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LBS West: „Förderung des Wohneigentums blutet aus“

LBS West-Chef Jörg Münning
LBS West-Chef Jörg Münning
  

(3.7.2017) Die Wohneigentumsquote in Deutschland stagniert: Der Anteil der Haushalte, die in den eigenen vier Wänden leben, liegt seit über 10 Jahren bei rund 43%. Gerade junge Familien leisten sich immer später Wohneigentum. Für LBS West-Chef Jörg Münning ist der Grund offensichtlich: Viele ehemals wirksame Förderinstrumente wurden seit Jahrzehnten nicht an die Entwicklung von Preisen und Einkommen angepasst. „Die Förderung blutet aus! Wir brauchen wieder eine spürbare Unterstützung junger Familien, zumal diese durch den Kauf oder Bau einer Wohnung gleichzeitig den Mietmarkt entlasten“, fordert Münning, auch wenn die Bauzinsen weiterhin ausgesprochen günstig sind.

Speziell die Wohnungsbauprämie ist zuletzt vor 20 Jahren festgelegt worden. Als Folge daraus sind viele Bürger aus der Förderung herausgewachsen, teilweise haben nicht einmal mehr Berufsanfänger Anspruch. „Die vielerorts stark gestiegenen Immobilienpreise erhöhen jedoch die Bedeutung eines frühzeitigen Eigenkapitalaufbaus“, warnt Münning. Er fordert deshalb ...

  • eine Anhebung der Einkommensgrenzen auf 30.000/60.000 Euro (ledig/verheiratet),
  • eine Erhöhung der maximal geförderten Sparleistung auf 1.000/2.000 Euro bei einem einheitlichen Fördersatz von 10 Prozent sowie
  • die Anhebung der Einkommensgrenzen für die Arbeitnehmer-Sparzulage, um ein zusätzliches Signal gegen den drohenden Verfall der Sparbereitschaft im gegebenen Nullzinsumfeld zu setzen.

Münning begrüßt die geplante Erhöhung der Riester-Grundzulage auf 175 Euro. Mit Blick auf die anhaltend niedrigen Kapitalmarktzinsen sei jedoch vor allem eine Senkung des Rechnungszinses beim Wohnförderkonto nötig: „Ideal wäre die Abschaffung der Verzinsung. Die damit verbundene erhebliche Vereinfachung würde eine deutliche Kostensenkung mit sich bringen.“ Damit würden zudem die wichtigsten Kritikpunkte an der Riester-Rente entfallen.

Münning regte an, wie schon den barrierearmen Umbau zusätzlich auch die energetische Sanierung zu fördern: „Ein verbesserter energetischer Standard von Eigenheimen unterstützt einerseits das Erreichen der Klimaziele. Er trägt andererseits zur privaten Altersvorsorge bei, weil er die Nebenkosten nachhaltig reduziert.“ (siehe dazu auch den Beitrag „Merkel ,wagt‘ bei Viessmann, die steuerliche Förderung von Gebäudesanierungen anzusprechen“ vom 17.4.2017.)

Niedrige Energiepreise führen seit einigen Jahren zur Verunsicherung der Hauseigentümer hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit von Effizienzmaßnahmen. Neben der Weiterentwicklung der Energieberatung sei hier vor allem eine gezielte Steuer- und Förderpolitik ein wichtiger Baustein, um wieder Schwung in die Gebäudesanierung zu bringen, so Münning: „Rund zwei Drittel der Selbstnutzer und der privaten Vermieter stehen heute noch im Arbeitsleben. Für sie setzen verbesserte steuerliche Rahmenbedingungen die attraktivsten Sanierungsanreize.“

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