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VPB beklagt „Mietrecht verhindert Wohnungsbau“ und fordert „sinnvolle Förderungen“

(1.5.2016) „Die öffentliche Hand alleine schafft es nicht, der breiten Bevölkerung bezahlbare Mietwohnungen zur Verfügung zu stellen“, konstatiert VPB-Präsident Dipl.-Ing. Thomas Penningh und fordert: „Um die Wohnungsmisere zu lösen, sollte die Bun­desregierung deshalb private Bauherren ermutigen, weiterhin in Mietwohnungen zu investieren. Die Investorengruppe der privaten Kleinvermieter stellt heute bereits 37 Prozent der Mietwohnungen zur Verfügung. Die übrigen 40 Prozent sind private, selbstgenutzte Immobilien. Nur 23 Prozent des Wohnungsbestandes gehört profes­sionellen Anbietern.“

Aber statt diese privaten Investoren zu fördern, lege ihnen der Staat systematisch Steine in den Weg, kritisiert der Verband Privater Bauherren. Dazu gehörten auch die aktuellen Vorstellungen des Bundesjustizministeriums ...

  • zur Verlängerung des Bemessungszeitraumes für die ortsübliche Vergleichsmiete auf acht Jahre sowie
  • die Kürzung des Modernisierungszuschlags auf 8%.

„Vermieten wird damit immer unattraktiver“, moniert der VPB-Präsident. Das gelte nicht nur für Bestandsbauten, deren Modernisierung sich für die Besitzer nicht mehr rechne, sondern auch für Neubauten: Vor diesem Hintergrund würden auch die wei­teren geplanten Verschärfungen der EnEV sowie die Einführung des Niedrigstenergie­standards für Neubauten auf EU-Ebene ab 2021 private Investoren abschrecken, be­fürchtet der VPB.

Dabei entlasteten private Vermieter die öffentliche Hand nicht nur, indem sie einen er­heblichen Anteil des Mietwohnungsbestandes sicherten, sondern sie würden mit ihren Investitionen auch für ihr eigenes Alter vorsorgen - statt später der Gemeinschaft zur Last zu fallen. „Gute Gründe also, die privaten Investoren zu fördern und nicht zu ver­prellen“, konstatiert Thomas Penningh. Noch sei der Bau von Mietwohnungen ange­sichts niedriger Zinsen als Altersvorsorge halbwegs interessant. Das werde sich aber ändern, sobald die Zinsen wieder steigen und alternative Geldanlagen wieder attrak­tiver werden. „Dann ziehen sich private Bauherren ganz aus dem Wohnungsbau zu­rück", prophezeit Penningh. „Die Ziele der Regierung zur Wohnraumversorgung wer­den sich ohne die Privaten aber nicht erreichen lassen.“

Auch die Problematik der Gentrifizierung ganzer Quartiere, also die Vertreibung einge­sessener Bewohner durch wohlhabendere Schichten, werde sich nicht durch weitere Mieterschutzmaßnahmen heilen lassen, ist sich der VPB-Präsident sicher. „Gentrifizie­rung lässt sich nur verhindern, wenn möglichst breite Schichten Wohneigentum erwer­ben können und wenn sich die Vermietung für private Bauherren weiterhin lohnt.“ Ge­rade private Bauherren schätzten nämlich langfristige Mieter und erhöhten auch nur selten die Miete, wie zahlreiche Untersuchungen dokumentierten.

Sinnvolle Förderungen

„Die Politik wäre also gut beraten, statt weiterer Hemmnisse lieber sinnvolle Förderun­gen anzubieten“, resümiert Penningh. Kaum Effekte für private Vermieter dürfte der aktuelle Diskussion zur Sonder-AfA bringen. Sie ziele zwar in die richtige Richtung, reiche aber gerade für private Bauherren nicht aus. Für die wichtige Gruppe der pri­vaten Bauherren als Vermieter fordert der VPB konkret:

  • Die Unterstützung der Kleininvestoren bei der von den Banken immer höher geforderten Eigenkapitalquote etwa durch nachrangige Darlehen der Förder­banken.
  • Die Erwerbsnebenkosten wie die Grunderwerbsteuer sollten gesenkt werden.
  • Verlässliche Bedingungen und Zinsen für langfristige Kredite sollten auch Pri­vaten zur Verfügung stehen.

„Investitionen in Wohnraum sind immer langfristig. Private Bauherren brauchen stabi­le Rahmenbedingungen. Immerhin geben sie mit ihren vermieteten und den eigenen, selbstgenutzten Wohnungen zusammen 80 Prozent der deutschen Bevölkerung ein Dach über dem Kopf,“ erinnert der VPB.

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