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Weltwassertag 2017 unter dem Motto „Wastewater“ bzw. „Abwasser“

Weltwassertag
  

(22.3.2017; Weltwassertag) Abwasser sollte stärker als Ressource für Rohstoffe wahrgenommen sowie genutzt werden - und nicht nur als etwas, das „entsorgt“ werden muss. Das ist einer der Gedanken, die zur Wahl von „Wastewater“ bzw. „Abwasser“ als Motto des diesjährigen Weltwassertags am 22. März geführt haben.

Die Abwasserentsorgung gilt zumindest in Deutschland als gut organisiert: Hier sind laut Statistischem Bundesamt 97% aller Menschen an eine Kanalisation angeschlossen. Die Leistungsfähigkeit der Kläranlagen dokumentiert zudem der jährliche Leistungsvergleich der kommunalen Kläranlagen, der von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) durchgeführt wird. Außerdem wird Abwasser inzwischen auch als Ressource genutzt. Dazu sagte der DWA-Präsident Otto Schaaf, Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln: „Viele Kläranlagen nutzen die im Abwasser enthaltene Energie, vor allem in Form von Faulgas. Auch Phosphor wird künftig verstärkt aus Abwasser und Klärschlamm zurückgewonnen werden.“

Kläranlagen sind aber auch große Energieverbraucher. Allerdings erreichen laut DWA-Bericht bereits mehr als 20% der großen Kläranlagen einen Eigenversorgungsgrad beim elektrischen Strom von über 80%. Wesentlich ist in diesem Zusammenhang die Nutzung von Faulgas, das aus Inhaltsstoffen des Abwassers gewonnen wird.

Überdies wird mit der von der Bundesregierung angestrebten Änderung der Klärschlammverordnung, die vom Bundestag am 9. März 2017 beschlossen wurde und nun dem Bundesrat zur weiteren Beschlussfassung vorliegt, künftig bei Klärschlämmen, die nicht unmittelbar landwirtschaftlich verwertet werden, die verstärkte Rückgewinnung von Nährstoffen - vor allem Phosphor - geregelt. Auf diesem Gebiet ist jedoch noch Forschungs- und Entwicklungsarbeit nötig, um besonders die Wirtschaftlichkeit der Verfahren zu erhöhen.

International: mehr Abwasser zur Wiederverwendung aufbereiten

Auf internationaler Ebene, vor allem in wirtschaftlich weniger leistungsfähigen Staaten, stellt sich die Frage einer geordneten, sicheren Abwasserentsorgung in ganz anderer Dimension. Hier kann die Abwasserentsorgung wesentlich dazu beitragen, Infektionskrankheiten einzudämmen; sie leistet so einen großen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung. Vielerorts fehlen aber moderne Kläranlagen, Kanalisationen oder auch Kleinkläranlagen und vor allem qualifiziertes Personal für deren Betrieb und Überwachung. In trockenen Regionen kann Abwasser für die Nutzung in der Landwirtschaft zur Bewässerung und in der Industrie aufbereitet werden. Entscheidend ist aber oft die Finanzierung der Projekte.

National wie international: „Sustainable Development Goals“

Zunehmend wichtiger werden die „Sustainable Development Goals“, die die Vollversammlung der Vereinten Nationen im Rahmen ihrer Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung verabschiedet hat. Ziel 6 lautet „Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser- und Sanitärversorgung für alle gewährleisten“, und eines der Unterziele davon fordert die Halbierung des Anteils unbehandelten Abwassers sowie eine beträchtliche Steigerung der Wiederaufbereitung und gefahrlosen Wiederverwendung weltweit. Abwasser soll danach also nicht einfach „entsorgt“, sondern als Ressource wahrgenommen und genutzt werden. Die deutsche Bundesregierung hat die „Sustainable Development Goals“ mit Kabinettsbeschluss vom 11. Januar 2017 in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie aufgegriffen.

„UT-Berufe“: Wasserwirtschaft als attraktiver Arbeitgeber

Die Wasserwirtschaft bietet auf Dauer sichere, attraktive und technisch anspruchsvolle Arbeitsplätze. Hier wird gerne die Analogie als umwelttechnische Berufe („UT-Berufe“) zu den „IT-Berufen“ gezogen, doch wird es im Rahmen des demographischen Wandels immer schwieriger, geeignete Kandidaten für diese Berufsfelder zu gewinnen. Die DWA führt daher u.a. Berufswettbewerbe in der Wasserwirtschaft durch, um diese verantwortungsvollen Berufe öffentlich besser sichtbar und attraktiver zu machen.

Die 4. Offene Meisterschaft der Abwassertechnik beispielsweise findet im Mai 2018(!) im Rahmen der Weltleitmesse der Umwelttechnik, der IFAT, in München statt.

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