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Deutscher Fassadenpreis 2013: Sonderkategorie „Energieeffiziente Fassadendämmung“

(13.10.2013; Fassadenpreis 2013) Außenseitige Wärmedäm­mung steigert die Energieeffizienz von Gebäuden. Und: Außen­seitige Wärmedämmung in Verbindung mit einer klugen Farbge­staltung steigert ihre visuelle Aussagekraft. Die drei Preisträger in dieser Kategorie machen beides exemplarisch für Neubau und Sanierung vor.

1. Preis – Neugestaltung mit Charakter

In Saarbrücken ist die energieeffiziente Sanierung eines Zwei­familien-Wohnhauses mustergültig umgesetzt worden (siehe Google-Maps). Das Gesicht des Hauses aus den 1950er-Jahren wurde u.a. mit Hilfe des eingesetzten, 16 bzw. 20 cm starken WDV-Systems von unklaren Fassadenvor- und -rücksprüngen bereinigt und optisch beruhigt.

Die Straßenfassade erhielt mit kleinen Eingriffen zwei deutlich ablesbare horizontale Fensterbänder; auch die vertikalen Ver­glasungen wurden dergestalt zusammengefasst. Dieser moder­nen Architektursprache dient die Farbgestaltung. Ein sehr hel­les Grau dominiert die Fassadenfläche. Das kräftige Anthrazit der Fensterrahmen und die rot beschichteten Pfeiler zwischen den Fenstern setzen elegante Akzente.

Die Jury lobt, wie respektvoll der Entwurf mit dem Charakter der Bausubstanz umgeht und doch die Fassade optisch harmonisch neu gliedert. Für die gut durchdachte Neu­gestaltung vergab die Jury den 1. Preis in der Kategorie Energieeffiziente Fassaden­dämmung an Schneeweiss Architekten aus Saarbrücken und die Malerfirma Daniel aus Quierschied.

2. Preis – Farbe, die differenziert und verbindet

Die Mehrgenerationen-Wohnanlage „Pöstenhof“ in Lemgo (sie­he Google-Maps) basiert auf einem sozialem Konzept, dem erst die dafür komponierte Architektur und Farbigkeit den entspre­chenden Raum gibt. Die Wohnanlage besteht aus zwei dreige­schossigen Bau­körpern, die über Laubengänge erschlossen werden und mit einer Brücke miteinander verbunden sind. Stra­ßenseitig trifft der Blick auf plastisch vor- und zurückspringen­de Volumen, die mit ihrer rhythmischen Verzahnung bewusst die kleinteili­ge Bebauung der Nachbarschaft aufgreifen.

Eine frische, limegrüne Farbigkeit betont die hofseitigen Fassa­denflächen und damit die Erschließungs- und Begegnungsräu­me. Mit Dämmstärken von 25 bis 32 cm sorgt das Fassaden­dämmsystem für einen KfW-Effizienzhaus-40-Standard und be­zieht aus dem Wechsel der Dämmstoffstärken eine weitere plastische Gliederung.

Diese Leistung wurde mit dem 2. Preis der Kategorie Energieeffiziente Fassadendäm­mung belohnt. Sie wurde erbracht von h.s.d.architekten (Lemgo), KC Krause & Co. Malerbetrieb (Lauenau) und der Wohnbau Lemgo.

3. Preis – sparsam, sauber und klar

Ein Gebäudebestand aus den 1960er-Jahren lässt sich energetisch und mit sparsamen optischen Maßnahmen absolut stimmig in die heutige Zeit überführen: Das zeigen die­se Mehrfamilienhäuser in Witten deutlich (Google-Maps). Die Fassade war ursprünglich rot verputzt, die gliedernden Elemente wie der Sockel, die Balkonbrüstungen sowie der aus der Fassadenebene hervortretende Eingangs- und Treppenhausbereich mit ocker­farbenen Verblendern abgesetzt.

Im Zuge der energetischen Sanierung wurde der gesamte Baukörper verputzt und weiß gestrichen. Einzig die gliedernden Elemente wurden zur Individualisierung und Un­terscheidung der mehrspännigen Gebäude farbig gestaltet. Zudem wurden die in der damaligen Zeit gebräuchlichen Glasbausteine zur natürlichen Belichtung des Treppen­hauses durch Fensterelemente ersetzt. „So gelang eine Auffrischung der Architektur, die weder kaputtsaniert noch anbiedernd modern wirkt“, urteilt die Jury. Der 3. Preis in der Kategorie Energieeffiziente Fassadendämmung zeichnet die saubere und klare Arbeit von Malermeister Michael Kiwall aus Dortmund aus.

Vorstellung der ausgezeichneten Projekte 2013 in den Kategorien ...

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