften der Dachziegelhersteller sowie den Fachregeln des ZVDH.

Aus Unkenntnis von technischen Sachverhalten kann es zu großen Problemen mit Feuchteschäden, Reklamationen und unwirtschaftlichen Nachbesserungen durch Rück­bau aufgeständerter Anlagen kommen. Die Investitionssicherheit einer Anlage ist damit gefährdet.

Mit dem Venduct PV-Kabeldurchgang können bis zu 16 Kabel regensicher durch die Dacheindeckung geführt werden (Bild: Klöber) 

Fachregeln des ZVDH

Selbstverständlich gelten zur Befestigung von PV-Anlagen auf dem Dach die gleichen Regeln, wie sie auch für alle sonstigen Zubehörelemente und Einbauteile auf dem Dach gelten. Konsequenterweise wurde deshalb vom Zentralverband des Deutschen Dach­deckerhandwerks (ZVDH) das „Merkblatt Solartechnik für Dach und Wand, Ausgabe 2011“ , herausgegeben. In diesem Merkblatt werden neben der Tragfähigkeit und La­gesicherheit einer PV-Anlage alle Maßnahmen zur Sicherstellung der Regensicherheit einer Dachdeckung beschrieben, um so die Funktionssicherheit der Anlage und des Daches über einen langen Investitionszeitraum sicherzustellen.

Weitere Informationen zum professionellen Zubehör für Solardächer können u.a. per E-Mail an Klöber angefordert werden:

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