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Fünf Gebäude im Finale des Internationalen Hochhaus Preises 2014


Bosco Verticale © Kirsten Bucher (Bild vergrößern)
  

(16.9.2014) Der Internationale Hochhaus Preis (IHP) 2014 geht in die entscheidende Runde: Die Jury hat fünf Hochhäu­ser für die Endrunde bestimmt - ausgewählt unter 26 Nomi­nierten aus 17 Ländern. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und wird am 19. November 2014 von der Stadt Frank­furt am Main mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Die Finalisten 2014 sind ...

  • Bosco Verticale (Mailand/Italien) von Boeri Studio, Mai­land
  • De Rotterdam (Rotterdam/Niederlande) von Office for Metropolitan Architecture, Rotterdam
  • One Central Park (Sydney/Australien) von Ateliers Jean Nouvel, Paris
  • Renaissance Barcelona Fira Hotel, L’Hospitalet de Llobre­gat (Barcelona/Spanien) von Ateliers Jean Nouvel, Paris
  • Sliced Porosity Block (Rafles City Chengdu, Chengdu/Chi­na) von Steven Holl Architects, New York

Der IHP richtet sich an Architekten und Bauherren, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden. Die Jury besteht aus Architekten, Tragwerksplanern, Immobilienspezialisten und Architektur­kritikern.

One Central Park © Simon Wood One Central Park © Simon Wood (Bild vergrößern)
  

„Für gute Architektur braucht es Risikobereitschaft und den Willen, Dinge auszuprobieren. Alle Finalisten folgen diesem An­satz: Ohne Experiment gibt es keine Innovation. Unsere Short­list umfasst drei verschiedene Prototypen der Zukunft“, fasst der Vorsitzende der Jury, Christoph Ingenhoven, zusammen.

Die Finalisten des IHP 2014 zeigen weiterhin den weltweiten Trend im zeitgenössischen Hochhausbau zu einer Nutzungs­verschiebung vom Büro- zum Wohnhochhaus, der nun auch in Europa angekommen ist. Zudem hat sich die Tendenz, Licht, Luft und Grün mit dem Hochhausbau zu verbinden, weiter ver­stärkt. Trotz neuer Höhenrekorde fällt auf, das daneben eine gestiegene Aufmerksamkeit hinsichtlich der urbanen Qualitä­ten zu erkennen ist.

Bosco Verticale (Mailand/Italien)

Die „bewaldeten Hochhäuser“, so die Jury, sind ein anschauliches Beispiel einer Sym­biose von Architektur und Natur. Die begrünten Wohnhochhäuser basieren auf ver­gleichsweise einfachen rechteckigen Grundrissen und sind mit 18 bzw. 24 Stockwer­ken (78 Meter und 121,5 Meter) unterschiedlich hoch.

© Kirsten Bucher 

Jede der 400 Wohnungen hat Zugang zu mindestens einer Terrasse oder einem Bal­kon, der vielmehr ein eigener Garten bzw. ein kleines Waldstück ist - denn es sind mehrere  hundert Bäume, die an den Fassaden wachsen, durchmischt mit tausenden von Stauden, Sträuchern und Bodendeckern - siehe auch Baulinks-Beitrag „Pflanzen erobern die (Hochhaus)Architektur“ vom 30.6.2013.

De Rotterdam (Rotterdam/Niederlande)

De Rotterdam (Rotterdam/Niederlande)
Ossip van Duivenbode  (Bild vergrößern)

Wie ein Massiv erhebt sich der aus drei Türmen bestehende und 151,3 Meter hohe Hochhauskomplex De Rotterdam auf dem Wilhelminapier im ehemaligen Hafen von Rotterdam (Bild rechts) und orientiert sich dabei an der Idee einer „vertikalen Stadt“, deren vielfältige Funktionen sichtbar gestapelt schei­nen. Die Multifunktionalität, die starke Verdichtung des Raums sowie die „verstörende Schönheit“ des Gebäudes haben die Jury überzeugt: „Ein mutiges, experimentelles Bauwerk“.

One Central Park (Sydney/Australien)

Die gelungene Verbindung von Innovation, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gab den Ausschlag für die Nominierung von One Central Park (Bild oben rechts). Das aus zwei Türmen bestehende Projekt basiert auf einem trapezförmigen Grundriss.

© Simon Wood (Bild vergrößern)

Die beiden 116 Meter und 65 Meter hohen Baukörper stehen auf einem gemeinsamen Sockelbau und werden durch einen Zwischenraum getrennt. Dieser liegt weitgehend im Schatten und kann mittels einer ausgefeilten Tageslichttechnik natürlich belichtet werden. Zudem ist das gesamte Gebäude begrünt.

Renaissance Barcelona Fira Hotel, L’Hospitalet de Llobregat (Barcelona/Spanien)

Renaissance
© Roland Halbe (Bild vergrößern)

Zwei parallel angeordnete „Hochhausscheiben“ sind das her­vorstechende Merkmal des 105 Meter hohen Renaissance Bar­celona Fira Hotel, L’Hospitalet de Llobregat (Bild rechts). Durch die Konstruktionsweise wird ein aufwendig begrünter und luft­durchlässiger Zwischenraum geschaffen, der die Jury begeis­terte. Die Fassaden werden nicht durch herkömmliche Fenster­reihen, sondern durch ein Muster aus unregelmäßig gestalteten Öffnungen strukturiert, die an Palmenblätter erinnern. Die Um­risse dieser Öffnungen setzen sich auf den angrenzenden Be­tonflächen fort und lassen in den Hotelzimmern Schattenwürfe entstehen, die sich je nach Lichteinfall verändern.

Sliced Porosity Block (Chengdu/China)

Sliced Porosity Block setzt nach Meinung der Experten neue Maßstäbe in China hin­sichtlich sozialer, kultureller und stadtplanerischer Kriterien (Bild rechts unten). Das Zentrum des Büro- und Wohnkomplexes Raffles City bildet ein großer Platz, der be­sonders in den Abendstunden mit Lichtspielen an den Fassaden zu einem spektaku­lären Erlebnisraum für das umliegende Quartier wird.

© Iwan Baan (Bild vergrößern)

Der öffentliche Raum, der bei der Bebauung in China so oft vernachlässigt wird, wird hier mit kultureller und lokaler Feinfühligkeit miteinbezogen, so die Jurybegründung.

Sliced Porosity Block (Chengdu/China)
© Iwan Baan (Bild vergrößern)

zur Erinnerung: Der Internationale Hochhaus Preis (IHP) wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt am Main aus­gelobt. Initiiert wurde der Internationale Hochhaus Preis 2003 gemeinsam von der Stadt Frankfurt mit dem Deutschen Archi­tekturmuseum und der DekaBank. Seitdem wird er in partner­schaftlicher Kooperation vom Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank organisiert sowie finanziert und 2014 zum sechsten Mal verliehen.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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