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Bauarbeitsmarkt leidet unter der Baukrise: Rekordarbeitslosigkeit zur Hauptbauzeit!

(9.9.2002) Die anhaltende Flaute in der Bauwirtschaft belastet weiter den Arbeitsmarkt. Wie der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper, am 6. September 2002 in Berlin mitteilte, seien - allein im Bauhauptgewerbe - im August 2002 deutschlandweit 236.800 Bauarbeiter ohne Arbeit gewesen (Baugewerbe insgesamt: 376.200); 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Von 1,4 Mio. Beschäftigen im Boomjahr 1995 sind nur noch 861.600 verblieben. Damit kommt trotz Hauptbauzeit auf drei Beschäftigte ein arbeitsloser Bauarbeiter.

Der anhaltende Rückgang der Baunachfrage - in den ersten sechs Monaten von 6,5 Prozent - wirkt sich verheerend auf den Arbeitsmarkt aus. Ein Ende des Beschäftigungsrückgangs ist deshalb nicht abzusehen: Laut ifo Konjunkturtest wollen gut 40 Prozent der westdeutschen Unternehmen ihren Beschäftigungsstand verringern. Zusätzlich haben sich die mittelfristigen Geschäftserwartungen der Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr nochmals spürbar verschlechtert. So gehen 74 Prozent der Unternehmen davon aus, dass ihre Geschäftslage Anfang nächsten Jahres "schlecht" sein wird.

Mit großer Besorgnis verfolgt der Verband aber die weitere Eintrübung der Arbeitsmarktlage in Ostdeutschland. Obwohl nur jeder vierte Bauarbeiter in den neuen Bundesländern beschäftigt ist, entfällt über die Hälfte der Arbeitslosen auf Ostdeutschland. Tendenz steigend: Im August waren 128.800 Personen ohne Arbeit, 6,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Im Durchschnitt kamen in den ersten acht Monaten dieses Jahres auf jede offene Stelle 30 Arbeitslose.

Von einem Auftragsschub im Zusammenhang mit der Beseitigung der Flutschäden in Sachsen und Sachsen-Anhalt verspricht sich der Hauptverband allenfalls eine vorübergehende Entlastung. "Die Zahl der offenen Stellen ist zwar im August um 46 Prozent auf 8.900 gestiegen; nachhaltig ist dieser Effekt aber sicher nicht. Die vorhandenen Kapazitätsreserven reichen aus, um den zusätzlichen Bedarf zu decken," so Knipper. "Beschäftigungsspitzen werden in erster Linie über befristete Arbeitsverträge und Kollegenhilfe zwischen Fachfirmen aufgefangen."

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