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Deutscher Fassadenpreis 2013: Sonderprämierungen Österreich und Schweiz

(13.10.2013; Fassadenpreis 2013) Seit 2012 vergibt der Deut­sche Fassadenpreis in einer neuen Wettbewerbssparte Aus­zeichnungen für Arbeiten aus den beiden Alpenländern. Zwei Fassadenfassungen historischer Gebäude platzierten sich 2013 bei den Sonderprämierungen für Österreich und die Schweiz.

Sonderprämierung Österreich – nobel und adäquat

Ried im Innkreis (Oberösterreich) ist eine 11.000-Einwohner-Stadt, deren Architektur auch heute noch ein beredtes Zeug­nis seiner Geschichte seit dem Mittelalter abgibt. Südlich des historischen Stadtkerns liegt ein Villenviertel, das auf den wirt­schaftlichen Aufschwung, den die Messestadt seit 1857 erfah­ren hatte, hinweist (siehe Google-Maps). Eines der Jugendstilgebäude ist jüngst be­merkenswert frisch ge­staltet worden:

Vor der Kulisse des warmen Gelbfarbtons der Fassadenflächen heben sich zunächst die weißen Gliederungen von Eingang, Fenstern und deren Einfassungen sowie Dach­untersichten ab. Das reiche Schmuckwerk der Sichtfläche – Figuren, floral geprägte Medaillons und Friese – wurde zusätzlich in einem mittleren Grau differenziert. Das noble Gesamtbild zeigt damit eine dem Jugendstil adäquate Farbigkeit. Die Sonderprä­mierung Österreich 2013 geht an diese gelungene Arbeit und seinen Urheber, Maler­meister Johann Urwanisch aus Pattigham.

Sonderprämierung Schweiz – stimmig bis ins Detail

Man muss nicht auf die Speisekarte schauen, um beim Restaurant Freihof in Richters­wil Appetit zu bekommen (siehe Google-Maps). Dafür sorgt schon von Weitem die attraktive Fassade des historischen Gebäudes von 1833.

An der farbgestalterischen Überarbeitung der reich gegliederten Fassade fällt zuerst die feine Farbabstimmung ins Auge:

  • Das Gebäude wurde vom Sockel nach oben heller werdend in zwei Graunuancen und einem Gelbton gestrichen.
  • Das hellere Grau kehrt in den Fenstergewändern und -verdachungen der Ober­geschosse wieder.
  • Die weißen Sprossenfenster leuchten vor diesem Hintergrund noch heller, eben­so die Schmuckfelder unter den Lichtöffnungen im Erdgeschoss.

Und neben den naturgetreu ausgemalten Fruchtkorb-Ornamen­ten rund um den Restauranteingang wird ein ganz besonderer Clou erst auf den zweiten Blick sichtbar: Ein jahrzehntelang blindes, weil zugemauertes Fenster hat der gestaltende Maler mit Illusionsmalerei täuschend echt wiederhergestellt - nebst Katze, die durch das gemalte Fenster schaut.

Zusammengefasst und akzentuiert wird das gesamte Farbspiel durch die fast schwarz lackierten Klappläden, die außerdem den dunklen Ton der Dachdeckung aufnehmen. Die Gestaltung überzeugte nicht nur die Kunden, sondern auch die Jury: Die Sonderprämierung Schweiz zeichnet die Leistungen des Büros Ernst Fässler Architekt aus Richterswil und des Malerbetriebs Grüninger aus Wädenswil aus.

Vorstellung der ausgezeichneten Projekte 2013 in den Kategorien ...

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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