(20.10.2009) Die mechanische Einbruchhemmung am Bauelement hat sich zu einer der wichtigsten Zusatzfunktionen entwickelt. Die Anforderungen an einbruchhemmende Fenster und Türen sind auf europäischer Ebene klar geregelt. Zur Klassifizierung der Einbruchhemmung werden Fenster und Türen sechs Widerstandsklassen (WK) zugeordnet (siehe DIN-Widerstandsklassen). Hersteller sind gefordert, nur noch entsprechend dieser Widerstandsklassen geprüfte und klassifizierte Produkte auf den Markt zu bringen.
Für den Einsatz in besonders zu sichernden Objekten wie beispielsweise öffentlichen oder militärischen Einrichtungen und Banken, aber auch in Privathäusern wohlhabender Besitzer haben der mittelständische Fensterbaubetrieb Bietsch Holzverarbeitung, Ofterschwang, und Maco Deutschland gemeinsam WK 3- und WK 4-Elemente entwickelt.
Ein Täter, der in solche Gebäude eindringt, ist kein Gelegenheitsdieb, der einen Einbruch meist spontan mit einfachen Mittel durchführt. Statistiken belegen, dass derartige Objekte meist von Tätern oder Tätergruppen angegriffen werden, die sehr überlegt und zum Teil auch sehr aggressiv vorgehen. Charakteristisch ist der Einsatz leistungsfähiger Hilfsmittel wie beispielsweise Säge, Hammer, Schlagaxt, Stemmeisen und Meißel oder Akku-Bohrmaschine.
Um diesem erfahrenen Täterkreis durch entsprechend ausgerüstete Bauelemente einen wirkungsvollen Widerstand entgegenzusetzen, bedarf es grundlegenden Fachwissens im herstellenden Unternehmen und technischen Know-hows bei der Umsetzung.
Bietsch hat sich laut eigenen Angaben in den letzten Monaten sehr intensiv mit der Thematik Einbruchschutz für den polizeilichen Bedarf beschäftigt. In Zusammenarbeit mit Maco Deutschland sind drei Spezialkonstruktionen entstanden für ...
Alle drei Konstruktionen wurden an der Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie GmbH Dresden (EPH) erfolgreich auf ihre Widerstandsfähigkeit nach DIN V ENV 1627, 1628, 1629 und 1630 geprüft. Die geprüften Elemente bieten den geforderten Schutz durch eine spezielle Flügel- und Rahmenkonstruktion, die im Hause Bietsch entwickelt wurde.
Das im EPH Dresden geprüfte WK-4-Element widerstand während der Prüfung extremen Aufbruchsversuchen mit einem sogenannten Kuhfuß, Keilen, Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel und einer Bohrmaschine.
Der Entwicklungsschwerpunkt liegt bei WK-4-Elementen im Bereich der Glasanbindung, die den Angriffen von Hammer, Meißel und Stemmeisen standhalten muss. Zudem werden Flügel- und Rahmenprofil so verstärkt, dass ein direktes Durchbohren mit der Bohrmaschine erschwert oder im besten Fall verhindert werden kann. Andernfalls hat der Prüfer - im Ernstfall der Täter - die Möglichkeit, direkt auf den Beschlag zuzugreifen und das Bauelement zu öffnen.
Ein so aufgebautes Fenstersystem wird vor dem manuellen Einbruchversuch einer statischen Belastungsprüfung an allen vier Flügelecken, an jedem i.S.-Schließteil und am Maco Tresor-Fenstergriff unterzogen. Die statische Belastung wird mit Hilfe einer hydraulischen Druckvorrichtung geprüft. Die Prüfbelastung liegt in den Füllungsecken bei 10 kN, zwischen den einzelnen Verriegelungspunkten bei 6 kN und an den Verriegelungspunkten bei 10 kN.
Das von Bietsch konstruierte System aus Flügel- und Rahmenprofil wurde mit den erforderlichen Beschlagteilen aus dem Programm Maco Multi ausgestattet, um den der Widerstandsklasse 4 entsprechenden mechanischen Schutz zu erzielen. Dabei wurden ausschließlich Standard-Beschlagteile des Maco Multi Programms verwendet.
Die Kombination aus der von Bietsch entwickelten Fensterkonstruktion und dem bewerten Maco i.S.-Sicherheits-Rollzapfen erwies sich während der EPH-Prüfung als unüberwindbare Hürde.
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