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Wohnatlas 2017: Wo werden Immobilien künftig an Wert gewinnen

(7.5.2017) Das Eigenheim ist nicht nur die einzige Form der Altersvorsorge, die man sofort nutzen und genießen kann. Haus- und Wohnungsbesitzer können darüber hinaus davon ausgehen, dass sich ihr Investment über die Jahre auch finanziell auszahlt: In mehr als der Hälfte der 402 deutschen Kreise und Städte bleibt der Wert ihrer Immobilie bis 2030 stabil - oder wächst sogar. Insbesondere Großstädte und die angrenzenden Kreise dürften auch in Zukunft zu den Regionen mit relativ hoher Wertsteigerung gehören. Dies sind einige der Ergebnisse der Postbank-Studie „Wohnatlas 2017“, die die Immobilienmärkte bundesweit unter die Lupe genommen hat.

Wenig überraschend: Im Vergleich der deutschen Großstädte hat München die Nase vorn. In der bayerischen Landeshauptstadt steigen die Preise laut Wohnatlas bis 2030 jährlich durchschnittlich um 1,3% - gefolgt von Dresden mit einer Steigerungsrate von einem Prozent, was schon eher überraschend ist angesichts der Pegia-Aktivitäten. Aber „Dresden dürfte wegen seiner sehr guten Infrastruktur und einer stabilen demografischen Entwicklung als Immobilienstandort attraktiv bleiben“, erläutert Dr. Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank. Die prognostizierte Wertsteigerung in der sächsischen Landeshauptstadt fällt sogar leicht größer aus als in Hamburg und Düsseldorf, wo ein Plus von 0,9% jährlich erwartet werden kann.

Mit leichten Werteinbußen müssen dagegen Käufer in Essen und Dortmund rechnen und - mit Abstrichen - in Hannover, wo der gesamte Landkreis in die Untersuchung eingegangen ist. „Gerade in Regionen mit schwächerer Preisprognose ist es wichtig, den Wert der Immobilie zu erhalten oder zu steigern, indem Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt werden und Haus oder Wohnung energetisch auf dem neuesten Stand sind“, so Bargel.

Preisentwicklung in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern
von 2016 bis 2030
(reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent)
Stadt Preistrend in % Preis pro m² 2016
München 1,3 6.149
Dresden 1,0 2.009
Hamburg 0,9 3.884
Düsseldorf 0,9 3.116
Köln 0,7 3.017
Leipzig 0,6 1.789
Stuttgart 0,6 3.535
Frankfurt am Main 0,5 3.985
Berlin 0,3 3.247
Bremen 0,2 1.826
Nürnberg 0,2 2.525
Hannover (Landkreis) -0,2 1.877
Dortmund -0,6 1.417
Essen -1,1 1.436
  Quellen: Empirica, Berechnungen HWWI

Starker Süden mit hervorragenden Aussichten

Fast durchgehend gute Rahmenbedingungen finden Käufer in Bayern: In den zehn Regionen mit den stärksten Preissteigerungen finden sich gleich sieben bayerische Kreise. Drei von ihnen - nämlich Erding, Landkreis München und Ebersberg   zählen zum Speckgürtel der bayerischen Landeshauptstadt.

Die mit Abstand höchsten Preissteigerungen sind laut Prognose aber in Heilbronn in Baden-Württemberg zu erwarten. In der Stadt dürften sich Wohnimmobilien bis 2030 jährlich um 4% verteuern. Unter die ersten Zehn schafft es auch Potsdam mit prognostizierten Steigerungsraten von 1,6% Prozent. Interessante Entwicklungsperspektiven bieten sich aber auch beispielsweise ...

  • in Niedersachsen in Vechta (+1,4%) oder in Oldenburg (+1,3%),
  • an der französischen Grenze im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (+1,5%) oder
  • an der Grenze zu Luxemburg im Kreis Trier-Saarburg (+1,5%).
Top Ten: Wo die Preise von 2016 bis 2030 am stärksten steigen
(reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent)
Rang Stadt / Kreis Preistrend in % Preis pro m² 2016
1 Heilbronn, kreisfreie Stadt 4,0 2.182
2 Erding, Landkreis 2,1 3.260
3 Cloppenburg, Landkreis 1,8 1.586
4 Landsberg am Lech, Landkreis 1,8 2.982
5 München, Landkreis 1,8 4.690
6 Rosenheim, Landkreis 1,7 2.993
7 Landshut, Landkreis 1,7 2.289
8 Potsdam, Stadt 1,6 2.911
9 Ebersberg, Landkreis 1,6 4.203
10 Pfaffenhofen a.d. Ilm,Landkreis 1,6 2.880
  Quellen: Empirica, Berechnungen HWWI  

Investment in schwächeren Regionen?

Angespannt ist die Situation in den östlichen Bundesländern. Die Kreise dort lassen angesichts eines negativen Bevölkerungstrends relativ geringe Chancen auf Wertzuwächse erwarten. Ausnahmen bilden hier der Großraum Berlin sowie Leipzig und Dresden.

Auch im Ruhrgebiet sowie im Saarland ist in einigen Kreisen mit Wertverlusten zu rechnen. „Allerdings muss das nicht zwangsläufig auf jedes Objekt zutreffen. Wer an Wohneigentum in diesen Regionen interessiert ist, sollte die jeweiligen Gegebenheiten sorgfältig abklopfen. Denn es gibt auch hier die Chance, Häuser und Wohnungen mit Potenzial zu entdecken“, betont Bargel. „Wer unsicher ist, sollte einen Immobilienexperten zu Rate ziehen. Er kann ein Auge darauf haben, dass der Kauf der Traumwohnung auch finanziell ein Gewinn wird.“

Hintergrundinformationen: Die Postbank Studie Wohnatlas 2017 wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Alkis Henri Otto, Forschungsbereichsleiter Hamburg, Städte und Regionen, vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) durchgeführt. Analysiert wurden 402 Landkreise und kreisfreie Städte (darunter noch der Landkreis Osterode am Harz, der am 1. November 2016 Teil des Landkreises Göttingen wurde). Im Fokus der vorliegenden Analyse steht die künftige Entwicklung des Wohnungsmarkts mit einer Kaufpreis-Prognose bis 2030.

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