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Jedes dritte Denkmal als Opfer der Sparpolitik gefährdet


  

(15.9.2014) „Ob Jugendstilhaus, Treppenturm oder Wasser­burg - ein Drittel der Kulturdenkmäler in Deutschland ist ge­fährdet, wenn sie nicht in den nächsten Jahren saniert wer­den“, klagte Hubertus v. Dallwitz, Geschäftsführer der Ak­tionsgemeinschaft Privates Denkmaleigentum (APD), im Vor­feld des diesjährigen Tages des offenen Denkmals am 14. September. Deshalb müsse die Politik Farbe bekennen und sich stärker für den Erhalt des kulturellen Erbes einsetzen, statt radikale Sparpläne im Denkmalschutz zu verabschieden. „Unser Kulturerbe darf nicht Opfer der Sparpolitik werden.“

Rund 1,3 Millionen Kulturdenkmäler - vom Einzeldenkmal bis zu historischen Stadtker­nen - gibt es in Deutschland. 80% davon gehören privaten Eigentümern. „Das starke persönliche und finanzielle Engagement privater Denkmaleigentümer ermöglicht erst die historische Vielfalt unserer Kulturlandschaft“, so v. Dallwitz. Das zeige das Bei­spiel der im Privatbesitz befindlichen mittelalterlichen Klosteranlage Corvey, die so­gar von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde.

„Private Denkmaleigentümer werden jedoch von den Landesregierungen oft im Stich gelassen“, kritisierte v. Dallwitz. Drastische Kürzungen der Landeszuschüsse würden die Situation verschärfen. Allein in Nordrhein Westfalen mit seinen 100.000 Baudenk­mälern wurden die Mittel um mehr als die Hälfte gekürzt: von 12 Millionen im Jahr 2012 auf nunmehr 5,8 Millionen 2014. „Wenn sich daran nichts ändert, sehen wir für die Zukunft schwarz“, so der APD-Geschäftsführer. Denn denkmalgerechtes Restau­rieren ist um ein Vielfaches teurer als ein Neubau.

Denkmalpflege ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für regionale Handwerksbetriebe. Denn die meisten Aufträge für eine Sanierung werden an Firmen im Umkreis von 50 Ki­lometern vergeben. Somit sorgt Denkmalpflege nicht nur für den Schutz des kulturel­len Erbes, sondern fördert auch die regionale Wirtschaft und alte Handwerkskunst.

zur Erinnerung: Die Aktionsgemeinschaft Privates Denkmaleigentum (APD) ist eine ge­meinsame Einrichtung der Arbeitsgemeinschaft der Grundbesitzerverbände und der Deutschen Burgenvereinigung.

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