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Plädoyer für E-Mobilität im Baugewerbe


  

(18.6.2017) Das Problem ist bekannt: Hohe Stickstoffdioxid-Belastungen in diversen deutschen Städten und Ballungsgebieten gelten als Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung. Den Schuldigen sehen die Experten u.a. in Fahrzeugen mit dieselbetriebenen Motoren, denen nun teilweise mit einer Einführung der Blauen Plakette das Aus droht.

Falls das Fahrverbot für Dieselfahrzeuge, die die Euro-Norm 6 nicht erreichen, tatsächlich flächendeckend in Städten eingeführt würde, hätte das weitreichende Folgen für Handwerksbetriebe. Allein im Baugewerbe werden laut ZDB rund 91% der Fahrzeuge mit Diesel angetrieben. Gleichwohl ist eine Einführung angesichts der aktuellen Situation nicht unwahrscheinlich, da der rechtliche EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm (µg) Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft Experten zufolge mit anderen Schritten nur schwer einzuhalten sei - das bestätigt z.B. auch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI). In der Publikation „Elektromobilität in gewerblichen Flotten“ (PDF-Download) verweisen die Autoren auf entsprechende Studien, die fast einhellig zu dem Schluss kämen, der motorisierte Individualverkehr müsse langfristig weitgehend auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden. Daher fordert auch ein jüngeres Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (Stand: 2.3.2017) bis zum Ende des Jahres vom Freistaat Bayern und der Stadt München ein vollzugsfähiges Konzept, wie ein Diesel-Fahrverbot umgesetzt werden kann. Wirtschafts- und Handelsverbände befürchten ökonomische Katastrophen. Eine Umfrage der Handwerkskammer München ergab, dass etwa 62% der bayerischen Betriebe starke Umsatzeinbußen verkraften müssten oder sogar in ihrer Existenz bedroht wären (Stand: 20.2.2017).

eCab von AL-KO Fahrzeugtechnik und ABT

Verbände wie Politiker verlangen zwar Übergangsfristen und Ausnahmeregelungen, doch mittel- bis langfristige Alternativen werden folgen müssen. Die Bundesregierung erkennt in der Markteinführung verbrauchsarmer Nutzfahrzeuge einen zentralen Lösungsweg für das Problem, was sie auch mit zehn Millionen Euro fördert. Basisarbeit auf dem Gebiet der E-Mobilität leistet beispielsweise der Fahrwerksspezialist AL-KO Fahrzeugtechnik, der diese mit Fahrwerken bei Nutzfahrzeugen bereits möglich macht. „Wir haben zusammen mit ABT einen vollelektrisch angetriebenen E-Transporter, den eCab, entwickelt, der schon heute in Städten wirtschaftlich zu betreiben ist“, verspricht Reiner Fink, Vice President Commercial Vehicles bei AL-KO Fahrzeugtechnik, in der E-Mobilität ein zukunftsweisendes Geschäftsmodell.

Aufgrund von (Teil-)Elektrifizierungspotenzialen insbesondere für kleine LKW stellen auch die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts ökonomisch günstige Perspektiven für den Absatz elektrisch betriebener Nutzfahrzeuge fest. Das variable AL-KO Chassis ermöglicht den Einbau unterschiedlich großer Batterien. So kann ABT das Fahrzeug für die Reichweiten-Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen individuell auslegen. Außerdem ergeben sich vielfältige Aufbauvarianten und eine Auflastung um 750 kg auf 4,25 t zGG. Ein Vorteil in der Praxis: Dank der „Vierten Verordnung über Ausnahmen zu den Vorschriften der Fahrerlaubnis-Verordnung“ (Stand: 31.12.2014) ist zum Manövrieren von elektrischen Nutzfahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von 4,25 t ein Führerschein der Klasse B ausreichend.

Foto © AL-KO Fahrzeugtechnik / ABT

Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit

„Unser Leichtbau-Konzept ermöglicht einen Nutzmasse-Vorteil von bis zu 400 Kilogramm, einen ebenen Ladeboden ohne Radkästen sowie einen tiefen Einstieg. In der Praxis bedeutet das: Hohes Ladevolumen, effizientes Beladen und kurze, ermüdungsfreie Ladevorgänge, die sich positiv auf die TCO (Total Cost of Ownership) auswirken“, erklärt Fink und betont: „Auch die oft gestellte Reichweitenfrage können wir mit dem eCab zufriedenstellend beantworten. Die momentane Ladekapazität der Akkus ist für 120 km ausgelegt. Kunden können sich zwischen einer einphasigen Lademöglichkeit (3,6 kW) oder einem dreiphasigen Schnelladen mit 22 KW entscheiden, mit der die Akkus in nur 1,5 Stunden wieder vollständig aufgeladen sind.“

Dennoch gibt es für Fink auch noch Optimierungsbedarf: „Der eCab bietet einen soliden Einstieg in das Thema E-Mobilität bei Transportern. Seine Reichweite ist für den Stadt- und Umlandverkehr ausreichend, doch darüber hinaus müssen weitere Schritte folgen, beispielsweise ein Ausbau öffentlicher Ladestationen oder eine Erweiterung der Ladekapazitäten.“

Weitere Informationen zum eCab können per E-Mail an ABT angefordert werden.

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