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BDH: „Verbot für Ölkessel ab 2015 torpediert Energiewende“

(1.9.2013) In ihrem Programm zur Bundestagswahl fordert die Partei Bündnis 90/Die Grünen das Verbot neuer Ölheizungen ab dem Jahr 2015. Der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) sieht dies als Blockade der Energiewende: „Ein Verbot neuer, effizienter Ölheizungen verlängert die Nutzungsdau­er veralteter, ineffizienter Wärmeerzeuger“, so Manfred Greis, Präsident des BDH. Der Schlüssel zum Erfolg der Energiewende liege im Heizungskeller. Die Auflösung des Mo­dernisierungsstaus müsse durch Anreize gefördert – statt verboten zu werden.

Der BDH weist darauf hin, dass 6 Mio. der in Deutschland installierten 20 Mio. Heizun­gen Ölheizungen sind, von denen mehr als 90% aus energetischer Sicht als veraltet anzusehen sind. Dabei stehen wie bei der Gasheizung moderne Brennwertgeräte auch für Öl zur Verfügung. Altanlagen verbräuchten in der Regel 30 Prozent mehr Energie als aktuelle Kessel. Zudem bestehe oftmals gerade in ländlichen Gebieten oder auch am Rande der Städte kaum eine vergleichsweise wirtschaftliche Alternative zur Ölhei­zung, weil kein Gasanschluss vorhanden sei. Auch Wärmepumpen oder Pelletkessel könnten in diesen Fällen die Ölheizung nur zu einem Teil ersetzen.

Die deutsche Heizungsindustrie bietet eine breite Palette effizienter Ölbrennwertgerä­te, die mit Solarthermie gekoppelt auch erneuerbare Energie nutzen können. Zudem besteht die Möglichkeit, die Anlagen mit Bio-Heizöl zu betreiben. Damit kann die Ab­hängigkeit von fossilem Öl weiter verringert werden. Bereits in den vergangenen 20 Jahren konnte der Heizölverbrauch durch Anlagenmodernisierung und energiebewuss­tes Nutzerverhalten in Deutschland bei nahezu unveränderter Anlagenzahl annähernd halbiert werden. Im Sinne der von Bündnis 90/Die Grünen und allen anderen Parteien gewollten Energiewende gilt es, diese positive Tendenz dynamisch fortzuschreiben.

„Das Verbot von moderner Öl-Heiztechnik durch Bündnis 90/Die Grünen konterkariert deren eigenes Ziel, den Klimaschutz und die Energiewende zum Erfolg zu führen“, so Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH, und er ergänzt: „Die Grünen hebeln durch diese nicht nachzuvollziehende Forderung im Wahlprogramm den freien Wettbe­werb aus. Außerdem verhindern sie die Entlastung der Bürger von steigenden Heizkos­ten, indem sie diese zwingen, alte und ineffiziente Anlagen auf unabsehbare Zeit wei­ter zu betreiben. Der BDH setzt sich für Anreize statt Zwänge und Verbote ein, für ei­ne ideologiefreie, technologieoffene und energieträgerneutrale Klimapolitik. Nur damit kann die Energiewende gelingen.“

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