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Bausoftwarehäuser überdenken ihre Messeaktivitäten

(25.11.2002) "Messen bekennt euch zum Bau! Und tut auch etwas dafür!" Dieser klare Aufruf zieht derzeit unter deutschen Messegesellschaften seine Kreise und steht für eine neue, in der Branche bisherig einzigartige Initiative einiger deutscher Bausoftwarehäuser.

Unter Moderation des BVBS - Bundesverband Bausoftwarehäuser e.V. - bezogen die Softwareunternehmen softTECH Software Technologie GmbH, RIB Software AG, Nemetschek AG, Graphisoft Deutschland GmbH, Bentley Systems Germany GmbH sowie die Autodesk GmbH auf der ACS - Computersysteme im Bauwesen - in Frankfurt geschlossen Stellung zur derzeitigen Messelandschaft. So hat sich ein Forum gebildet, welches aktiv zukunftsorientierte gemeinsame Aufgaben im Umfeld des Bauwesens annimmt. Eine kritische Beleuchtung der deutschen Messelandschaft setzt hierbei erste Zeichen.

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"Wir geben die Messen nicht auf - aber wir fordern neue Konzepte von den Messegesellschaften." Oftmals fehle bei Messen der eindeutige Bezug zum Bauwesen sowie ein Engagement aus werblicher und inhaltlicher Sicht, wie Zielgruppen-Ansprachen und Werbebotschaften. Dies stelle die künftige Beteiligung an solchen Messen mehr denn je in Frage.

Doch seien die Messen nach wie vor Teil des Marketingmixes - worin man auch das Potenzial für Veränderungen und die Grundlage für einen aktiven Dialog mit den Messegesellschaften sieht. Jene sind nun aktiv dazu aufgefordert, neue überzeugende und zielgruppengerechte Konzepten zu liefern.

Vor allem müsse etwas an der Ausrichtung der Messen getan werden: "Die Bau-Klientel wie auch die Aussteller selbst werden durch das momentane Messe-Umfeld nicht ausreichend unterstützt," lautet die klare Aussage der Softwarehäuser. "Und die Messen, die wir auch in Zukunft besuchen werden, müssen einen eindeutigen Bezug zu unserer Zielgruppe aufweisen". Neben der Zielgruppenorientierung für den Wirtschaftszweig Bau soll z. B. eine zunehmend ganzheitliche Informationsübermittlung angestrebt und auch betriebswirtschaftliche Themen sowie Support, Schulungen, Beratung, etc. einbezogen werden.

Das gemeinsame Ziel soll sein, die Kundenorientierung wieder in den Vordergrund zu stellen - und zwar mit dem Blickwinkel "Messegesellschaft - Besucher (Kunde) - Aussteller (Kunde)". Denn "die Zeit, dass Aussteller bei einer Messe lediglich Quadratmeter und Eintrittsgutscheine kaufen - ist endgültig vorbei."

Zum Hintergrund des Engagements der Bausoftwarehäuser

Der Bau ist aufgrund der derzeitigen Konjunkturlage dazu gezwungen, rationeller mit seiner Informationsbeschaffung und -verarbeitung umzugehen. Die Entwicklungsgeschwindigkeit und der härter werdende Wettbewerb erfordert es, sich regelmäßig zu informieren, um durch Einbindung von neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) ein Wettbewerbs- und Erfolgsplus zu erzielen. Natürlich ist das Angebot groß - daher bieten sich spezifische Messen an, sich über Neuheiten und Anbieter zu informieren. Und dennoch sind seit mehreren Jahren Rückgänge in den Besucher- und Ausstellerzahlen von einigen bedeutenden Messen zu verzeichnen.

Somit war es an der Zeit, das Messeangebot für die Bauwirtschaft und Bausoftware in ihrer Ausrichtung und Bedeutung eingehend unter die Lupe zu nehmen. Nachdem über Jahre hinweg auf die Anfrage einzelner Unternehmen bei einigen Messegesellschaften keine bauorientierte Zukunftsperspektiven geboten wurden, beschloss man nun gemeinsam aktiv zu werden und nach Konzepten zu suchen, um dem interessierten Bau-Fachmann eine Messeumfeld zu bieten, auf dem er sich gerne und umfassend informiert.

So wurden bereits neue Anregungen definiert: Eine Erweiterung der bauorientierten Messen wird vorgeschlagen, die den ganzheitlichen Bauprozess und Lebenszyklus eines Bauwerks (Beratung, Planung, Bauausführung und Gebäudebewirtschaftung) in den Vordergrund stellt. Zudem haben Besucherauswertungen klar gezeigt, dass ein Trend bei allen Messen zur Regionalität zu erkennen ist. Aussagen der Besucher zu Kosten- und Zeitgründen untermauern dies. So müsste es das Ziel sein, eine flächendeckende Messelandschaft zu kreieren, die alle Ansprüche der Baubranche abdeckt: "Betrachtet man nämlich einmal die regionale Wirkungskraft einer Messe, so stellt man fest, dass wir mit den bereits etablierten Baumessen sehr wohl ganz Deutschland in einem Zwei-Jahres-Rhythmus abdecken könnten - bedienten diese nun noch Planer wie Ausführer und Immobilien-Nutzer gleichermaßen, könnten wir von einem wahrlich regional ausgewogenen Angebot sprechen!", so Manfred Nagel, Geschäftsführer des BVBS.

Das wettbewerbsübergreifende Branchenengagement der Bausoftwarehäuser birgt Zukunftschancen - nicht nur für die Anbieter, sondern auch der Interessent profitiert durch diese neue Kommunikation untereinander. Denn jährlich gibt die Baubranche schätzungsweise deutschlandweit ca. 5 Mrd. EUR für IuK-Infrastruktur und Software aus. Daher verstehen die Bausoftwarehäuser es als Pflicht, die übergreifenden Informationsveranstaltungen so zu optimieren, dass der Interessent all jene Informationen erhält, die er für seine Entscheidung braucht.

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