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Stagnationswasser nicht trinken!

(13.8.2008; upgedatet am 22.8.2008) Steht Wasser länger als vier Stunden in der Leitung, sollte es nicht mehr für die Zubereitung von Säuglingsnahrung, Speisen oder Getränken verwendet werden. Denn das so genannte Stagnationswasser kann Bakterien oder Metalle aus den Rohren enthalten - darauf macht die Verbraucherzentrale Baden Württemberg aufmerksam.

Nach kurzer Ablaufzeit kommt Frischwasser aus dem Hahn, erkennbar an der merklich kühleren Temperatur. Wer morgens also duscht oder die Toilette benutzt, bevor Kaffee oder Tee aufgesetzt werden, verbraucht das über Nacht im häuslichen Leitungssystem stehende Wasser und muss in der Küche nicht lange laufen lassen, bis frisches Nass kommt. Mit dem abgestandenen Wasser kann man Zimmerpflanzen oder Balkonblumen gießen, dann wird es nicht vergeudet.

Die Wasserwerke speisen Wasser in gleichbleibend guter Qualität ins Wassernetz ein. Aber Leitungen und Armaturen der Hausinstallation haben Einfluss auf das Trinkwasser. Unterschiedliche Materialien wie Kupfer, verzinktes Eisen, Edelstahl, Kunststoff - oder in alten Häusern Blei! - sind Bestandteile des Leitungssystems von Gebäuden und können in das Trinkwasser übergehen. Vor allem, wenn das Wasser während mehrtägiger Abwesenheit oder über Nacht längere Zeit in der Leitung gestanden hat, können die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung für verschiedene Metalle (wie Kupfer, Blei oder Nickel) überschritten werden.

Stagnationswasser aus verchromten Armaturen kann erhöhte Nickelgehalte aufweisen, die dann zu allergischen Reaktionen führen. Daher sollten Nickelallergiker, wenn das Wasser mehr als 30 Minuten gestanden hat, circa 250 ml Wasser ablaufen lassen, bevor sie es zum Händewaschen oder Duschen benutzen. Das entspricht einem großen Glas.

Übrigens: In Süddeutschland werden seit über 100 Jahren keine Bleirohre mehr eingebaut. "Von Württemberg weiß man es ganz genau" sagt Heidi Schworm von der Verbraucherzentrale, "dort ist der Einsatz seit dem 29. April 1878 nicht mehr erlaubt" - siehe aber Beitrag "Schwere Altlast: Trinkwasserleitungen aus Blei jetzt vollständig austauschen" vom 13.2.2008.

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