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Wohnraumversorgung: Studie vergleicht Strategien wachstumsstarker Großstädte

(3.8.2014) Die Diskussion um soziale Wohnungspolitik und be­zahlbares Wohnen hat wieder an Bedeutung gewonnen. Einige größere Kommunen ergänzen die soziale Wohnraumförderung der Länder inzwischen mit eigenen Ansätzen und Programmen, um mehr Wohnungen für einkommensschwächere Haushalte bereitstellen zu können. Förder-, Anreiz- und regulatorische Instrumente ergänzen sich dabei.

Um die starke Nachfrage nach Wohnraum bedienen zu kön­nen, ist mehr Neubau erforderlich. Das geht (nicht nur) aus einer vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlichten Studie hervor. Im Auftrag des BBSR hatte das Forschungsinstitut Quaestio Forschung & Beratung Strategien der wachstumsstarken Großstädte München, Frank­furt am Main, Köln, Stuttgart und Hamburg untersucht.

Die Veröffentlichung bietet einen strukturierten Überblick wohnungspolitischer Maß­nahmen der Kommunen wie ...

  • die Baulandbereitstellung,
  • den Umgang mit Belegungsrechten und
  • die aktive Rolle kommunaler Wohnungsunternehmen.

Da private Investoren im geförderten Wohnbau zurückhaltend agieren, setzen die Kommunen zunehmend auf baulandpolitische Instrumente, um das Angebot aus­zuweiten und die soziale Mischung in den Quartieren zu fördern:

  • So müssen in München und Stuttgart Grundstückseigentümer und Investoren bei neu geschaffenem Wohnbaurecht einen festen Anteil an Sozialwohnungen vorsehen.
  • In Hamburg werden städtische Grundstücke nach Konzeptqualität des Vorha­bens vergeben. Soziale Kriterien spielen bei der Auswahl eine wichtige Rolle.

Wegen des starken Drucks auf die Wohnungsmärkte haben Frankfurt, München und Stuttgart über die soziale Wohnraumförderung der Länder hinaus eigene Förderpro­gramme aufgelegt. Umgesetzt werden unter anderem Maßnahmen der Mietpreis- und Belegungsbindungen im Bestand. Die Nachfrage der Wohnungseigentümer nach diesen Programmen bleibt der Studie zufolge verhalten. Außerdem sind sie für die Kommunen mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden.

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit zeigen, dass die Kommunen über einen dif­ferenzierten Instrumentenmix verfügen, dieser aber immer auf den lokalen Woh­nungsmarkt zugeschnitten werden muss. Die Veröffentlichung „Kommunale Strategi­en für die Versorgung einkommensschwächerer und sozial benachteiligter Haushalte“ kann kostenfrei E-Mail an BBSR angefordert werden. Als PDF-Datei ist sie unter bbsr.bund.de > Ver­öffentlichungen > Sonderveröffentlichungen abrufbar (direkter PDF-Download).

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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