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AktivhausPlus Verein stellt seine Ziele und Aktivitäten vor

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(18.12.2013; Hinweis: 2014 mußte sich der Verein aus namensrechtlichen Gründen umbenennen. Er heißt seitdem AktivPlus e.V.) Am 28. November 2103 präsentierten die Gründungs­mitglieder des AktivhausPlus e.V. im Bundesministerium für Ver­kehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) in Berlin die Ziele des im Sommer 2013 gegründeten Vereins. Im Mittelpunkt der gemeinnützigen Initiative von Planern und Wissenschaftlern steht die Entwicklung eines zukunftsfähigen Stan­dards für Gebäude und Quartiere in der Bau- und Immobilienwirtschaft. Dieser soll sich dadurch auszeichnen, dass Aktivhäuser ...

  • Energieeffizienz sowie verbrauchernahe Erzeugung von erneuerbaren Energien mit Nutzwert, Wohnqualität und der Wirtschaftlichkeit über den gesamten Le­benszyklus kombinieren und dadurch
  • Infrastruktur und Umwelt entlasten.

Als Kompetenznetzwerk dient der Verein dem Erfahrungsaustausch seiner Mitglieder und der Diskussion mit den politischen Akteuren sowie der Wissensvermittlung an das Fachpublikum und an Bauherren. Gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik, wie etwa Staatssekretär Rainer Bomba und Ministerialrat Hans-Dieter Hegner, disku­tierten die Initiatoren über die Vision des Vereins und die wichtigsten Anforderungen an den angestrebten Standard.

Der gemeinnützige Verein geht zurück auf echte Schwergewichte in diesem Bereich - nämlich auf die Initiative von ...

Aufgabe des AktivhausPlus Vereins sei es, Kompetenzen zentral zu bündeln und zu koordinieren sowie die Weiterentwicklung des Gebäudestandards aktiv zu gestalten. Der junge Vorstand des Vereins, der sich aus Vertretern der Bauwirtschaft, Planungs- und Ingenieurbüros und der Wissenschaft zusammensetzt, ist hierbei aktiv an der Ent­wicklung und Verbreitung eines zukunftsfähigen AktivhausPlus-Standards beteiligt.

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung in Berlin Ende November würdigte Staatssekretär Rainer Bomba, als ein Mitglied des Vereinsbeirats, in seinem Grußwort das angestrebte Ziel des AktivhausPlus-Standards: „Wir stehen voll und ganz hinter dem jungen Verein und freuen uns, gemeinsam und aktiv diesen Standard für Gebäude und Quartiere vo­ranzutreiben“. Im Rahmen des Energie- und Klimaschutzkonzeptes des Bundesministe­riums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) wurde der Forschungsstandard „Effizienzhaus Plus“ als Beitrag für die Energiewende erarbeitet und wird derzeit an Modellgebäuden, an denen vielfach auch die Initiatoren des Vereins beteiligt sind - wie das Hamburger Velux LichtAktiv Haus - erprobt (siehe u.a. Baulinks-Beitrag „Zwi­schenbilanz nach einem Jahr Testwohnen im Velux LichtAktiv Haus“ vom 16.6.2013.)

Der Vorstand des AktivhausPlus e.V. auf der Auftaktveranstaltung im BMVBS v.l.n.r.: Dr. Frank Heinlein, Werner Sobek Group; Dr. Boris Mahler, EGS-plan Stuttgart; Thomas Wilken, IGS TU Braunschweig; Prof. Dr. Natalie Eßig, HS München und Fraunhofer-Institut für Bauphysik; Dr. Rolf-Michael Lüking, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP; Astrid Unger, Velux Deutschland GmbH; Joost Hartwig, ina Planungsgesellschaft mbH; Caroline Fafflok, TU Darmstadt und Prof. Hans Drexler, Drexler Guinand Jauslin Architekten GmbH. 

In drei Themenblöcken stellten die beteiligten Planer und Wissenschaftler die wichtigs­ten Aspekte der AktivhausPlus Vision vor:

  • Effizienz: Verringerung des Verbrauchs durch effiziente Gebäudehülle und -tech­nik
  • Konsistenz: Nutzung erneuerbarer Ressourcen
  • Suffizienz: angemessener Verbrauch und auf Nutzerbedürfnisse abgestimmte Technologien.

Denn im Mittelpunkt stehen in erster Linie der Nutzer und das Ziel, einen Standard zu entwickeln, der den Ansprüchen an zeitgemäße, komfortable Gebäude und Quartiere in höchster Transparenz gerecht wird.

Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Gerhard Hausladen, Universitätsprofessor für Bauklimatik und Haustechnik an der Technischen Universität München, erklärte, dass die Heranzie­hung von Jahresbilanzen zur Beurteilung von Effizienz nicht mehr ausreiche: „Welche Wertigkeit hat Energie? Die Speicherung von Wärme und Strom und letzten Endes dann auch die Wärmespeicherfähigkeit der Gebäude spielt eine immer wesentlichere Rolle, um letzten Endes dann auch den Eigenverbrauch des selbsterzeugten Stroms zu optimieren,“ führte Hausladen aus.

Die Bedeutung von Konsistenz verdeutlichte Prof. Dr.-Ing M. Norbert Fisch, Institut für Gebäude- und Solartechnik Technische Universität Braunschweig, im Rahmen der Auftaktveranstaltung und bezeichnete die Entwicklung vom Gebäude zum Quartier - insbesondere im Bestand - als Herausforderung der Zukunft: „Eine ganzheitliche Be­trachtung sollte unter kosteneffizienten Gesichtspunkten auf Quartiersebene durch­geführt werden. Gleichzeitig gilt es, die rechtlichen und technischen Rahmenbedin­gungen für einen Austausch, eine Vernetzung ganzer Quartiere, zu schaffen“, beton­te Fisch und bezeichnete den Aktivhausgedanken als Lösung von morgen: „Der ange­strebte Standard verbindet zeitgemäße Ansprüche an Gebäude und die Vernetzung auf Quartiersebene z.B. mit dem Ziel der flächendeckenden Umsetzung von 'Smart Grids' durch die dezentrale Energieversorgung und Integration der Elektromobilität.“

Abschließend erläuterte Prof. Dipl.-Ing. Hegger, Fachgebiet Entwerfen und Energie­effizientes Bauen an der Technischen Universität Darmstadt, die Hintergründe zum Themenblock Suffizienz: „In einer von Entwicklung und Wachstum getriebenen Gesell­schaft, die über ihre Verhältnisse lebt, muss ein Umdenken stattfinden - hier kommt der Nutzer ins Spiel. Dieses Umdenken jedes Einzelnen hat viele Facetten: Vom All­tagskonsum bis hin zur Mobilität und zum Bauen und Nutzen von Gebäuden. Letzte­res ist unser Feld. Gerade auch hier ist wegen der enormen Ressourcenansprüche des Bauens Suffizienz ein zentraler Aspekt, der für die Baubranche jedoch auch In­novationskraft bedeuten kann und für den Nutzer attraktive Mehrwerte, die gerade der Lebenseinstellung der jüngeren Generation nahe kommen“.

AktivhausPlus-Symposium auf der CEB

Am 7. März 2014 soll im Rahmen der Clean Energy Building (CEB) in der Landesmes­se Stuttgart ein eintägiges AktivhausPlus Symposium stattfinden, das der Vorstand zurzeit mit dem Gründungsmitglied Reeco GmbH vorbereitet. Für den Sommer 2014 plant der Verein die erste Mitgliederversammlung. Diese wird im Vereinssitz in Frankfurt stattfinden. Genauer Ort und Termin sollen noch bekannt gegeben werden.

Zur Erinnerung: „Aktivhaus - Das Grundlagenwerk“ mit einem Solarpreis 2013 ausgezeichnet

Das Team um Prof. Manfred Hegger hat in seinem Fachbuch „Aktivhaus - Das Grundlagenwerk; Vom Passivhaus zum Ener­gieplus­haus“ umfassend alle wichtigen Erkenntnisse zur Pla­nung von Aktivhäusern zusammengestellt. Das hat wohl auch die Jury des Deutschen Solarpreises 2013 überzeugt, die das Buch in der „Kategorie Medien“ ausgezeichnet hat - siehe da­zu auch den Beitrag „"Aktivhaus - Das Grundlagenwerk" mit dem Solarpreis 2013 ausgezeichnet“ vom 20.10.2013.

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