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Neuer Brandschutzschalter von Siemens schützt bei seriellen Fehlerlichtbögen

5SM6 Brandschutzschalter für Bemessungsströme bis 40 Ampere (A)
  

(8.6.2016; Light+Building-Bericht) Siemens erwei­tert das Angebot von Brandschutzschaltern aus der Reihe 5SM6 um eine Variante für Bemessungs­ströme bis 40 Ampere (A). Die neuen Geräte kom­men in der Elektroinstallation zum Einsatz, sollen vor elektrisch verursachten Bränden schützen und eignen sich besonders für ...

  • Stromkreise mit größeren elektrischen Ver­brauchern sowie für
  • Anwendungen in europäischen Ländern mit Stromkreisen größer 16 A, wie beispielswei­se in Großbritannien, Belgien oder den Nie­derlanden.

Zur Erinnerung:  Brandschutzschalter reagieren auf serielle Fehlerlichtbögen, zu denen es durch Mängel in der Elektroinstallation kommen kann, und können Stromkreise innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde abschalten.

Fehlerlichtbögen in elektrischen Leitungen oder Anlagen zählen zu den häufigsten Brandursachen. Unterschieden werden serielle und parallele Fehlerlichtbögen:

  • Parallele Fehlerlichtbögen treten zwischen Außenleiter gegen Erde oder Schutz­leiter (PE), zwischen zwei Außenleitern oder zwischen Außen- und Neutralleiter auf.
  • Serielle Fehlerlichtbögen können bei der Unterbrechung eines Leiters oder in Fol­ge von losen Kontakten entstehen. Serielle Fehlerlichtbögen werden von gängi­gen Schutzgeräten wie Fehlerstrom- und Leitungsschutzschaltern zumeist nicht erkannt.

Pflicht für bestimmte Anwendungsbereiche

Der Schutz bei seriellen Fehlerlichtbögen wurde jüngst als anerkannter Stand der Technik in die weltweite IEC-Norm sowie in die deutschlandweit gültige DIN VDE 0100-420 „Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 4-42: Schutzmaßnahmen - Schutz gegen thermische Auswirkungen“ aufgenommen. Siemens bietet bereits seit 2012 Brandschutzschalter für Endstromkreise bis 16 Ampere an.

Mit der Veröffentlichung der nationalen Norm wird die Installation eines Brandschutz­schalters in Deutschland für bestimmte Anwendungsbereiche Pflicht. Dazu gehören u.a.

  • Holzhäuser,
  • Schlaf- und Aufenthaltsräume von Kindertagesstätten und Seniorenheime
  • öffentliche Gebäude,
  • Bahnhöfe und Flughäfen,
  • holzverarbeitende Betriebe
  • Papier- und Textilfabriken sowie
  • Labore.

Die Brandschutzschalter 5SM6 in der Variante bis 40 A können auch in bestehenden Elektroinstallationen nachgerüstet werden.

Bei der Entwicklung der neuen Varianten hat Siemens die Handhabung der Brand­schutzschalter optimiert: So wurde der mechanische Auslösehebel durch eine LED-beleuchtete Taste ersetzt. Diese dient gleichzeitig als Reset- und Testtaste. Die LED zeigt durch unterschiedliche Farben den Normalbetrieb oder einen Fehler an. Das Ge­rät nimmt automatisch außerdem alle elf Stunden einen Selbsttest vor.

Die Brandschutzschalter sollen laut Präsentation auf der Light+Building alle Arten von Fehlerlichtbögen erkennen, indem sie ...

  • nicht nur Strom und Spannung erfassen
  • sondern zusätzlich kontinuierlich das Hochfrequenzrauschen in Hinblick auf Höhe, Stabilität und Dauer messen.

Integrierte Filter in Verbindung mit speziellen Algorithmen verarbeiten, analysieren und bewerten diese Signale nach einer Vielzahl von Kriterien, um so zum Beispiel Gesamt­energie, Lichtbogenenergie, Plateau der Lichtbogenspannung, Lichtbogenstabilität so­wie Flammenauftritt zu ermitteln. Sind die Bedingungen eines Fehlerlichtbogens erfüllt, wird der angeschlossene Stromkreis innerhalb von Sekundenbruchteilen abgeschaltet. Brandgefahren von der elektrischen Leitung bis hin zum Endgerät sollen so frühzeitig erkannt und unterbunden werden können.

Übrigens: Zu den häufigsten Ursachen serieller Fehlerlichtbögen zählen ...

  • gequetschte Leitungen bei der Verlegung durch offene Türen und Fenster,
  • Kabelbrüche durch zu enge Biegeradien,
  • abgeknickte Stecker und Leitungen.

Zusätzlich können Umwelteinflüsse wie Hitze, Feuchtigkeit oder Gase und im Außenbe­reich UV-Strahlung und Nagetierverbiss die Kabel angreifen sowie leitende Verschmut­zungen und Kondensationswasser unerwünschte Kontakte herstellen.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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