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Rajendra Singh, Indiens „Wassermann“, gewinnt den Stockholmer Wasserpreis

(22.3.2015; Weltwassertag) Der Inder Rajendra Singh wurde für seine richtungswei­senden Beiträge zur Wiederherstellung der dörflichen Wasserversogungsysteme im ländlichen Indien sowie für seinen außergewöhnlichen Mut und seine Entschlossen­heit, die Lebensbedingungen der Ärmsten der Armen Indiens zu verbessern, mit dem Stockholmer Wasserpreises 2015 ausgezeichnet.

Herr Singh wurde 1959 geboren und lebt und arbeitet im indischen Bundesstaat Rajas­than. Die Ergebnisse seiner Arbeit sind bemerkenswert: In enger Zusammenarbeit mit der Lokalbevölkerung haben er und seine Organisation viele Flüsse renaturiert sowie traditionelle Wassermanagementsysteme wiederhergestellt. Sie haben damit Wasser und Leben in tausend Dörfer zurückgebracht und unzähligen Menschen Hoffnung ge­geben.

Als er über seine Auszeichnung informiert wurde, sagte Herr Singh: „Das ist eine sehr frohe Nachricht, welche uns Mut gibt und inspiriert. Durch die Wiederbelebung und Anwendung traditionellen indischen Wissens über das Sammeln und Verwalten von Re­genwasser konnten wir mittellose, verarmte und aussterbende Dörfer und Gegenden wieder wohlhabend und lebensfähig machen...“

Das Stockholmer Wasserpreiskomitee bemerkte, dass „die Wasserprobleme der heuti­gen Welt nicht allein durch Wissenschaft oder Technologie gelöst werden können. Das Lebenswerk von Rajendra Singh zeichnet sich aus durch den Aufbau sozialer Kompe­tenz, lokale Wasserprobleme durch tatkräftige Beteiligung zu lösen, Frauen Mut zu ge­ben und traditionelles Wissen mit modernen wissenschaftlichen und technischen An­sätzen zu verbinden.“

„Herr Singh ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung“, sagt Torgny Holmgren, Executive Direc­tor von SIWI. „Er hat buchstäblich ganze Dörfer wieder zum Leben erweckt. Wir müs­sen uns die Lehre und Taten von Herrn Singh zu Herzen nehmen, wenn wir Zeit unse­res Lebens eine nachhaltige Wasserwirtschaft erreichen wollen.“

Die von Herrn Singh verwendeten Methoden beruhen auf der Modernisierung traditio­neller indischer Wasserspeicherung, bei der Monsunregenwasser für kargere Zeiten gespeichert wird. Diese Methoden waren unter der britischen Kolonialherrschaft in Vergessenheit geraten, haben aber jetzt Wasser in den trockensten Staat Indiens zurückgebracht.

König Carl XVI Gustaf von Schweden, Schirmherr des Stockholmer Wasserpreises, wird den Preis am 26. August im Rahmen einer königlichen Preisverleihungszeremonie während der Weltwasserwoche 2015 in Stockholm an Rajendra Singh überreichen.

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