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Architekturpreis Beton 2014 für Umbau Adolf-Ferdinand-Weinhold-Bau, TU Chemnitz

(3.6.2014) Einer der Preisträger des mit 25.000 Euro dotierten Architekturpreises Beton ist der Umbau des Adolf-Ferdinand-Weinhold-Baus der TU Chemnitz (siehe HERE, Google-Maps und/oder Bing-Maps - möglicherweise noch mit alten Aufnahmen):

Jurybegründung: Mit seinen schwer aufeinander lagernden, plastisch ausgebilde­ten Betonkörpern wirkt das Instituts- und Forschungsgebäude der TU Chemnitz fast wie ein Neubau. Dabei stammt der Hauptbaukörper - eine ca. 170 m lange, markante Scheibe - aus dem Jahr 1970. Er wurde beim Umbau durch Burger Rudacs Architekten bis auf die Stahlskelettkonstruktion rückgebaut und um zwei Geschosse reduziert:

An der Stirnseite des Bestandsbaus schließt ein neues Hörsaalgebäude an und bildet das Entree und neue Gesicht zum Campus. Durch ebenfalls neu errichtete Fluchttrep­penhäuser an beiden Enden des Bestandsriegels gelingt die tektonisch stimmige Zu­sammenfügung der einzelnen Baukörper zu einem monumentalen, harmonisch propor­tionierten Ensemble.

Großformatige, vorgefertigte Sichtbeton-Sandwichelemente in verschiedenen Grautönen lassen Alt- und Neubauten skulp­tural und wie aus einem Guss erscheinen. Dabei bilden die un­terschiedlich ausgebildeten neuen Fassaden des Bestands­baus dessen asymmetrische innere Struktur mit nach Süden orientierten Büroräumen und nach Norden angeordneten, tie­feren Labor- und Seminarräumen ab. In der Höhe versprin­gende Fensterbänder auf der Südseite und unterschiedlich breite Fensterformate im Wechsel mit betongrauen, perfo­rierten Blechpaneelen zur Verblendung der Lüftungsflügel auf der Nordseite brechen die Strenge des bestehenden Konstruk­tionsrasters auf und lassen die Ansichten flächiger erscheinen. Durch die farblich abgestimmten, unterschiedlichen Materialien entsteht je nach Lichteinfall ein changierendes Lichtspiel. An den Stirnseiten wird die individuell reagierende Fassadenge­staltung elegant wieder miteinander verwoben.

Die Jury sieht in dem Um- und Erweiterungsbau ein äußerst gelungenes Beispiel für die energetische und gestalterische Revitalisierung großmaßstäblicher Bauten der Nach­kriegsmoderne, die einen erheblichen Teil unseres Baubestandes ausmachen. Das Pro­jekt stellt nicht Alt und Neu nebeneinander, sondern steht für ein Weiterbauen dieser architektonischen und städtebaulichen Sprache, die trotz gestalterischer Überformung in ihrer Klarheit und Kraft noch deutlich spürbar ist.

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