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4.100 m² gebogene Multifunktionsgläser am Flughafen Baku in Aserbaidschan

(9.12.2013) Der Heydar Aliyev International Airport in Baku ist der größte und wich­tigste Flughafen Aserbaidschans und künftige Drehscheibe für die gesamte Kaukasus-Region. Um für die prognostizierte Abwicklung von bis zu drei Millionen Passagieren im Jahr vorbereitet zu sein, entstand nach den Plänen des Ingenieurbüros Arup und den Visionen von Auftraggeber Jahangir Askerov, Präsident von Aserbaidschan Airways (AZAL), ein neues, drittes Flughafenterminal. Mit seiner Eröffnung 2014 werden die Kapazitäten des Flughafens verdreifacht.

alle Bilder: Waagner-Biro AG 

Das hoch gesteckte Ziel war es, ein Gebäude zu gestalten, welches keinen Vergleich mit anderen Terminals auf der Welt scheuen muss. Entstanden ist ein futuristisches, triangelförmig angelegtes Bauwerk mit einer halbtransparenten Dachkonstruktion, die das neue Terminal mit einer Größe von 58.000 m² überdeckt (siehe Google-Maps). Die rundum verglaste Fassade ermöglicht einen umfassenden Tageslichteintrag und lässt das Gebäude noch weitläufiger erscheinen. Einen nicht unwichtigen Anteil daran hat der Glassolutions-Betrieb Glasbiegerei Döring GmbH aus Berlin: Das Unternehmen fer­tigte und lieferte insgesamt 4.100 m² gebogenes Glas für die Dach- und Fassadenkon­struktion.

Multifunktionale Anforderungen

In der Hauptstadt Aserbaidschans an der Ostküste des Kaspischen Meeres herrscht ein gemäßigtes Steppenklima: Die zwei Millionen Einwohner sind zum großen Teil son­nige und trockene Tage gewohnt. Im Sommer bedeutet dies häufig Temperaturen von über 35 Grad Celsius, im Winter zeigt das Thermometer nur selten Minusgrade an. Der Wind in Baku zeigt sich allerdings wenig gemäßigt und kann gelegentlich orkanartig aufkommen.

Neben den klimatischen Bedingungen musste bei der Konstruktion auch die seismische Zone berücksichtigt werden, in der Baku liegt. Arup plante daher ein besonders stabi­les Rahmen- und Tragsystem. Vorgegeben wurden für die Dach- und Fassadenvergla­sung ...

  • ein hoher Sonnenschutz,
  • gute Wärmedämmung und
  • ein sehr guter Sicherheits- sowie Schallschutz.

Glasanwendungen

Von den 4.100 m² gebogenem Glas verbauten die Mitarbeiter der Waagner-Biro Stahlbau AG den größten Anteil - 2.400 m² - am Übergang der Stahlkonstruktion des Daches zur schräg ge­neigten Fassade. Zirka 1.000 Einzelscheiben in verschiedenen Formen mit unterschiedlichen Modellzuschnitten wurden in die­sem Bereich eingesetzt. Die gebogenen Elemente bestehen aus einer Zweifachverglasung aus Wärmeschutzisolierglas Climaplus Contour mit Verbund-Sicherheitsglas Stadip Contour innen und außen sowie einer Sonnenschutzbeschichtung.

Die äußere VSG-Einheit versah Döring Glas zudem mit einer im Tintenstrahlverfahren bedruckten Polyvinylbutyral-Punktraster­folie mit halbtransparentem Effekt. Zusätzliche Schallschutz­folien sorgen für ein hohes Maß an Schalldämmung und redu­zieren somit das Eindringen von Fluglärm in den Terminalbe­reich.

Maßgeblich zum futuristischen, triangelförmigen Erscheinungsbild des neuen Terminals tragen auch drei spitz zulaufende Gebäudeecken bei, die wegen der schrägen Fassa­de und der Rundung im Grundriss konisch ausgeführt wurden. Hierfür lieferte Döring Glas 1.700 m² konisch gebogene Zweifach-Isolierglaselemente. Es handelt sich dabei um ein Isolierglas bestehend aus zwei Verbundsicherheitsglasschalen mit einer hoch selektiven Sonnenschutzbeschichtung und integrierter Wärmedämmfunktion mit einem Ug-Wert von 1,1 W/m²K.

Der großflächige Einsatz von Glas trug maßgeblich dazu bei, das Ziel des Planungsbü­ros zu erreichen: Im Innern des Terminals sollten natürlich beleuchtete und mit viel Blickfreiheit ausgestattete Räume entstehen, in denen „Entspannung gestärkt und Stress minimiert“ werden. So sollen die Fluggäste nach der Eröffnung 2014 ihren Auf­enthalt vor oder nach der Reise gelassen genießen können.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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