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Neuer thermoplastischer Fassaden-Werkstoff zu 90% aus nachwachsenden Rohstoffen

(22.10.2013) Das Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) der Uni Stuttgart hat zusammen mit Projektpartnern einen neuen thermo­plastischen Werkstoff für Fassadenbekleidungen entwickelt, der zu über 90% aus nachwachsen­den Rohstoffen besteht. Der baden-württembergische Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Franz Untersteller hat am 17. Oktober 2013 eingeweiht. Mit der Pro­jektidee und der Konzeptionierung gehört das ITKE zu den 14 Preisträgern im Bereich Wissenschaft des bundesweiten Wettbewerbs „Aus­gezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2013/14. Die offizielle Preisverleihung fand im Anschluss an die Einweihung statt.

... noch als Computervisualsierung 

ITKE-Direktor Prof. Jan Kippers umriss im Rahmen der Einweihung das Forschungs­vorhaben: „Ziel unseres Projektes war, einen Kunststoff zu entwickeln, der zu einem möglichst hohen Anteil aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und gleichzeitig wit­terungsbeständig und schwer entflammbar ist. Mit der Biokunststoff-Fassade wollten wir zeigen, wie sich die im Forschungsprojekt entwickelten Werkstoffe für hochwerti­ge und gleichzeitig ökologisch effiziente Fassadenbekleidungen verwenden lassen.“

Der neue thermoplastische Werkstoff entstand in Zusammen­arbeit von Architekten, Materialentwicklern, Produktdesignern sowie Fertigungs- und Umwelttechnikern. Mit dem Projekt lie­fert das ITKE mit seinen Projektpartnern ...

... eine Antwort auf die Frage, wie man frei formbare rezyklier­bare Halbzeuge aus über 90% nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen herstellen kann. Mit dieser Neuentwicklung soll nun zeitnah ein Produkt angeboten werden können, das zwei Ten­denzen aufgreift:

  • die steigende Nachfrage an Ressourcen schonenden und nachhaltigen Baustof­fen sowie die zunehmende Planung und
  • Realisierung von Gebäuden mit freier Geometrie und ebenen Fassadenplatten mit 3D-Effekten (Reliefs).

Das ITKE befasst sich in Forschung und Lehre seit vielen Jahren mit der Planung, Simulation und Fertigung komplex geformter Gebäudehüllen. Zur Eindeckung solcher Fassaden werden bislang Elemente aus erdölbasierten Kunststoffen, Glas oder Metall verwendet. Tiefziehbare Platten können in Zukunft eine rohstoffeffiziente Alternative darstellen. Sie verknüpfen die Eigenschaften der freien Formbarkeit von thermoplas­tischen Kunststoffen mit den ökologischen Vorteilen von Materialien, die aus vorwie­gend nachwachsenden Rohstoffen bestehen.

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